26-02-2012, 17:55
(26-02-2012, 01:38)Noumenon schrieb: So wie ich das sehe, sind die Standpunkte eigentlich weitestgehend geklärt
Das sehe ich völlig anders. Je länger die Konversation mit paradox andauert, desto unklarer wird mir, worauf er eigentlich hinaus will. Erst mäkelt er - inzwischen in zunehmend kreationistischer Manier - an "der Evolutuionstheorie" herum, und inzwischen vertritt er darüberhinaus noch die These, dass "Gut und Böse" ein belastbares Indiz für die Existenz eines "Sinns" wären (warum auch immer) und dass "ohne den schöpferischen Gott" sowieso alles im Chaos enden würde.
Anfangs dachte ich, er würde hier aus echter Neugier fragen; inzwischen würde es mich nicht mehr wundern, wenn er eigentlich nur darauf aus wäre, uns wieder irgend einen Gottespopanz unterzujubeln.
(26-02-2012, 01:38)Noumenon schrieb:(22-02-2012, 22:49)Sangus schrieb: Paradox, Du musst jetzt endlich ´mal Farbe bekennen und klar sagen, ob Du überhaupt willens bist, diese Fragen innerparadigmatisch (sprich: im Rahmen eines naturalistischen Weltbildes) zu diskutieren.Dann sollte man wohl auch einmal den Begriff "Naturalismus" klarstellen. Dieser ist nämlich auch nicht gerade unstrittig - bzw. unklar definiert (siehe bspw. Wiki).
Und ich denke, hier liegt auch der Hase im Pfeffer... Vielleicht sollten hier die Parteien mal Position beziehen und für Klarheit sorgen. Was meint man denn mit einer "naturalistischen" Ursache, und was meint die andere Partei denn mit einer "intelligenten" Ursache...? Oder einer "Wirkung Gottes"...?
Ich versuch´s mal mit wenigen Worten:
Naturalismus:
1. Die Welt (die "Natur") besteht aus materiellen Dingen.
2. Dinge verfügen über Eigenschaften.
3. Energie ermöglicht den Dingen, sich (ihre Eigenschaften) zu verändern.
4. Ursachen liegen zeitlich immer vor ihrer Wirkung
5. Veränderungen erfolgen regelhaft: Derselbe Ausgangszustand A führt unter denselben Bedingungen immer zu demselben Zielzustand B.
Das sind, ganz grob zusammengefasst, die weltanschaulichen Grundlagen, die ich meine, wenn ich von "Naturalismus" spreche.
Auf dieser Grundlage findet Naturwissenschaft statt, und auf dieser Grundlage versucht man, die Mechanismen der Evolution zu verstehen.
(Eine sehr gute philosophische Behandlung dieses Themas findet man übrigens in dem Buch "Über die Natur der Dinge. Materialismus und Wissenschaft" von Mario Bunge und Martin Mahner.)
Und Paradox muss jetzt klar machen, ob er diesen Rahmen anerkennt; m.E. versucht er nämlich die ganze Zeit, durch die Nennung von Lücken in den mechanismischen Erklärungen die Untauglichkeit der methodischen Grundlage "nachzuweisen", indem er impliziert, diese Lücken wären nur durch das Postulat einer "wollenden Intelligenz" (sprich: Gott) zu schließen.
Das ist zum einen unredlich und führt darüberhinaus auch bzgl. der Frage nach Gründen nicht weiter, weil die Hypothese "Gott" (wie schon hinreichend ausgeführt wurde) heuristisch völlig steril und damit überflüssig ist.
Sangus

