(22-02-2012, 14:21)Bella schrieb:(18-02-2012, 20:23)petronius schrieb: also: wer bestimmt nun, was "richtig" ist?
Alle per Konsenz oder Wahl. AEdMv1948: Artikel 6. Jeder hat das Recht, überall als rechtsfähig anerkannt zu werden
wer sind "alle" und für wen gilt ihr konsens?
so weit ich weiß, hat noch keine globale abstimmung darüber stattgefunden, ob und mit welchen praktischen konsequenzen bzw. durchführungsbestimmungen die menschenrechte gelten sollen
das "alle" ist somit einerseits wohlfeile phrase, andereseits aber heißt es natürlich auch, daß nicht die einen den anderen ihre interpretation überstülpen können
es gibt also kein allgemein oder per se gültiges "richtig" oder "falsch", sondern eben nur den dialog, die auseinandersetzung darüber, was und wie es "richtig" oder "falsch" ist
(22-02-2012, 14:21)Bella schrieb: Wie du unten richtig schreibst, sollen alle an der Rechtsfindung teilnehmen. Das bedeutet zuallererst Schutz vor Folter und Verfolgung, Versammlungsfreiheit und Zugang zu den Medien. In zweiter Ebene eine Grundversorgung und die Bildung u.s.w.
Damit ein Mensch sich ohne Angst und Druck eine Meinung bilden kann sind die MR unerläßlich
du setzt voraus, was erst resultat sein kann - oder auch nicht?
das erscheint mir als fragwürdige konstruktion - das mögliche ziel als voraussetzung zum weg dorthin
(22-02-2012, 14:21)Bella schrieb: Ganz einfach. Juristische Fälle vergleichen. Schariarecht mit MR direkt vergleichen. Ein gutes Buch dazu: Schirrmacher/Spuler-Stegemann "Frauen und die Scharia" oder Bassam Tibi: "Im Schatten Allahs"
der vergleich ist ja noch kein argument
wie lauteten deine argumente den scharia-anhängern gegenüber, was waren ihre gegenargumente, und konntest du sie überzeugen? haben sie also unter der last deiner argumente ihre meinung geändert?
(22-02-2012, 14:21)Bella schrieb: Du hasts immer noch nicht begriffen. Wenn Frauen in islamischen Ländern für die Scharia als Regierungsform sind, dann sprechen sie anderen Frauen in diesem Land die Gleichberechtigung vor dem Gesetz ab
ja - und?
sie sehen das als "richtig" an
(22-02-2012, 14:21)Bella schrieb: Es sind 2 Paar Schuhe ob ICH auf ein Recht aus Überzeugung verzichte oder ob ich ANDEREN dieses Recht auch entziehen will
natürlich. aber ganz selbstverständlich werden doch anderen "rechte entzogen", wenn wir sie aus überzeugung für falsch halten. z.b. entzieht man heute hierzulande eltern das recht, ihre ihre kinder körperlich zu züchtigen - war vor gar nicht langer zeit anders, und damals eben auch entsprechend der damals gültigen überzeugung
(22-02-2012, 14:21)Bella schrieb: Anarchie beginnt dann nicht für die Befürworter der Unterdrückung (und das kann durchaus die Mehrheit sein), sondern für die, denen MRs aberkannt wurden. Der nächste Bürgerkrieg ist dann vorprogrammiert.
aber was hat das mit anarchie zu tun?
(22-02-2012, 14:21)Bella schrieb: Allein die Tatsache, dass es die Idee der MR gibt, zeigt, dass sie zur Natur des Menschen gehören, Teil seiner Evolution sind
so wie auch das nazitum "zur Natur des Menschen gehört, Teil seiner Evolution ist"
verstehe
"zur Natur des Menschen zu gehören, Teil seiner Evolution zu sein" beinhaltet also keinerlei aussage zu seiner wertigkeit (schon gar nicht "an sich") - denn die ist ergebnis des gesellschaftlichen dialogs darüber
(22-02-2012, 14:21)Bella schrieb: Einfach zu behaupten, nur weil die Idee der MR neu ist, ist sie weniger gültig als das "alte" Recht des Stärkeren ist unfug
deshalb tut das ja auch niemand
was gerade "gültig" ist, hängt nicht nur vom inhalt ab
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)