26-02-2012, 13:51
(24-02-2012, 23:01)petronius schrieb: warum sollte ich dem, was in mir angelegt ist und was ich verwirklichen kann, "Gott" sehen?
nun, ich tu das nicht und meine doch auch, daß, wer einen
"Gott" sehen will, auch in irgendetwas "Gott" sehen wird und auch gerne darf
Du hast mit Religion eben nix am Hut.
Aber ganz ehrlich, andererseits, - so vehement wie du schreibst - fällt es einem schwer zu glauben, dass du nicht an eine absolute Existenz glaubst.
Wir haben bestimmte wiederkehrende Gefühle, reagieren auf bestimmte Situationen in bestimmter Weise, und sagen, "das ist meine Persönlichkeit". Oder manche sagen Dinge wie "ich denke, also bin ich", aber Gedanken kommen und gehen Tag und Nacht. Wir sagen "Ich", meinen damit eine feststehende Entität - und zeigen auf den Körper. Aber der Körper verändert sich ständig, genau wie unsere Gedanken und Gefühle.
Wir verabsolutieren das Relative. Das ist der große Fehler. Wir halten etwas für beständig, sicher, wirklich, was es letztlich nicht ist. Die Religionen geben verschiedene Möglichkeiten, diesen Irrtum aufzuheben.
Z.B. aus den Pfeilern der Einsicht (Buddha): "Da wacht ein Mönch beim Körper über den Körper, wacht bei den Gefühlen über die Gefühle, wacht beim Denken über das Denken, unermüdlich, klaren Sinnes, einsichtig, nach Verwindung weltlichen Begehrens und Bekümmerns..."
Es gibt viele Methoden für alle Veranlagungen und Grade.

