(07-02-2012, 08:57)petronius schrieb:Nein, natürlich nicht. Dafür hatten sie überhaupt nicht die differenzierten begrifflichen Vorstellungen.(07-02-2012, 01:22)Noumenon schrieb:(06-02-2012, 20:07)petronius schrieb: zum einen gibts diesen begriff schon und man müßte jetzt nicht extra noch mal einen neuen, nämlich "seele", erfinden, um von "bewußtsein" zu redenNö, Moment. Der Begriff der "Seele" tauchte (irgendwo in der Antike) meines Wissens zuerst auf, und wurde nicht nachträglich erfunden.
aber nicht für das bewußtsein... *seufz*
"Seele" ist ja auch mehr oder weniger eine Hülse für das, "was von uns bleibt". Manche Menschen glaubten an die Wiederauferstehung in Fleisch und Blut, manche dachten, sie könnten irdische Reichtümer mitnehmen, und neuerdings liegt das Bewusstsein im Trend, wobei auch hier wieder viele Philosophen und Neurowissenschaftler entgegen halten, dass dies - wenn überhaupt - nicht das ganze Bewusstsein sein kann, welches ja auch von unserem Gehirn konstruiert wird.
Letztendlich wird von der "Seele" vielleicht auch gar nichts übrig bleiben. Aber zumindest sollte man erst einmal wagen, dies als eine Frage der Wissenschaft aufzufassen, anstatt solche Dinge von vornherein auf eine nicht zugängliche Seinsebene zu verbannen. Wenn die moderne Wissenschaft keine Erkenntnisse oder sogar negative Befunde liefert, kann man sich immer noch in einen Idealismus stürzen, an eine Matrix glauben, oder sich in den Solipsismus zurückziehen...
(06-02-2012, 20:07)petronius schrieb:Aber die menschliche Zivilisation als Ganzes tut dies.(07-02-2012, 01:22)Noumenon schrieb: Deine Nervenzellen haben kein Ziel, dein Gehirn auch nicht, aber vielleicht dein Bewusstsein...? Ist es aber nicht selbst bereits Teil der Natur?
weder mein noch dein bewußtsein steuern die evolution
Es ging - zur Erinnerung - eigentlich nur um die Frage, ob die Natur oder Teile der Natur soetwas wie eine Absicht oder ein Ziel besitzen.
Hat der Stein ein Ziel? Hat der Mensch ein Ziel? Wo ist die Grenze? Was macht den Unterschied aus?
(06-02-2012, 20:07)petronius schrieb:Du lernst ja langsam dazu...(07-02-2012, 01:22)Noumenon schrieb: Es blitzt mit dem Ziel, einen Ladungsausgleich zwischen Wolke und Erde zu erreichen
und wenn es trotz gewitterwolken (und gewaltiger ladungsakkumulation) nicht blitzt, dann hat "es" einfach keine lust, die ladung ausgleichen zu wollen?
du bist mir schon ein schelm...
(06-02-2012, 20:07)petronius schrieb:Genau. Daher sagte ich ja bereits:(07-02-2012, 01:22)Noumenon schrieb: Pure Haarspalterei! Dann nenn' es eben "Mechanismus"!
ja - und das beeindruckende an diesem mechanismus ist, wie simpel er ist, daß er ohne zielsetzung und steuerung auskommt
(06-02-2012, 04:38)Noumenon schrieb: Die Methoden [Mechanismen!] der Evolution sind für mich höchst beeindruckendUnd die ganze Diskussion ging irgendwo dabei los, ob die Natur sich "geschickt" anstelle. Ich schlage vor dies zu bejahen, aber mit dem Hinweis, dass "sich anstellen" nur eine Metapher (Personifikation) ist.
(08-02-2012, 17:37)paradox schrieb: Und du glaubst also, dass selbst diese simplen Regeln der Evolution einfach sinnlos da sind? Denkst du nicht, dass der Plan dieser Regeln eine Art Überleben sichern können soll? Absurd, ich weiß, aber wäre ja doch denkbar.Find' ich gut...
Diese Sichtweise halte ich für sehr kurzsichtig. Wie ich schon mit meinem Mäuse-Beispiel versucht habe zu erklären, kann es eben sein, dass du selbst subjektiv keinen Sinn erkennen kannst; dieser Sinn aber dennoch gegeben sein kann, eben nicht aus deiner Sicht, aber aus anderer Sicht. Du hast die Evolution ja nicht geschaffen. Du magst darin keinen Sinn sehen.
(08-02-2012, 17:37)paradox schrieb: Fachleute frage ich gerne dazu, nur selbst die sehen das eher nicht so eng, wie du das tust.Sogar Thomas Metzinger konnte ich neulich das Zitat irgendwo entnehmen, dass eine "unsterbliche Seele" nicht ausgeschlossen sei...
(09-02-2012, 13:42)petronius schrieb: ich habe keine "absolute Sicht" - und gefragt war deine sichtweiseJa, ja... Unser advocatus diaboli...
(12-02-2012, 14:48)Sangus schrieb: Ist Dir eigentlich jemals der Gedanke gekommen, indymaya,*gröhl!* Der war gut!
dass die Idee von einem "Leben nach dem Tod" (ein übrigens schon dem reinen Wortlaut nach paradoxer Gedanke) schlicht und ergreifend auf einen Mangel an Vorstellungsvermögen zurückzuführen sein könnte?
Blattläuse haben demnach wohl die beste Vorstellungskraft, weil sie sich ein "Leben nach dem Tod" schlicht nicht vorstellen können.
(12-02-2012, 16:11)petronius schrieb: nichts, was wir in unserer natur bzw. der paläontologie sehen können, deutet auf irgendeinen eingriff von außen hin, also wird das leben wohl "von selbst" entstanden worden seinUm das noch einmal klarstellen. Ich glaube natürlich auch nicht, dass irgendjemand a la SimEarth kleine Lebewesen auf die Erde setzt. Aber man hat doch einfach schlicht den Eindruck, dass die Naturgesetze geradezu zwangsläufig zu Leben führen. Würden wir die Zeit zurückdrehen und den Urknall noch einmal in Gang setzen, würde die Entwicklungsgeschichte des Universums wohl sicherlich ganz anders ablaufen, aber dennoch würden wieder Galaxien, Planeten, Lebewesen und letztendlich auch Bewusstsein entstehen. Ich glaube, in der ET spricht man da von Konvergenz, falls ich mich nicht irre...
Insofern kann man hier durchaus von einem Ziel sprechen. Damit ist aber im Allgemeinen nicht sofort gemeint, dass dahinter auch eine Intelligenz stecken muss.
Und auch ohne sofort eine Intelligenz zu postulieren, kann man sagen, dass beispielsweise die Existenz des Photons Sinn macht, da es bspw. als Austauschteilchen der elektromagnetischen Wechselwirkung fungiert.
Und meine Behauptung war nun irgendwann einmal vor etlichen Beiträgen, dass auch hinter dem Leben, dem Tod oder dem Leid ein Sinn steckt...
(14-02-2012, 20:57)petronius schrieb: bist du immer noch bei der gewitterwolke, die ihre ladung mit der der erde ausgleichen will?Das war übrigens ich.

