03-02-2012, 01:33
(03-02-2012, 00:50)Mustafa schrieb:Letztlich geht es ja mehr oder weniger um Wahrheit, welcher die Naturwissenschaften am nächsten kommt. Aber was ist wiederum eigentlich "Wahrheit"...? Eine Frage, die sich selbst die Naturwissenschaft stellt, bzw. nimmt sie gewisse Teile der Welt einfach als gegeben ("wahr") hin.(03-02-2012, 00:43)Noumenon schrieb: Wenn man etwas als Schöpfung interpretiert, mag das vllt. noch legitim sein. Aber in der Regel spielt man hier ja auf eine ursächliche, personale und mit einem Willen behaftete Intelligenz an, deren Existenz man postuliert. Ich denke, das war der Hintergedanke bei meinem Einwand.Ich halte das einfach nur für eine andere Perspektive.
Eine andere Art, auf diese Welt zu blicken, und dabei andere Dinge in den
Vordergrund zu stellen als eben die, für welche sich die Naturwissenschaft interessiert.
Im Zweifelsfall bin ich Solipsist. Punkt. Damit könnte man selbst den Glauben, dass man in Wirklichkeit der Kaiser von China sei, begründen... (nur warum sollte man dies tun...)
Aber im Prinzip geht es ja eher nur darum, gewissen (bspw. unheilbar kranken oder leidenden) Menschen oder auch sich selbst ein Stückchen Hoffnung zu geben. Falls man sich irrt, und bspw. nach dem Tod tatsächlich nichts kommt, kann es einem ja relativ wurst sein. (moralisch/ethische Aspekte s.u.)
Wenn man sich nur darauf versteift, was ist, erscheint die Welt recht sinnlos, bizarr (falls man in der Lage ist, dies zu erkennen). Es geht also darum, was sein könnte - auch, wenn unsere Zivilisation darüber (noch?) keine Kenntnis hat.
Hier stochert man fast blind im Nebel herum, und sollte sich nicht auf allzu spekulative Aussagen einlassen ("100 Jungfrauen die im Himmel warten" bspw.). Geschweige denn Religionskriege anzetteln, oder Leuten mit esoterischem Geschwätz das Geld aus der Tasche ziehen...
(03-02-2012, 00:50)Mustafa schrieb:Um noch einmal auf HvD's Gedanken des Schöpfungsprozesses zurückzukommen...(03-02-2012, 00:43)Noumenon schrieb: Hoimar...
Wenn man zusätzlich noch eine Reinkarnationslehre der Annahme eines "ewigen Lebens im Jenseits" gegenüberstellt, dann wird auch wesentlich einsichtiger, weshalb wir eine Verantwortung für unsere Umwelt und unser Wirken in der Welt tragen.
Wenn "Gott" uns per Schöpfungsakt in eine mehr oder weniger statische Welt entlässt, in der wir uns einmalig herumtummeln und prinzipiell tun und lassen können was wir wollen, dann ergibt sich daraus keinerlei Notwendigkeit, seine Schöpfung zu bewahren (und "Gutes" zu tun). Es sei denn, man spielt eben dieses alberne Schuld-und-Sünde-Ding mit.
Geht man allerdings davon aus, dass das, was viele ihre Seele oder ihren Geist nennen, immer wieder dazu verdammt ist, in eine Rolle bzw. eine Lebensform in dieser Welt zu schlüpfen, dann wird dies schon eher klar. Wir wären somit selbst dafür verantwortlich, in welcher Welt wir in ferner Zukunft vielleicht mal (wieder) leben werden. Das wäre dann der "egoistische Altruismus". Wir handeln "gut", weil wir es selbst mal "gut" haben wollen. Im Prinzip definieren wir ja dadurch auch selbst, was "gut" und was "schlecht" ist. Am Ende dieses ganzen evolutionären, kosmischen Schöpfungsprozesses würde eine "hinreichend gute" Welt stehen, bevölkert mit Lebewesen, die sich perfektest angepasst, eingerichtet und zum "Meister über die Natur und sich selbst" emporgeschwungen haben, und nicht etwa schon vorher ihre eigene Umgebung und damit sich selbst zerstört haben. Eine solche Welt würden wir wohl wahrlich als vollkommen und hinreichend gut bezeichnen - erst das ist die Schöpfung, also das Ergebnis des Schöpfungsaktes, den wir als Schöpfungsprozess miterleben und mitgestalten.
Naja... ich schweife ganz schön aus...

(03-02-2012, 00:54)Mustafa schrieb: Den Mr.Beam muss man doch kennen. *g*Hm... ja. Seine Photonenbeamexperimente sagen mir was. Hatte den Namen wohl nur schon wieder vergessen. -.-

