Mir dämmert es vermutlich schon worauf du hinaus willst...
Ich hatte mich ja bereits in einem anderen Strang um eine Klärung bemüht:
Im weitesten Sinne schließt Religion natürlich auch Antworten auf solche Fragen ein, etwa wie man sie in der Bibel, dem Koran oder philosphischen Sichtweisen wie dem Pantheismus oder Deismus findet.
"Gott ist der Schöpfer der Welt" usw...
Im noch weiteren Sinne schließt Religion auch daraus abgeleitete Handlungsmaximen mit ein, etwa "du sollst nicht töten" oder "nieder mit den Ketzern!".
Grob und kurz also: Fragen -> Antworten -> Handlungsmaximen
Wobei die entsprechende Fragen/Antworten für Handlungen aber nicht hinreichend, sondern allenfalls notwendig sind. Ohne Religion keine Religionskriege, aber aus der Religion selbst, folgt nicht die Notwendigkeit gewalttätiger Auseinandersetzungen.
Das gleiche Spiel könnte man auch an anderer Stelle treiben:
Was ist Naturphilosophie oder Naturwissenschaft "an sich"? Auch hier ist es erst einmal ein "Fragen stellen", bei letzterer kommt noch die wissenschaftliche Methode hinzu. Ferner naturwissenschaftliche Erkenntnisse und im allerweitesten Sinne deren Auswirkungen. Aber Naturwissenschaft ist genauso wenig für Hiroshima, Nagasaki oder Fukishima verantwortlich, wie die Religion "an sich" für den (praktizierten) Dschihad oder die Inquisition. Dahinter stehen stets Menschen, welche die Verantwortung tragen, nicht die Religion an sich. Im besten Fall kannst du die Verantwortung bei den religiösen Inhalten suchen, aber auch diese sind nicht apriori gegeben, sondern Interpretationen des denkenden Subjektes, welchem daher die Verantwortung zu kommt.
Bspw. hat auch der NS die Erkenntnisse der Evolutionstheorie für seine Zwecke ausgelegt und pervertiert. Sind die Evolutionstheorie und deren Mechanismen daher "an sich" nun nicht eigentlich ziemlich gefährlich...? Nein, eben nicht.
Du willst (?) sämtliches Fragen über ein "Jenseits" usw. über einen Kamm scheren, und schon bereits die Fragestellungen für den 11. September verantwortlich machen, ignorierst aber die vielen mannigfachen Zwischenschritte von der Frage bis zur Handlungsmaxime. Das ist aber im höchsten Maße undifferenziert.
Wenn du hier nun auf empirische Belege verweisen willst, dann kann ich nur die Stirn runzeln und auf die empirischen Belege politischer Auseinandersetzungen verweisen. Am besten wir schaffen auch gleich die Politik "an sich" wieder ab und klettern wieder hoch auf unsere Bäume...
Gruß
Ich hatte mich ja bereits in einem anderen Strang um eine Klärung bemüht:
(26-01-2012, 20:49)Noumenon schrieb: Eine irgendwie geartete Definition des Religionsbegriffes beinhaltet für mich zunächst einmal im weitesten Sinne die Suche nach einem "Sinn" in dieser Welt, insbesondere unter Berücksichtigung des bewusst wahrnehmenden und empfindenden Subjektes ("Ich").(auf deine Antwort dort gehe ich später noch ein)
Im weitesten Sinne schließt Religion natürlich auch Antworten auf solche Fragen ein, etwa wie man sie in der Bibel, dem Koran oder philosphischen Sichtweisen wie dem Pantheismus oder Deismus findet.
"Gott ist der Schöpfer der Welt" usw...
Im noch weiteren Sinne schließt Religion auch daraus abgeleitete Handlungsmaximen mit ein, etwa "du sollst nicht töten" oder "nieder mit den Ketzern!".
Grob und kurz also: Fragen -> Antworten -> Handlungsmaximen
Wobei die entsprechende Fragen/Antworten für Handlungen aber nicht hinreichend, sondern allenfalls notwendig sind. Ohne Religion keine Religionskriege, aber aus der Religion selbst, folgt nicht die Notwendigkeit gewalttätiger Auseinandersetzungen.
Das gleiche Spiel könnte man auch an anderer Stelle treiben:
Was ist Naturphilosophie oder Naturwissenschaft "an sich"? Auch hier ist es erst einmal ein "Fragen stellen", bei letzterer kommt noch die wissenschaftliche Methode hinzu. Ferner naturwissenschaftliche Erkenntnisse und im allerweitesten Sinne deren Auswirkungen. Aber Naturwissenschaft ist genauso wenig für Hiroshima, Nagasaki oder Fukishima verantwortlich, wie die Religion "an sich" für den (praktizierten) Dschihad oder die Inquisition. Dahinter stehen stets Menschen, welche die Verantwortung tragen, nicht die Religion an sich. Im besten Fall kannst du die Verantwortung bei den religiösen Inhalten suchen, aber auch diese sind nicht apriori gegeben, sondern Interpretationen des denkenden Subjektes, welchem daher die Verantwortung zu kommt.
Bspw. hat auch der NS die Erkenntnisse der Evolutionstheorie für seine Zwecke ausgelegt und pervertiert. Sind die Evolutionstheorie und deren Mechanismen daher "an sich" nun nicht eigentlich ziemlich gefährlich...? Nein, eben nicht.
Du willst (?) sämtliches Fragen über ein "Jenseits" usw. über einen Kamm scheren, und schon bereits die Fragestellungen für den 11. September verantwortlich machen, ignorierst aber die vielen mannigfachen Zwischenschritte von der Frage bis zur Handlungsmaxime. Das ist aber im höchsten Maße undifferenziert.
(27-01-2012, 08:56)petronius schrieb: Aber für völlige Verdrehungen der religiösen Botschaften, welche eben der politischen Situation geschuldet sind, kann die Religion an sich nichtsGenauso ist es. Religion ist erst einmal nur Sinnsuche. Wie aus Fragestellungen und etwaige Anworten notwendigerweise gewalttätige Auseinandersetzungen folgen, ist nicht nachvollziehbar und da bist auch du in der Beweispflicht, nicht die Religion.
Wenn du hier nun auf empirische Belege verweisen willst, dann kann ich nur die Stirn runzeln und auf die empirischen Belege politischer Auseinandersetzungen verweisen. Am besten wir schaffen auch gleich die Politik "an sich" wieder ab und klettern wieder hoch auf unsere Bäume...
Gruß

