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kreationistische Glaubensaussage zur Entstehung des Lebens
(29-01-2012, 02:08)paradox schrieb:
(28-01-2012, 22:29)Noumenon schrieb: Nein, gerichteter Zufall. Vergiss die Regeln (Naturgesetze) nicht!
Damit habe ich mich schon beschäftigt. Auch gerichteter Zufall ist nicht wirklich Zufall.
Nein, natürlich nicht. Ich wollte damit nur der gängigen Behauptung widersprechen, die Naturwissenschaft begründe alles nur mit purem Zufall.

(29-01-2012, 02:08)paradox schrieb:
(28-01-2012, 22:29)Noumenon schrieb:
(28-01-2012, 19:00)paradox schrieb: Alles steht in einer Kausalitätskette.
Nein, siehe Quantenmechanik...
Inwiefern?
Innerhalb der Quantenmechanik lassen sich bestimmte Phänomene nicht mehr auf konkrete Ursachen zurückführen und daher nur noch Wahrscheinlichkeitsaussagen machen.

Man hat hier auch die Frage aufgeworfen, ob dieser "Zufall" nur auf mangelndem Wissen oder Lücken in der Theorie beruht (-> verborgene Variablen...). Diese Frage wurde negativ beantwortet (-> Bellsche Ungleichung), d.h. auf einer gewissen Stufe treten zufällige Effekte auf, welche aber dennoch auf größeren Strukturskalen Kausalität zulassen (ist schon ziemlich tricky...).

Ekky war doch Diplomphysiker, wie ich in seinem Profil neulich las... vielleicht kann er hierzu etwas mehr beitragen... (QM steht bei mir höchstwahrscheinlich nächstes Semester an...)

(29-01-2012, 02:08)paradox schrieb: Stimmt schon, allerdings sind es empirisch auch für jedermann wahrnehmbare "Objekte". Natürlich ist es kein 1:1 Vergleich. Wir Menschen, aber auch Tierwelt, Natur sind ungleich um ein Vielfaches komplexer und unterliegen weiteren Einflüssen wie auch du schreibst. Aber das sind alles weitere Anzeichen für mich, dass da umso mehr Intelligenz dahinter stecken muss. Evolution wächst ja auch nicht auf den Bäumen, oder?Icon_wink
Das sehe ich eigentlich ähnlich. Wir sind gerade dabei mit ziemlich viel Aufwand und Know-How beispielsweise kleine Roboter zu entwickeln. Die Natur macht das alles automatisch so mal eben im "vorbeigehen"... Das ist schon ziemlich verblüffend und schlau durchdacht.

Nimm' einen Haufen Energie, lege ein paar Regeln (Naturgesetze) fest, hole kräftig Schwung und... tada! Fertig ist die Welt, inklusive wahrnehmender und empfindender Subjekte, welche die Welt interpretieren und sich an ihr erfreuen dürfen.

Dahinter steckt eine ziemlich clevere und komplexe Dynamik, die wir dank der Naturwissenschaften mittlerweile schon halbwegs gut verstehen. Aber je mehr man sie versteht, je mehr man sich den Naturwissenschaften zuwendet, desto erstaunter ist man letztendlich. Und um hier mal Werner Heisenberg zu zitieren:

Zitat:Der erste Trunk aus dem Becher der Naturwissenschaft macht atheistisch, aber auf dem Grund des Bechers wartet Gott.

(29-01-2012, 02:08)paradox schrieb:
(28-01-2012, 22:29)Noumenon schrieb: Absicht, Sinn und Zweck setzen stets eine personale Intelligenz mit einem Willen voraus. Belege für diese Intelligenz gibt es leider nicht...
Ich sprach ja auch nicht von einem Beleg, sondern nehme das als starkes Indiz an, so wie ein Kriminologe anhand von Spuren versucht eine Tat zu rekonstruieren und mittels Wahrscheinlichkeiten ermittelt.
Ja, aber ich finde das Indiz nicht besonders gut...

Eine Blume verfolgt ja auch nicht den Zweck, Bienen anzulocken. Sondern die Absonderung zuckerhaltiger Substanzen lockt eben Bienen an.

Eine sachliche Auseinandersetzung mit diesem Argument findest du hier (S. 5). Scheint auch allgemein ein recht interessantes Buch zu sein... (hab' aber nur die veröffentlichten pdf-Teile gelesen)

(29-01-2012, 02:08)paradox schrieb: Das Video habe ich mir zwar angesehen, aber die vertreten mehr od. weniger auch meine Sichtweise. Ich hatte eigtl. ein Kontra-Video erwartet.
Kommt auf die Position an... Kreationisten dürfte dieses Video ordentlich Paroli bieten, aber auch naturalistischen Materialisten.

Es ist ein schöne Zusammenfassung naturwissenschaftlicher Erkenntnisse einerseits, und einer uralten Idee andererseits. Muss es mir selbst noch einmal anschauen...

Bis jetzt ist es die mir einzige bekannte seriöse Quelle, welche sachlich auf die eigentliche Problematik zwischen der Evolutionstheorie (bzw. der naturalistischen Auffassung) und der Idee des Intelligent Design eingeht.

Kurz gesagt die Frage, ob hinter diesem ganzen Spektakel nicht doch ein irgendwie gearteter Sinn und Zweck (und somit eine Form von Intelligenz) steht.

Man muss hier allerdings auch stets die Redlichkeit besitzen und einerseits naturwissenschaftliche Fakten anerkennen, andererseits aber auch akzeptieren, dass es sich bei ID (noch?) nicht um eine wissenschaftliche Theorie handelt, sondern um eine moderne Formulierung einer Weltsicht. Diese steht ja nicht prinzipiell gegen die Erkenntnisse der Naturwissenschaft, solange sie sich von pseudowissenschaftlichen Bestrebungen und spekulativen, kreationistischen Aussagen distanziert. Kreationismus vertritt bspw. unter anderem die Auffassung, dass die Erde erst ein paar tausend Jahre alt sei, und der Mensch von Gott (direkt) geschaffen wurde... Solche Aussagen ignorieren natürlich komplett die Fakten, womit der Kreationismus mit Naturwissenschaften nicht vereinbar wird (ID jedoch schon).

Früher stand ich selbst ID und insbesondere dem Kreationismus äußerst kritisch gegenüber. Bei letzterem ist das klar..., und bei ID ist es vor allem dem Umstand verschuldet, dass ID so gut wie keine nennenswerte Vertreter hat, welche darüberhinaus auch noch überwiegend aus dem kreationistischen Lager kommen und sich zu höchst abenteuerlichen Aussagen hinreißen lassen (siehe Werner Gitt...). Seit dem Video hat sich meine Meinung über ID allerdings stark geändert.

(28-01-2012, 22:52)Mustafa schrieb:
(28-01-2012, 22:29)Noumenon schrieb: Nein, gerichteter Zufall. Vergiss die Regeln (Naturgesetze) nicht!

Naturgesetze ?

Meinst du, dass es solche gibt?
Was meinst du mit "es gibt"? Regeln werden vom Menschen aufgestellt oder entdeckt. Die Natur folgt diesen Regeln, bspw. wenn ein Apfel vom Baum fällt.

Ansonsten gäbe es noch die Naturkonstanten, also messbare quantitative Eigenschaften...

(28-01-2012, 22:52)Mustafa schrieb: Das wäre dann nämlich auch schon wieder eine Art von "göttlicher" Ordnung.
Das wäre dann wohl eine pantheistische Sichtweise...

(28-01-2012, 22:52)Mustafa schrieb: Oder sind es nur Gesetze, die wir Menschen uns anhand der für uns beobachtbaren Dinge als solche gesetzt haben, und die darüberhinaus keine Gültigkeit haben ?
Hätten sie keine Gültigkeit, wären sie nicht beobachtbar.
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