22-02-2012, 15:23
(18-02-2012, 23:25)d.n. schrieb:(16-02-2012, 19:15)Bella schrieb: Ja, warum nicht?
Menschen leben und sterben kollektiv.
Es gibt auch immer welche, die anderen dann ihr Brot geben, auch auf die Gefahr hin, selbst zu sterben. Aber das erfordert Mut und Opferbereitschaft, und beides gehört auch zu den MR.
Nicht andere zum Sterben zu bestimmen, sondern selbst für andere vom Leben zurückzutreten.
Schön geschrieben,..aber wenn du dich selbst ganz ehrlich fragst,.wie würdest du dich entscheiden? Und wenn alle zurücktreten, wer bleibt dann über?
Keine Ahnung. Ich trete heute schon von vielen Dingen zurück für meine Kinder, aber der Knackpunkt ist, die zwingen mich nicht dazu und mir gefällt es, wenn ich ihnen helfen kann.
Wenn alle zurücktreten? Keiner. Wo ist das Problem? Das die Spezies Mensch ausstürbe? Bei 8 Millionen derzeit? Dauert wohl noch ein bisschen.
Es gibt für Krisen viele Lösungsmöglichkeit. Z.B.
1. alle bleiben zusammen, keiner läuft weg, alle teilen ihr Schicksal.
2. Die Kräftigen überleben, die Schwachen werden aufgegeben.
3. Frauen und Kinder werden als erste ausgeschifft, Männer sterben.
4. Ein junger Mann spring in einen eisigen Fluß um eine alte Frau zu retten.
Zitat:Mut bedeutet für mich, auch aus der notwendigkeit heraus Entscheidungen zu treffen, die nicht erst von Ethikanhängern im sicheren Kämmerlein abgesegnet wurden,.. und Opferbereitschaft,...logisch abwägen und nicht aus falsch verstandenem Heroismus bei einer Wahl, die ethisch "schönere" aber logisch schlechtere zu wählen,..
Was ist evolutionär und das Überleben der Spezies sichernd (um deiner Argumentation zu folgen), die beste Idee? Es gibt da keine beste Idee. Evolution ist ergebnisoffen. Sie hat auch Faultiere hervorgebracht. Nicht stark, nicht auffallend und sehr sehr lahm.
Warum falsch verstandener Heroismus? Jesus starb am Kreuz ohne sich zu wehren, Ghandi predigte Ahimsa und seine Anhänger ließen sich ohne Gegenwehr von den britischen Soldaten schlagen.
Und sie verjagten damit die Briten, und Jesus ist heute noch ein großes Vorbild.
Als Rob Hall am Mount Everest neben seinem Kunden erfrohr, war er da etwa so heroismusblind und unlogisch? Oder ist es nicht zu verstehen, dass er seinen Kunden im Sterben nicht allein lassen wollte?
In Grenzsituationen tun Menschen vieles aus Todesangst heraus. Und das ist ok, ist menschlich. Auf der Estonia-Fähre überlebten auch die Starken. So war es eben.
Aber wir reden hier von Gesellschaften, nicht von Krisensituationen. Und ich sage nochmal, wenn die MR nicht das Ideal einer Gesellschaft sind, dann entstehen Bürgerkriege und Stammeskriege. Und genau DANN haben wir jene Krisen, die wir eigentlich eher selten haben wollten und genau DANN handeln Menschen in Todesangst.
Wie so eine archaische Stammesgesellschaft aussieht, kann man in Pakistan und Afghanistan sehen, und in viele Gegenden Afrikas. Trauer, Angst, Leid und Tod überall. Und es regieren dort nicht die unbedingt die Klügsten oder Stärksten, sondern die Brutalsten.
Und viel Menschenrecource an Klugheit, Stärke und sozialer Kompetenz verkommt in solchen Ländern.