12-02-2012, 01:45
(11-02-2012, 23:03)petronius schrieb:(11-02-2012, 18:41)paradox schrieb: Gott sagt in einem anderen Gebot, wir sollen keine anderen Götter anbeten und verweist auf seine Eifersucht. Es wäre unlogisch, wenn Gott sich dieses Gebot selbst auferlegen sollte, oder?
Diese Gebote sind nur an uns Menschen gerichtet, würde ich meinen
welche "diese"?
Nehmen wir der Einfachheit halber die Zehn Gebote.
Zitat:sicher wäre es unsinnig, das gebot, keine anderen zu lieben als einen selbst, auch auf sich selbst anzuwenden - aber nur, weil das ja implitzit ohnehin der fall ist
beim gebot "du sollst nicht töten" ist das ganz anders. wenn du also hier schließt, weil das gebot der gottesliebe nur für den menschen sinn habe, könne kein gebot auch für gott selbst gelten, so ist das also offensichtlich falsch
Gott richtet seine Gebote an uns Menschen, er unterwirft sich nicht selbst diesen Geboten. Das kann schon teleologisch nicht anders sein.
Diese Gebote ergeben nur für uns Menschen einen Sinn. Wenn Gott, der alles erschaffen hat, auch das Leben und den Tod erschuf, im biblischen Sinne jemanden tötet, dann ist das qualitativ ein anderes Töten als wir es Menschen erfassen können. In diesem Sinne gehört jede Seele bereits Gott und er verfügt lediglich darüber. Aus dieser Sicht betrachtet, tötet Gott nicht, weil das Leben und alles Sein bereits von Gott abhängig ist.
(11-02-2012, 23:03)petronius schrieb:Wie gesagt, auch das Töten unter Notwehr erfüllt das Tatbestandsmerkmal. Allerdings wird auf der Rechtfertigungsebene die Tat wegen Notwehr als gerechtfertigt angesehen. Getötet wurde so oder so.(11-02-2012, 18:41)paradox schrieb: Wenn jemand in Notwehr tötet, ist das dann auch ein Mord?
-> Zunächst einmal: Ja, das ist auch ein Mord und ebenso verwerflich. Aber dieser Mord wird von der Rechtsordnung nicht bestraft, weil ein Rechtfertigungsgrund vorliegt, nämlich Notwehr. Aber unzweifelhaft liegt eine Mordhandlung vor
nach unserer rechtsordnung keineswegs
Es gibt sogar Fälle unter Notstandshandlungen, die nicht mal durch Rechtfertigungsründe gerechtfertigt sind, aber eventuell entschuldbar sind.
Beispiel:
2 überlebende auf Boot im Meer. Einer bringt den anderen um, um überleben zu können.
(Wieso antwortest du eigtl. nie zu Fragen/Aussagen in Bezug auf Tiere?
Das fällt mir jetzt mehrere Male auf.)
Zitat:aber für seine schlächtereien (von der sintflut hast bestimmt sogar du schon mal gehört) kann gott keine notwehr geltend machenNotwehr ist ein menschlicher Denkansatz. Bei Gott, dem das Leben gehört, ist das eigtl. ziemlich egal.
Zitat:hört sich bei einem "allmächtigen" ohnehin recht sinnfrei an...Eben.
(11-02-2012, 23:03)petronius schrieb:Aus religiöser Sicht liebt Gott uns Menschen und das Leben ist ein Geschenk. Aber ich sehe das so, dass Gott diejenigen, die undankbar sind, nicht unbedingt dafür belohnt.(11-02-2012, 18:41)paradox schrieb: Ich halte es in diesem Zshg. für falsch, wenn man dem "guten Gott" unterstellt, dass dieser quasi ein aus menschlicher Sicht moralisch einwandfreier, absolut freundlicher und wohlgesonnener, jedem und allen vergebender Gott sein soll, der keiner Fliege etwas zu Leide tut.
So ein Gottesverständnis aus der Religion heraus halte ich für naiv
es mag naiv sein - aber warum behauptet man dann, gott sei auschließlich gut bzw. "die liebe"?
Letzten Endes hängt es immer davon ab, welche Taten man als Mensch begangen hat.
Gott ist ein gerechter Gott und er vergibt eher, als dass er bestraft.
Aber er bestraft eben auch.
Wieso Gott von manchen Gläubigen als ausschließlich gut bezeichnet wird, wäre natürlich interessant zu erfahren.
Vll. kann ja auch der eine oder andere Gläubige dazu seine Meinung geben?
(11-02-2012, 23:03)petronius schrieb:(11-02-2012, 18:41)paradox schrieb: Gott lässt sich mit unseren Maßstäben nicht messen. Was gut und böse ist, bestimmt letztlich auch nur Gott allein (aus religiöser Sicht). Alles Leid und alles Gute gehört somit auch zur Macht Gottes in unserem Leben
vor derart kriecherischem fatalismus ekelts mich
Stell dir vor, Gott hätte uns allen, bevor er das Leben erschuf, klar gemacht, dass wir die Auswahl hätten, ein Leben (mit den Geboten Gottes) zu haben oder überhaupt nicht zu existieren. Für was hättest du dich entschieden?
(11-02-2012, 23:03)petronius schrieb:Wie gesagt, das ist unlogisch.(11-02-2012, 18:41)paradox schrieb: Gott beschreibt sich selbst als vergebend, barmherzig, gütig und auch gerecht aus religiöser Sicht
dann schlachtet er eben nicht bloß, sondern lügt auch noch darüber
Gott braucht doch nicht zu lügen. Das sind menschliche Maßstäbe, die wir bei Gott nicht anwenden können.
Gott ist allmächtig, er braucht uns nicht zu belügen. Manche Menschen machen sich eher ein falsches Bild - siehe meine obige Beschreibung - von Gott.