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kreationistische Glaubensaussage zur Entstehung des Lebens
(05-02-2012, 13:40)petronius schrieb: aber sie müssen dazu schon ein fundament haben. und mit "wahrheit" hat die naturwissenschaft soweiso nicts am hut, davon zu predigen ist vorrecht der gläubischen
Hier drehen wir uns im Kreis. Es ist letztlich eine Frage, was man unter "Seele" usf. verstehen will. Wenn man das Bewusstsein als "Seele" interpretiert kommt man den Naturwissenschaften schon näher. Die Geistesphilosophie arbeitet die Begriffe heraus, und die Neurowissenschaft schaut mal nach, ob sich da im Gehirn irgendetwas finden lässt.

(05-02-2012, 13:40)petronius schrieb:
(05-02-2012, 04:18)Noumenon schrieb: Objektive Wahrheit schließt zukünftige Erkenntnis mit ein. Naturwissenschaft kann sich dieser Wahrheit prinzipiell immer nur annähern

du vertrittst also einen meinem objektivistischen weltverständnis ähnlichen ansatz. aber denke ihn doch konsequent zu ende: diese
"Objektive Wahrheit" ist uns in ihrer vollständigkeit nicht zugänglich, also könnten wir genauso gut auch davon ausgehen, daß sie gar nicht existiert - epistemisch ändert das gar nichts. wir können uns nur an das "vorläufig" bekannte halten, ein vorgriff auf die darüber hinaus gehende "wahrheit" ist nicht möglich bzw. jeder ein scharlatan,der dennoch solches behauptet
Ja, sicherlich. Aber das Element der "Spekulation" findet sich dennoch in allen Bereichen des Lebens und selbst in den Wissenschaften in allen möglichen denkbaren Spielarten in der einen oder anderen Form (glauben, vermuten, hoffen, postulieren, in Betracht ziehen, vertrauen...) wieder.

Eine andere Frage ist natürlich die der Moral, Ethik und Lebensweise die man aus seinem "Glauben" ableitet. Die einen rennen täglich ins Casino, weil sie glauben, dass sie reich würden, die anderen rennen täglich in die Kirche, weil sie glauben, dass Gott ihnen zuhört und andere rennen täglich in Forschungsanlagen mit riesigen Wassertanks, weil sie glauben, dass das Proton möglicherweise nicht stabil ist.

(05-02-2012, 13:40)petronius schrieb:
(05-02-2012, 04:18)Noumenon schrieb: Mir ist die Frage nach einem Ziel nicht so wichtig

dann behaupte auch keine teleologie
Eine Formulierung a la "behaupten" hatte so nicht gebraucht, und würde mich auch davon distanzieren wollen. Zum Zusammenhang zwischen Kausalität und Teleologie hatte ich ja auch bereits etwas gesagt...

(05-02-2012, 13:40)petronius schrieb: zum xten mal: weil ich keine geschickte zielverfolgung erkenne kann!
Ja, der Blinde kann die Farbe "Rot" auch nicht erkennen.

(05-02-2012, 13:40)petronius schrieb: und du auch nicht, du weißt doch noch nicht mal, welches ziel das überhaupt sein soll
Natürlich nicht! Bin ich Hellseher?

(05-02-2012, 13:40)petronius schrieb:
(05-02-2012, 04:18)Noumenon schrieb: Wenn du Fakten suchst, lies' Einstein

ist das dein eingeständnis, daß du hier nur faktenferne fantasien vorträgst?
Nein, kommt aber mit unter vor. Daher sollte man sämtliche Quellen auch kritisch lesen, selbst wenn sie als "sachlich" ausgezeichnet sind.

(05-02-2012, 13:40)petronius schrieb:
(05-02-2012, 04:18)Noumenon schrieb: Die Quintessenz liegt aber auf der Hand: "Zwecke" in der Natur sind genauso real wie die Farbe "Rot"

und?

was soll daraus folgen?
Ziel/Endzustand, Telelogie/Kausalität sind sind zwei Seiten ein und derselben Seite, in ähnlicher Analogie zum Welle-Teilchen-Dualismus.

Das eine ist die objektive Beschreibung, das andere die subjektive Interpretation.

(05-02-2012, 13:40)petronius schrieb:
(04-02-2012, 22:11)petronius schrieb: du kannst also kein ziel der natur definieren, behauptest aber trotzdem eines oder hältst es für wahrscheinlich/möglich

(05-02-2012, 04:18)Noumenon schrieb: Ich kann ein Etappenziel formulieren: Lebewesen mit Bewusstsein

und dieses ziel siehst du irgendwie konsequent und effizient verfolgt?
Dieses Urteil steht mir so nicht zu.

Zumindest wurde das (Etappen)Ziel erreicht und wenn du meinst, die Natur hätte sich dabei "ungeschickt" angestellt, scheinst du es ja besser zu wissen...

(05-02-2012, 13:40)petronius schrieb: wozu war z.b. der neandertaler gut, im sinne einer solchen zielerreichung?
Ich bemühe mich zwar viele deiner *räusper* "interessanten" Fragen zu beantworten, aber hier müsstest du wohl einen Anthroposophen oder Evolutionsbiologen fragen...

(05-02-2012, 13:40)petronius schrieb: aber der knackpunkt ist ja eigentlich der, daß eine solche teleologie der natur ebenso wie "gott" oder die unsichtbaren grün-rosa karierten elefanten auf der rückseite des mondes eine völlig redundante zusatzannahme ist, die es zur erklärung des realen befunds weder braucht, noch liefert sie irgendeinen mehrwert an erkenntnis
Sicherlich ein guter Einwand. Aber letztlich interpretieren wir die Welt doch ständig um dann anschließend zu irgendwelchen Annahmen zu kommen. Sicherlich eine interessante Frage der Epistemologie und Erkenntnistheorie, wie wir den überhaupt zu Wissen und Erkenntnissen gelangen. Ohne Interpretation und Rückschlüsse auf die Welt via Verstand geht es wohl nicht.

(05-02-2012, 13:40)petronius schrieb:
(05-02-2012, 04:18)Noumenon schrieb: Es ging um die Frage nach der Teologie in der Natur, die mit dem obigen Zitat ganz gut beantwortet wird. Kausalität ist die objektive Beschreibung, Teologie die subjektive Interpretation

mit welchem zitat noch mal? wikipedia?
ja

(05-02-2012, 13:40)petronius schrieb: aber klar ist eine teleologie der natur eben nicht mehr als deine subjektive interpretation - wohingegen die kausalitäten fakt sind
Nicht nur meine.

Telelogie ist ja scheinbar auch die einzige zulässige Interpretation von Kausalität, mit Farbenlehre oder anderen Urteilen käme man hier nicht weit.

(05-02-2012, 13:40)petronius schrieb: fakt ist z.b., daß milchzähne ausfallen. daß die zahnfee was damit zu tun hat, ist subjektive interpretation
Ich bezweifle nur, dass diese Interpretation konsensfähig ist.

(05-02-2012, 13:40)petronius schrieb: ja, was jetzt?
Die Frage nach einem Sinn der Welt hatte ich irgendwo an anderer Stelle bereits ausgeführt. Bin mir nicht sicher, ob du darauf schon eingegangen warst... sonst suche ich die Stelle noch einmal raus.

Nachtrag:

(03-02-2012, 03:18)Noumenon schrieb: Ich sehe das in etwa so: Das Attribut "Sinn" kann etwas nur von einem Subjekt verliehen bekommen. Die Welt an sich oder irgendwelche Dinge haben für sich genommen keinen Sinn. Für sich genommen bräuchte die Welt wohl erst gar nicht zu existieren, wenn sie eh keinen Sinn hat. Wozu auch...? Aber wenn sie schon einmal da ist, dann macht sie nur Sinn, wenn es auch Wesen gibt, die ihr diesen Sinn erst geben. Das ist der Sinn des Lebens - der Welt selbst einen Sinn zu geben. Vergleichbar etwa mit folgender Methapher: Ein Buch das niemand liest, braucht nicht geschrieben zu werden - hat keinen Sinn.
Eine Welt ohne "Feedback", ohne dass sie jemand interpretiert, empfindet und hinterfragt wäre für sich genommen daher für meine Begriffe witzlos, albern, überflüssig, Energieverschwendung. Dies wäre (u.a.) ein möglicher "Sinn des Lebens": die Welt zu erfahren. Die Welt erfährt und kritisiert sich selbst (durch uns), und lässt sich dadurch weiter gestalten und verändern (wieder durch uns).
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