24-02-2012, 03:34
(22-02-2012, 21:28)paradox schrieb: Weiters behaupten sogar Genetiker und Mikrobiologen (nicht unbedingt meine Behauptung!), also Wissenschaftler, dass die Übergänge von den kleinsten Lebewesen bis hin zu den komplexen größeren Tiergruppen nicht lückenlos mit Fossilien nachgewiesen sind. Überall wo es ankommt, also zb bei Säugetieren fehlen Nachweise über Zwischenglieder (missing link), zB auch beim Menschen, der dieselben Vorfahren haben soll, wie der Affe.
Die sogenannten "missing links" stellen tatsächlich noch Probleme dar. Aber: Wir können nicht davon ausgehen, dass die gesamte Lebensgeschichte bilderbuchhaft bis ins kleinste Detail offen vor uns liegt. Fossilisation ist in der Natur die Ausnahme (sozusagen ein Fehler im System des ständigen Recyclings :)) und nicht die Regel. Landtiere haben ohnehin wesentlich schlechtere Chancen fossil erhalten erhalten zu bleiben als Organismen welche im Wasser leben. Und genau dies spiegelt sich auch bei den Fossilien wieder. Wenn man sich Ammoniten, Trilobiten, Seeigel, Brachiopoden und so was anschaut findet man unglaublich fein auflösbare Evolutionsketten.
(22-02-2012, 21:28)paradox schrieb: Ich höre also immer wieder, daß man angeblich noch nie Fossilien irgendwelcher Zwischenarten(Zwischentieren) gefunden hat. Stimmt das? Wenn nein, Belege?
Nein, das stimmt nicht.
Gutes Beispiel ist unsere Art. Zwar gibt es auch hier noch "missing links", man hat jedoch bereits recht viele Zwischenformen gefunden, bei denen die ältesten wirklich nur schwerlich die Bezeichnung "Mensch" (so wie wir ihn kennen) verdienen
Ansonsten ist der Archäopterix das Standardbeispiel für den Übergang vom Dino zum Vogel.
Falls du mal in Berlin bist unbedingt das Naturkundemuseum besuchen und dem wahrscheinlich berühmtesten Fossil einen Besuch abstatten
(22-02-2012, 21:28)paradox schrieb: Oder das rätselhafte Auftreten einer komplexen Tierwelt bereits im Kambrium.
Naja, es wird dich vermutlich nicht verwundern, dass Hartteile (wie Panzer und Skelette aus Kalk, Chitin, Kieselsäure...) wesentlich weniger anfällig sind für Abbauprozesse als organische Komponenten. Ein Blatt wird ja auch wesentlich schneller abgebaut als beispielsweise ein Kalkstein.
Und wenn sich nun plötzlich Arten entwickeln, die einen Panzer ausgebildet haben der sie vor Fressfeinden schützt und ihnen somit einen großen Vorteil einbringt, dann ist es nur logisch dass sich dieses Merkmal durchsetzt. Und das kann durchaus "explosiv" geschehen. Der plötzlich anzutreffende Fossilfund im Kambrium, sagt daher gar nicht einmal unbedingt etwas darüber aus, ob es auch mehr Lebewesen gab, sondern dass die Anzahl der Lebewesen mit Hartteilen einen rasanten Aufschwung erlebte.
(22-02-2012, 21:28)paradox schrieb: Bis vor 600 Millionen Jahren herrschte das Präkambrium.
Es existierten in den Gewässern nur Mikroorganismen.
Doch anschließend im Kambrium, explodierte scheinbar sprunghaft das Leben in den Meeren. Man fand auf einmal komplexe Tierarten.
Wenn ich das richtig verstanden habe - dann wäre Darwins Theorie zufolge, es zu erwarten gewesen, dass sich die Arten langsam und stufenweise entwickelten.
Ganz entgegen diesen Erwartungen traten die ersten Tiere jedoch in einer erstaunlichen Artenvielfalt und extremer Komplexität sozusagen schlagartig auf. Es entstand also "plötzlich"eine komplexe Tierwelt.
Wie bereits gesagt, das "Plötzliche" ist eher auf die besseren Erhaltungsvorraussetzungen zurück zu führen.
Und außerdem ganz wichtig: Präkambrisches Gestein hat oftmals eine wechselhafte Geschichte hinter sich, bei dem der Fossilieninformationsgehalt auch verloren gehen kann.
