23-01-2012, 20:46
(22-01-2012, 21:30)Mustafa schrieb: Ein solcher Verein beschäftigt sich für gewöhnlich nicht mit Fragen des Welt-und Menschenbildes und den daraus ableitbaren ethischen Richtlinien, und bietet normalerweise auch nicht das Umfeld dazu
"religion" steht also für ein system, welches sich "mit Fragen des Welt-und Menschenbildes und den daraus ableitbaren ethischen Richtlinien" befaßt?
das tut sie zweifellos. und wenn man fragt, auf welcher basis dies geschieht, wird der unterschied zwischen religiösen und säkularen welterklärungsmodellen auch klar
(22-01-2012, 21:30)Mustafa schrieb: Weichst du meiner Frage aus, oder siehst du die Menschenwürde wirklich nur als (geschäftliche) Vereinbarung ?
in welcher weise ich die menschenwürde als ausformulierung eines konzepts und praktischer durchsetzung für eine frage der vereinbarung halte, habe ich, so glaube ich, schon mehrfach ausgeführt
mit "geschäftlich" würde ich das nicht als profane zielsetzung (make nmoney, make more money!) bezeichnen, aber doch insoweit, als solche vereinbarungen verhandelt werden müssen
die bloße deklaration ist letztlich unverbindlich
(22-01-2012, 21:30)Mustafa schrieb: Ich hatte dich gefragt, ob die über diese Vereinbarung hinaus noch etwas in der Menschenwürde siehst. Also einen Wert an sich
du mußt unterscheiden zwischen dem, was ich persönlich als wert (was ist ein wert an sich?) empfinde, und welche gesellschaftlich wirksamen konventionen sie auch real umsetzen können
(22-01-2012, 21:30)Mustafa schrieb: Wenn du das nicht tust, dann bist du in der Tat ein Ungläubiger
ich habe auch nie beansprucht, ein gläubiger zu sein
(22-01-2012, 21:30)Mustafa schrieb: Gott ist genauso viel oder wenig transzendent wie jede andere kulturelle Vorstellung
was sind "kulturelle vorstellungen"?
daß man sich nach dem klogehen die hände wäscht, ist alles andere als transzendent
(22-01-2012, 21:30)Mustafa schrieb: Es ist wichtig und richtig, beim Namen zu nennen, wo Religion Böses hervorbringt.
Das funktioniert aber nicht, indem man ihr alle möglichen Dinge ankreidet, die weit mehr mit der politischen und sozialen Situation zu tun haben
doch, auch ihr - denn sie hat genauso damit zu tun
(22-01-2012, 21:30)Mustafa schrieb: Aber er erkennt es genauso an, wenn jemand, der nicht an Gott glaubt, trotzdem eben doch glaubt, nämlich z.B. an feststehende Werte wie die Menschenwürde
und was, wenn der das nicht als glaubensbekenntnis versteht und verstanden wissen will?
dann wird es nicht anerkannt?
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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