Themabewertung:
  • 2 Bewertung(en) - 3 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
kreationistische Glaubensaussage zur Entstehung des Lebens
(22-02-2012, 09:20)petronius schrieb:
(21-02-2012, 14:56)Noumenon schrieb: Wenn man in der Antike von Dingen wie "Urstoffen", "Atomen" oder "Urkräften" sprach, hatte man ebenso keine vernünftige Grundlage für wissenschaftliches Arbeiten, so wie wir es heute verstehen. Dennoch war jedem intuitiv klar, was damit gemeint ist, wo man ungefähr ansetzen und wie man wohl vorgehen müsste
eben nicht

denn bis ins ungefähr 19. jhdt. hatte man eben keine konkrete vorstellung von elementen, atomen und grundkräften, und als man sie gewann, verdankte sich das nicht der antiken philosophie
Ich sprach ja auch gar nicht von einer konkreten, sondern von einer intuitiven Vorstellung. Hätte man diese Vorstellung nicht gehabt, hätte man keine Modelle entwickeln und diese einer empirischen Prüfung unterziehen können. Das ganze ist natürlich auch immer ein wechselseitiger Prozess, bspw. wenn umgekehrt zuerst die empirischen Befunde - häufig eher zufällig - entdeckt werden, wie im Fall der Radioaktivität.

Der Punkt ist eben nur der, dass man eine Diskussion nicht schlicht mit höhnischen Vergleichen abwürgen kann, oder mit dem Verweis auf eine mangelnde begriffliche Vorstellung oder fehlende empirische Belege. Das Nachsinnen über eine Art Gott mit dem Verweis auf Elfen oder Kobolde zu verhöhnen ist genauso unsinnig, als hätte man Demokrit Quacksalberei vorgeworfen, mit dem Hinweis, dass die Dinge ja auch aus grünem Wackelpudding oder rosa Diamanten bestehen könnten.

Im Allgemeinen ist es aber natürlich richtig, Begriffe wie "Gott", "Seele" usf. stets zu hinterfragen und neu zu bewerten. Sonst gleitet man womöglich tatsächlich in das Reich der Fabelwesen ab... Icon_rolleyes

(wer beispielsweise an "fliegende Engel" glaubt, hat für meine Begriffe in der Tat ein Plausibilitätsproblem)

(22-02-2012, 09:20)petronius schrieb: es ist nicht meine aufgabe, etwas, an dessen existenz ich nicht gaube, mit egal welchem inhalt zu füllen

das ist schon der job derjenigen, die von so was träumen
Ja. Nur wenn man dir dann eine Vorstellung vor die Füße legt, lehst du sie ab, weil es ja wieder nur der private Glaube sei und so fort...

Nun ja. In weiten Teilen sollte natürlich die eigene Glaubensvorstellung auch intersubjektiv geteilt werden. Nur leider sind wohl vielen Menschen alternative Vorstellungen - von anderen Religionen wie Buddhismus bis hin zu religionsphilosophischen Strömungen wie Pantheismus usw. - nicht wirklich bekannt.

(22-02-2012, 09:20)petronius schrieb:
(21-02-2012, 14:56)Noumenon schrieb: Die Konsequenz meines Denkansatzes wäre letztendlich, dass sich der Begriff "Gott" nach und nach in Luft auflöst, da er zunehmend durch naturwissenschaftliche Konzepte ersetzt wird

na, dann beschreib diese konzepte doch mal...
Ich hoffe, die Stichworte 'Evolution' und 'Naturgesetze' genügen...

(22-02-2012, 09:20)petronius schrieb:
(21-02-2012, 14:56)Noumenon schrieb: Was die Teleologie der Natur angeht... Hier wandte ich nun ein, dass zumindest (höhere) Lebewesen Ziele haben, welche wiederum ein Teil der Natur sind

was ist "Teil der Natur"?

die lebewesen oder deren individuelle ziele?
Die Lebewesen.

(22-02-2012, 09:20)petronius schrieb:
(21-02-2012, 14:56)Noumenon schrieb: Wenn gewisse Teile der Natur allerdings keine teleologische Interpretation zulassen (Wolke/Blitz...), andere Teile nun aber doch (Lebewesen, Zivilisationen), dann bleibt zu klären, wo hier genau die Grenze verläuft und was den Unterschied ausmacht...
na, das bewußtsein
Ja. Dieses wird allerdings überwiegend durch neuronale Prozesse repräsentiert. Aber diese haben doch kein Ziel, sind doch nicht gerichtet...? Das Klima - repräsentiert durch atmosphärische Prozesse - hat ja schließlich auch keine Absichten...

Wenn das Klima nun beispielsweise nicht das Ziel hat, ein paar US-Amerikaner mit einem Hurrikan zu ärgern, wie kommt es dann, dass aber mein Bewusstsein beispielsweise das Ziel hat, auf diesen Beitrag zu antworten? Beides sind Oberbegriffe für komplexe dynamische Systeme. Wo ist der Unterschied...? Eusa_think

(22-02-2012, 09:20)petronius schrieb:
(21-02-2012, 14:56)Noumenon schrieb: Natürlich können wir die Evo nicht direkt und gezielt steuern, genauso wenig wie wir das Klima steuern können. Aber wir haben einen gewichtigen Einfluss auf diese Dinge und lenken sie in gewisse Bahnen
welche dinge?
Beispielsweise die zuvor genannten: Klima und Evolution.

(22-02-2012, 09:20)petronius schrieb: irgenwann mal im lauf der evolution hat ein protist ein cyanobakterium inkorporiert ://derstandard.at/1328508043064/Gruene-Urmutter-Die-allererste-Pflanze-ging-aus-einzigartiger-Vereinigung-hervor, es entstand ein zur photosynthese befähigtes lebewesen und die erde bekam eine sauerstoffatmosphäre - das hat zu evolutionären veränderungen geführt, gegen die ales, was unser menschliches tun bewirkt, kinderkacke ist
Endosymbiose, ja...

(22-02-2012, 09:20)petronius schrieb: aber: keine teleologie, nirgends
Darunter (Teleologie) würde ich nun verstehen, dass genau jener Vorgang oben zwangsläufig früher oder später geschehen musste. Insofern ist das ein (Teil-)Ziel der Natur - von mir aus auch in Anführungszeichen...

Die Naturgesetze sind gerade zu darauf angelegt, dass sich Galaxien bilden genauso wie es zur Entstehung von Leben und Bewusstsein kommen musste. Da bin ich mir ziemlich sicher.

Und darum geht es mir hier ja letztlich auch - und ich denke, 'paradox' würde mir da ebenfalls zustimmen. Wenn wir also in einem Gedankenexperiment die Zeit zum Urknall zurückdrehen und die Entwicklung von neuem ablaufen lassen würden, dann wäre es natürlich höchst strittig, dass nach etwa 14 Milliarden Jahren wir beide hier wieder sitzen und diskutieren würden. Dennoch würde mit Sicherheit immer wieder Leben und auch Bewusstsein entstehen - egal wie oft wir das "Experiment Kosmos" wiederholen würden. Wenn das nun kein "Plan" sein soll, na dann weiß ich auch nicht mehr weiter...
Zitieren


Nachrichten in diesem Thema
Teilthema: Evolution - von Ekkard - 31-01-2012, 13:09
RE: Teilthema: Evolution - von paradox - 01-02-2012, 03:21
RE: Teilthema: Evolution - von Ekkard - 01-02-2012, 15:13
Teilthema: Die Frage nach Gott - von Ekkard - 31-01-2012, 13:48
RE: kreationistische Glaubensaussage zur Entstehung des Lebens - von Noumenon - 28-02-2012, 05:42

Möglicherweise verwandte Themen…
Thema Verfasser Antworten Ansichten Letzter Beitrag
  spirituelles Leben // Grundfragen des Lebens Hase 21 25515 03-02-2017, 08:19
Letzter Beitrag: Adamea
  Entstehung und Veränderung von Nahrungstabus Harpya 37 51025 08-01-2014, 22:32
Letzter Beitrag: Harpya
  kreationistische theorie der entstehung der arten petronius 210 391507 19-11-2011, 00:24
Letzter Beitrag: Ekkard

Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste