25-01-2012, 21:00
(25-01-2012, 19:55)petronius schrieb:(22-01-2012, 15:57)Gundi schrieb: Eine solche Aussage (über die Anzahl ungeborener) kann man durch einen globalen Ländervergleich nicht treffen, weil in allen Ländern andere Vorraussetzungen vorhanden sind.
du willst dir also lieber einen sonderfall herauspicken, der dir grade paßt
Keine Ahnung, wo ich mir einen Sonderfall herauspicke.
(25-01-2012, 19:55)petronius schrieb: was ist daran so schwer, eine who-studie zu akzeptieren, und zwar mit den ergebnissen, zu denen sie nun mal kommt?
Ich akzeptiere die Studie doch. Ich stehe nur den Ergebnissen kritisch gegenüber.
Warum regst du dich darüber so auf?
(25-01-2012, 19:55)petronius schrieb: sorry, aber einfach mal was herbeispekulieren
Oho, was spekuliere ich hier denn? Das die Höhe der Abbruchquote von vielen Faktoren bestimmt wird, vor allem Bildung und soziale Sicherheit.
Was für eine Anmaßung meinerseits!
(25-01-2012, 19:55)petronius schrieb: , gerne auch noch in indien,noch in indien, damit eine studie widerlegen zu wollen
Na du bist lustig. Ich erwarte dass du mir die Stelle zeigst an welcher ich mit Indien die Studie widerlegen würde.
Mein Verweis auf Indien hatte folgenden Grund:
Du beklagst (zu recht) die höhere Sterberate von Frauen aufgrund von Abtreibungsgesetzen (und den damit einhergehenden illegalen Abtreibungen).
Und dazu schrieb ich bereits in Beitrag 10:
"So wurde es in Indien beispielsweise auch verboten, dass Geschlecht des Kindes innerhalb des Zeitraumes einer möglichen Schwangerschaftsunterbrechung bestimmen zu lassen, da dies ein vermehrtes Abtreiben weiblicher Föten zur Folge hat.
Also wird es nun vielerorts illegal gemacht und anschließend eine illegale Abtreibung vorgenommen, wobei mit Sicherheit auch Frauen sterben.
Würdest du es hierbei auch besser finden, das Verbot aufzuheben, damit die Frauen eine medizinisch korrekte Abtreibung vornehmen lassen können, mit der Folge dass der einzige Grund oftmals das falsche Geschlecht des Kindes ist?"
Sag doch mal was dazu. Das betrifft doch genau deine Argumentation, nach der Verbote schuld sind an der höheren Sterblichkeitsrate von Frauen bei illegalen Abtreibungen.
(25-01-2012, 19:55)petronius schrieb: und dann noch von "stammtisch" zu reden - das zähle ich nicht als argument
Es ist mir gleich was du als Argument zählst. Wer auf die Frage, was denn der Papst konkret machen soll, nix weiter hervorzubringen hat außer hohle Floskeln und auf berechtigte Kritik größtenteils mit Polemik antwortet, sollte sich mal nicht so aufregen.
(25-01-2012, 19:55)petronius schrieb: wenn du zahlen hast, die die aussagen der who widerlegen - her damit!
Zahlen für was konkret? Für welchen konkreten Fakt?
(25-01-2012, 19:55)petronius schrieb:(22-01-2012, 15:57)Gundi schrieb: Tja, da der Link ja nicht so viel hergibt orientiere ich mich an der Wortwahl, wo nun mal von "entwickelten Ländern" die Rede ist, welchen "Länder mit strengen Gesetzen" gegenüber gestellt wurden.
Der Begriff "entwickelte Länder" hat nun einmal einen soziopoloitischen Inhalt.
Desweiteren brauche ich mir nur die Weltkarte anzusehen und erkenne, dass Abtreibungsverbote wesentlich häufiger in dritte Welt Ländern anzutreffen sind
und aus all dem schließt du messerscharf, daß ein vergleich z.b. von polen und d nicht die ergebnisse brächte, welche die who als fazit aus der studie zieht?
Welche Ergebnisse? Formuliere doch mal selbstständig aus!
(25-01-2012, 19:55)petronius schrieb: was ist daran so schwer, eine who-studie zu akzeptieren, und zwar mit den ergebnissen, zu denen sie nun mal kommt?...
...auch wenn sie durch mittelwertbildung zustandekommen, wie statistische aussagen das nun mal so an sich haben?...
...selbstverständlich greifen da mehrere faktoren und behaupte ich natürlich keine monokausalität (verstehst du den unterschied zwischen einer kausalen aussage und einer statistischen korrelation?).
Gegen eine rein statistische Korrelation sage ich doch gar nix.
Nur bleibt es nicht dabei. Es werden sehr wohl kausale Aussagen getätigt:
"Gilda Sedgh betonte gegenüber Reuters die aus der Studie klar hervorgegangene Verbindung zwischen unsicheren Abbrüchen und restriktiven Gesetzen."
-> Ok, das erscheint wohl auch intuitiv logisch.
"Auch verursachen diese (die restriktiven Gesetze) laut Studie keine niedrigere Abbruchrate."
-> Hier ist der Knackpunkt. Wie wird das begründet?
Nun, die Begründung folgt sofort:
Im Gegenteil: In den sogenannten entwickelten Ländern sank der Anteil der Abbrüche von 36 Prozent auf 26 Prozent. In Ländern mit strengen Gesetzen gegen Abtreibung gab es hingegen eine geringe Rückgangsrate"
Nun erkläre mir bitte wie man damit eine Aussage treffen kann wie "restriktive Gesetze verursachen keine niedrigere Abbruchquote"?
Weiß man wie die Abbruchquote in den Ländern wäre, würde das Verbot aufgehoben? Nein, daher vergleicht man Länder ohne dieses Gesetz (zu einem Großteil entwickelte Länder) mit Ländern in denen diese Gesetz besteht (nun mal zu einem Großteil Entwicklungsländer und zieht daraus diese Schlussfolgerung.
Weitere Schlagzeilen der Textes:
"Liberale Gesetze bedeuten weniger Abtreibungen",
"Abtreibungsverbote verhindern Abtreibungen nicht."
Und bevor du jetzt wieder sagst, das habest du alles so gar nicht gemeint, nur ein Zitat deinerseits auf meinen Beitrag:
"Würde es mehr Abtreibungen geben, wenn in den besagten Entwicklungsländern das Verbot aufgehoben würde?
Vieleicht." (Zitat Gundi)
"zu diesem schluß kommst du also, obwohl die who das gegenteil sagt:
Gilda Sedgh betonte gegenüber Reuters die aus der Studie klar hervorgegangene Verbindung zwischen unsicheren Abbrüchen und restriktiven Gesetzen. Auch verursachen diese laut Studie keine niedrigere Abbruchrate. Im Gegenteil: In den sogenannten entwickelten Ländern sank der Anteil der Abbrüche von 36 Prozent auf 26 Prozent. In Ländern mit strengen Gesetzen gegen Abtreibung gab es hingegen eine geringe Rückgangsrate
interessant..." (Zitat petronius)
Da du es "interessant" findest dass ich nicht glaube dass die Abtreibungsrate in Entwicklungsländern sinken würde (bzw. es nicht wissen kann), kann ich wohl davon ausgehen, dass du meinst sie würde es (da die who-Studie es ja "belegt"). Anders ist deine Antwort nun mal nicht zu verstehen.
(25-01-2012, 19:55)petronius schrieb: aber genau das ignorierst du ja hartnäckig - daß liberale gesetzgebung üblicherweise mit besserer aufklärung, zugang zu verhütungsmitteln etc. hand in hand geht
Das ignoriere ich in keinster Weise.
Aber du kannst dich ja gerne noch etwas am selbstgebauten Aufhänger austoben...
