22-01-2012, 00:32
(21-01-2012, 23:39)petronius schrieb:(21-01-2012, 22:48)Gundi schrieb: Mir scheint du verstehst die christliche Position bezüglich neuen Lebens nicht
verstehen im sinn von nachvollziehen und akzeptieren kann ich diese scheinheiligkeit tatsächlich nicht
dazu bin ich nicht zyniker genug
Dennoch ist es grundsätzlich eine legitime Position.
Wie du diese bewertest ist nebensächlich.
(21-01-2012, 23:39)petronius schrieb:(21-01-2012, 22:48)Gundi schrieb: Dann sag doch bitte einmal was für Konsequenzen er daraus ziehen sollte?
na, der realität ins auge blicken und anstatt abtreibung verbieten dafür sorgen, daß sie nicht notwendig wird - z.b. durch sexualaufklärung und verhütung - und wo sie doch notwendig wird, dafür sorgen, daß es wenigstens anständig gemacht wird
Und ich sage noch einmal: Die Gesetze macht nicht der Papst, sondern die jeweilige Regierung. Genauso verhält es sich mit der Bereitstellung von Bildungsmöglichkeiten wie Sexualunterricht und Aufklärung über Verhütung.
(21-01-2012, 23:39)petronius schrieb:(21-01-2012, 22:48)Gundi schrieb: Zumal er doch die Position vertritt dass ohnehin keine Frau zur "Engelmacherin" gehen soll
und findest du das hilfreich?
sich wie damals pilatus die hände in unschuld zu waschen?
Die katholische Kirche ist aber nun mal kein Regierungssystem, sondern eine Weltanschauung. Und in dieser ist Abtreibung nun mal ein Vergehen.
Man sollte Religion daher auch so verstehen, als Weltanschauung.
(21-01-2012, 23:39)petronius schrieb:(21-01-2012, 22:48)Gundi schrieb: Der Papst mag als Leitfigur eine Verantwortung diesbezüglich haben, es ist jedoch sehr simpel einfach zu behaupten die schlimmen Folgen illegaler Abtreibungen seien alleine Schuld der Papstes, der Gläubigen, what ever...
der einzige, der hier von "alleine Schuld der Papstes, der Gläubigen, what ever..." redet, bist du
Ich gehe auf das ein, was du zur Verfügung stellst. Und das war eben nur der Artikel, mit dem sofortigen Verweis auf den Papst und die Evangelikalen.
(21-01-2012, 23:39)petronius schrieb:(21-01-2012, 22:48)Gundi schrieb: Nur werden hierbei eben andere Schwerpunkte gesetzt. Das mag für dich unverständlich sein
ist es auch, wenn diese anders gearteten schwerpunkte nicht dafür sorgen, daß auch nur ein "ungeborenes leben gerettet" wird, sondern im gegenteil das leben der ungewollt schwangeren erheblich gefährdet wird
Wie schon gesagt, es sind Regierungen die Abtreibungsverbote durchsetzen.
(21-01-2012, 23:39)petronius schrieb:(21-01-2012, 22:48)Gundi schrieb: mir scheint dir geht das Selbstbestimmungsrecht der Frau über alles
davon habe ich noch überhaupt nicht gesprochen
mir scheint, du geheimnisst alles mögliche in meine aussagen hinein, was ich gar nicht gesagt habe
Ok, was du alles nicht gesagt haben willst weiß ich nun.
Du hast also keine Position und wolltest bloß mal, äh..., ja was eigentlich?
(21-01-2012, 23:39)petronius schrieb:(21-01-2012, 22:48)Gundi schrieb: bei ethischen Fragen kann man aber nicht einfach eine Position als die bessere, und eine andere als die schlechtere deklarieren
es ist kein "deklarieren", wenn man einfach mal quantitativ abwägt, welche haltung denn mehr menschenleben fordert
Eine solche Milchmädchenrechnugn macht wenig Sinn.
Die Umstände die frauen zu illegalen Schwangerschaftsabbrüchen treiben, werden von dir völlig außen vorgelassen.
Gegen diese gilt es aber genauso vorzugehen. In erster Linie sind das Bildung und Aufklärung.
(21-01-2012, 22:48)Gundi schrieb: Gerade in diesem speziellen Fall geht es auch um die Frage, ab wann Leben schützenswert ist
die wesentlichere frage ist, ob es überhaupt geschützt wird. das abtreibungsverbot schützt es eben - de facto - nicht
[/quote]
Würde es mehr Abtreibungen geben, wenn in den besagten Entwicklungsländern das Verbot aufgehoben würde?
Vieleicht.
MMn. ist das Problem nicht primär ein Abtreibungsverbot oder nicht, sondern Aufklärung und Bildung.
Sicher haben wir in Deutschland rückgehende Zahlen von Abtreibungen. Aber diese hätten wir gewiss auch mit einem Abtreibungsverbot.
Ganz einfach weil die Zahl ungewollter Schwangerschaften bestimmt ebenso abnimmt (bei uns gibt es kaum Familien mit 10 Kinder und das liegt nicht daran, dass alle Frauen ständig abtreiben) und es sich viele Familien auch leisten können ein ungewolltes Kind zu bekommen.
Wir leben hier in sicheren Verhältnissen mit einem ordentlichn Bildunssystem. Sexualität ist etwas alltägliches für uns.
Das ist der Grund für die niedrigen Abrechungsquoten und nicht die Legalisierung/Illegalisierung eines Schwangerschaftsabbruchs.
So wurde es in Indien beispielsweise auch verboten, dass Geschlecht des Kindes innerhalb des Zeitraumes einer möglichen Schwangerschaftsunterbrechung bestimmen zu lassen, da dies ein vermehrtes Abtreiben weiblicher Föten zur Folge hat.
Also wird es nun vielerorts illegal gemacht und anschließend eine illegale Abtreibung vorgenommen, wobei mit Sicherheit auch Frauen sterben.
Würdest du es hierbei auch besser finden, das Verbot aufzuheben, damit die Frauen eine medizinisch korrekte Abtreibung vornehmen lassen können, mit der Folge dass der einzige Grund oftmals das falsche Geschlecht des Kindes ist?
Ich möchte darauf hinaus dass das Kernproblem nicht Abtreibung ja oder nein ist, sondern eher die Frage wie man stärker gegen ungewollte schwangerschaften in Entwicklungsländen vorgehen kann. Die zentrale Rolle hierbei ist Bildung und das Überdenken alter Traditionen. Dazu gehört selbstverständlich auch die Abkapselung von Wertegebern wie Kirche etc.
Ein ungeborenes Leben aber bereits als Leben zu werten und ihm diesbezüglich auch Rechte zu zu gestehen ist aber eine legitime ethische Ansicht, die an und für sich nicht positiver oder negativer als andere auch ist.