10-01-2012, 09:00
(10-01-2012, 00:43)Feuerkind schrieb: Aber Kosmos bedeutet Ordnung. Die absolute Ordnung ist Voraussetzung für das Bestehen von Lebensformern, denn es ist quasi ausgeschlossen (anhand Wahrscheinlichkeitsberechnungen), daß der Mensch "zufällig" existiert, natürlich auch der Planet als solches sowie alle anderen Lebensformen
erkläre, was du unter "zufall" verstehst, und dann rechne mir bitte vor, was du da wie per wahrscheinlichkeitsrechnung ausschließen willst. ich ahne allerdings, worauf du hinaus willst, und halte es für mathematischen unfug
(10-01-2012, 00:43)Feuerkind schrieb: In dieser absoluten Ordnung leben wir. Die Erkenntnis dieser Ordung ist wiederum Grundvoraussetzung, um ein sinnvolles Leben zu führen - sinnvoll im Hinblick auf den eigenen Seinsauftrag
ok - aus der beschreibenden beobachtung der realität kommen wir zu einer "ordnung", nach der sie sich richtet - z.b. das, was wir unter "naturgesetzen" verstehen. das aber ist nur die beschreibung, daß etwas so ist, wie es ist - und besagt nicht, daß irgendetwas oder jemand diese "ordnung" hergestellt und einen seinsauftrag" erteilt hätte
ein pralles non-sequitur, wie das bei gläubigen anscheinend halt so üblich ist
(10-01-2012, 00:43)Feuerkind schrieb: Aber die Erkenntnis ist objektiv. Jeder muß zwangsläufig zur selben Erkenntnis gelangen. Und dahin soll die Religion führen
die erkenntnis von was?
der ordnung des mikrokosmos, etwa die gesetze der quantenphysik? die ordnung der lebensentwicklung, etwa die evolution und die sie beschreibende evolutionstheorie?
dazu hat religion eben genau nichts zu sagen, wenn sie dem nicht sogar heftigst wiederspricht
und "objektiv" würde ich diese erkenntnisse auch nicht nennen, sie sind intersubjektiv und teils experimentell bzw. am praktischen befung erhärt- und belegbar. "objektives" im sinn von unverrückbares und endgültiges wissen kann es nie geben
(10-01-2012, 00:43)Feuerkind schrieb: Der Weg zur Erkenntnis führt, soweit ich das bisher umreissen kann, entweder über strenge Logik - wobei diese auch Dinge annehmen muß, die über das momentan verfügbare Wissen hinausgehen, oder aber über Intuition, als dem Verstand übergeordnete Instanz. Sozusagen die Direktverbindung zur Ordnung. Stark vereinfacht möchte ich vergleichen: eine Ameise "weiß" was gut und was schädlich für ihre Art ist, also was sie tun und lassen soll. Der Mensch könnte es wissen, aber nicht auf rein logischen Überlegungen, sondern als "innere Gewissheit". Diese innere Gewissheit ist Religion.
ah - beim gläubigen ist also die intuition der ratio übergeordnet - ja, das erklärt in der tat einiges
"ich weiß zwar, daß es blödsinn ist - aber ich will es halt glauben" - meinst du das etwa so?
die ameise weiß gar nichts - kennt die zusammenhänge nicht, hat keinen überblick auf das ganze. sie folgt lediglich wenigen und einfachen "regeln" der schwarmintelligenz, was im zusammenspiel vieler individuen ein gut funktionierendes und recht komplexes system ergibt. "innere gewißheit" kann auch beim menschen kein wissen ersetzen oder gar höher als dieses stehen. was willst du denn machen, wenn meine "innere Gewissheit" mir sagt, daß du des teufels bist und daher gepfählt und auf dem scheiterhaufen verbrannt werden mußt?
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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