03-02-2005, 14:33
Hallo
Da also
Fähigkeiten als (wie auch immer) angelegtes Potential betrachte; undifferenzeirt, unausgebildet - Fertigkeit als etwas gelerntes, ausgebildetes.
Nächstens ist die menschliche Kapazität ausbildbarer Fertigkeiten (bzw. auch aufnehmbaren Wissens) begrenzt. Weshalb denn auch nicht (mehr) 'benötigtes' Wissen schon mal verloren geht (1) - doch mal ehrlich: wozu brauche ich das Wissen eines Buschmannes, kleinste Spuren 'lesen' zu oder in der Wüste Wasser finden zu können? - Und dazu gibt's ja auch die Lösung einer arbeitsteiligen Gesellschaft - folgt so ungefähr dem Prinzip, dass, was in einen Kopp und in 2 Hände nicht 'reingeht, halt auf viele Köppe und Hände zu verteilen ist.
Da ist zunächst einmal 'klar', dass in einer Industriegesellschaft andere Fertigkeiten wichtig sind als in einer (ich vermute mal: Agrargesellschaft) in "einer armen Gegend Afrikas".
Und Abhängigkeiten? - Die gesamte Natur ist ineinander verwoben und verzahnt; bis hin: zur Selbst_Erkenntnis braucht mensch ein Gegenüber ...
"Zurück zur 'Natur'" (die wir im Übrigen längst nicht mehr haben - sonst könnte heute noch ein Eichhörnchen von Baumwipfel zu Baumwipfel springend vom Rhein an die Wolga kommen) ... ist das nicht Sache weniger unverbesserlicher Träumer, romantischer Schwäemer und Ökofreaks? - Klar, eine solche 'Bewegung' gab's mal (Stichwort: 'alternativ leben') - und scheiterte daran, dass die Leute (wie ein Nachbar bemerkte) zwar alternativ leben, nicht aber alternativ arbeiten wollten... Tatsächlich: die schwere körperliche Arbeit und die Notwendigkeit dazu hat abgenommen.
[/quote]Können nichts ohne entstehen lassen[/quote]: So sehr allerdings auch, dass eine Lebensgrundsicherung ohne 'Geld' nicht mehr möglich ist. - Grundsicherung - dass sind Lebenmittel - Essen, Trinken erst mal; im erweiterten Verständnis Kleidung, Dach über'n Kopf, soziale Beziehungen ...
"Aufgewachsen auf dem Lande ..." sang nicht nur Hannes Wader, sondern bin ich auch: zu dem Häuschen gehörte eine Kleinlandwirtschaft mit (Heu-) Wiese, Korn- und Kartoffelacker im Wechselanbau; Gemüsegarten, Obstäumen, Holzbestand; dazu Ziegen, Schweine, Hühner. Genug, mit viel Arbeit eine einfache Grundversorgung sicherzustellen. - Einen Teil des Grundstückes kriegte dann mein Onkel und baute sein Haus darauf; mit der Zeit wuchs der Ziergarten und der Gemüsegarten schwand bis auf einen Rest, Hühner, Ziegen und Schweine wurde in der Reihenfolge abgeschafft wie Oma die Versorgung nicht mehr schaffte, auf Wiese und Acker stehen heute Fichten, der Brunnen (mit dem eh nitratbelastetem Wasser) ist stillgelegt. - Ja, das Leben fordert weniger (Körperliche) Arbeit - und zum Ausgleich gibt's ja Sport ...
Ein schlechter Tausch womöglich:
Und "Verantwortung"? - Ja, die ist in vielerlei Hinsicht abgegeben ...
(1)
- so um 1978 hörte ich im Radio von dem Ergebnis einer Forschungs(Doktor-)Arbeit, demzufolge die "holländischen" Windmühlen eigentlich deutschen Ursprungs seien (Niederrhein). Gut 100 Jahre früher war dieses Wissen allgemeiner verfügbar: eine entsprechende Bemerkung findet sich als Fussnote von Friedrich Engels im "Kapital".
- Beim Memory (Spiel) sind kleine Kinder Erwachsenen überlegen - sie haben noch Fähigkeiten, die sie im Laufe ihrer Schul(sozialisations)zeit verlieren.
- "Was die Grossmutter noch wusste" - so der Titel einer Fernsehsendung (Kochen, Rezepte).
Da also
Zitat:...haben sie [junge Leute aus einer armen Gegend Afrikas] festgestellt, dass keiner von uns in ihrer Gegend Überlebenschancen hätteWeil:
Zitat:Wir haben unsere natürlichen Fähigkeiten verloren.Scheint mir - erst mal - so unstimmig. Was damit zusammenhänt, dass ich zwischen Fähigkeiten und Fertigkeitenunterscheide:
Fähigkeiten als (wie auch immer) angelegtes Potential betrachte; undifferenzeirt, unausgebildet - Fertigkeit als etwas gelerntes, ausgebildetes.
Nächstens ist die menschliche Kapazität ausbildbarer Fertigkeiten (bzw. auch aufnehmbaren Wissens) begrenzt. Weshalb denn auch nicht (mehr) 'benötigtes' Wissen schon mal verloren geht (1) - doch mal ehrlich: wozu brauche ich das Wissen eines Buschmannes, kleinste Spuren 'lesen' zu oder in der Wüste Wasser finden zu können? - Und dazu gibt's ja auch die Lösung einer arbeitsteiligen Gesellschaft - folgt so ungefähr dem Prinzip, dass, was in einen Kopp und in 2 Hände nicht 'reingeht, halt auf viele Köppe und Hände zu verteilen ist.
Da ist zunächst einmal 'klar', dass in einer Industriegesellschaft andere Fertigkeiten wichtig sind als in einer (ich vermute mal: Agrargesellschaft) in "einer armen Gegend Afrikas".
Und Abhängigkeiten? - Die gesamte Natur ist ineinander verwoben und verzahnt; bis hin: zur Selbst_Erkenntnis braucht mensch ein Gegenüber ...
"Zurück zur 'Natur'" (die wir im Übrigen längst nicht mehr haben - sonst könnte heute noch ein Eichhörnchen von Baumwipfel zu Baumwipfel springend vom Rhein an die Wolga kommen) ... ist das nicht Sache weniger unverbesserlicher Träumer, romantischer Schwäemer und Ökofreaks? - Klar, eine solche 'Bewegung' gab's mal (Stichwort: 'alternativ leben') - und scheiterte daran, dass die Leute (wie ein Nachbar bemerkte) zwar alternativ leben, nicht aber alternativ arbeiten wollten... Tatsächlich: die schwere körperliche Arbeit und die Notwendigkeit dazu hat abgenommen.
Zitat:Wir brauchen für alles Geld.Sicher, inzwischen hat die Geldwirtschaft mit Geld als allgemeinem Zahlungsmittel die Tauschwirtschaft abgelöst.
[/quote]Können nichts ohne entstehen lassen[/quote]: So sehr allerdings auch, dass eine Lebensgrundsicherung ohne 'Geld' nicht mehr möglich ist. - Grundsicherung - dass sind Lebenmittel - Essen, Trinken erst mal; im erweiterten Verständnis Kleidung, Dach über'n Kopf, soziale Beziehungen ...
"Aufgewachsen auf dem Lande ..." sang nicht nur Hannes Wader, sondern bin ich auch: zu dem Häuschen gehörte eine Kleinlandwirtschaft mit (Heu-) Wiese, Korn- und Kartoffelacker im Wechselanbau; Gemüsegarten, Obstäumen, Holzbestand; dazu Ziegen, Schweine, Hühner. Genug, mit viel Arbeit eine einfache Grundversorgung sicherzustellen. - Einen Teil des Grundstückes kriegte dann mein Onkel und baute sein Haus darauf; mit der Zeit wuchs der Ziergarten und der Gemüsegarten schwand bis auf einen Rest, Hühner, Ziegen und Schweine wurde in der Reihenfolge abgeschafft wie Oma die Versorgung nicht mehr schaffte, auf Wiese und Acker stehen heute Fichten, der Brunnen (mit dem eh nitratbelastetem Wasser) ist stillgelegt. - Ja, das Leben fordert weniger (Körperliche) Arbeit - und zum Ausgleich gibt's ja Sport ...
Ein schlechter Tausch womöglich:
Zitat:WIR HABEN UNS ABHÄNGIG GEMACHT.: Denn tatsächlich "brauchen [wir] für alles Geld. Und das wächst nun mal nicht auf Bäumen: die Notwendigkeit also, es zu beschaffen - im Tausch gegen 'Arbeit', aus welchem Prozess so einige Mio 'herausfallen', denen nun jede Alternative fehlt, weshalb Abrbeitslosigkeit sehr schnell auch Armut bedeutet - auch für die, die arbeitsfähig und arbeitswillig sind!
Und "Verantwortung"? - Ja, die ist in vielerlei Hinsicht abgegeben ...
(1)
- so um 1978 hörte ich im Radio von dem Ergebnis einer Forschungs(Doktor-)Arbeit, demzufolge die "holländischen" Windmühlen eigentlich deutschen Ursprungs seien (Niederrhein). Gut 100 Jahre früher war dieses Wissen allgemeiner verfügbar: eine entsprechende Bemerkung findet sich als Fussnote von Friedrich Engels im "Kapital".
- Beim Memory (Spiel) sind kleine Kinder Erwachsenen überlegen - sie haben noch Fähigkeiten, die sie im Laufe ihrer Schul(sozialisations)zeit verlieren.
- "Was die Grossmutter noch wusste" - so der Titel einer Fernsehsendung (Kochen, Rezepte).
