08-01-2012, 22:38
(08-01-2012, 20:55)Mustafa schrieb: Kürzlich war hier mal der Bischof John Robinson und sein Buch "Honest to god" im Gespräch.
Darin erklärt er Gott als eben gerade nichts "Supranaturalistisches", sondern etwas, was in der menschlichen Erfahrungstiefe erlebbar ist.
Macht beim christlichen Gottesbild "Gott ist die Liebe" m.E. auch Sinn.
Ist also dieser Bischof religiös oder nicht ?
Ich finde seine Aussage etwas seltsam. Wenn Gott lediglich für Erfahrungen steht, dann bedeutet das nichts anderes als das die Begriffe Liebe (um bei deinem Beispiel zu bleiben) und Gott äquivalent sind.
An dem Begriff Gott hängt jedoch für die meisten Gläubigen noch ein ganzer Rattenschwanz anderer Vorstellungen/Eigenschaften dran.
Der Begriff "Gott" selbst steht mMn. bereits für Transzendens.
Selbst das Argument, die Erfahrung (Liebe) sei Gott und würde daher richtig sein oder daher würden wir wissen was richtig ist (weil wir diese göttliche erfahrung haben), ist schon wieder ein Postulat und kann nur noch der Metaebene zugerechnet werden.
Ich kenne den von dir zitierten Bischof nicht, aber ich kann mir nur schwerlich vorstellen, dass er bei seinem Glauben keinen Transzendensbezug hat. Vieleicht meint er kein existierendes Wesen oben in den Wolken. Einer Erfahrung einen göttlichen Sinn beizumessen, klingt jedoch auch nicht gerade sehr, naja, Transzendenzlos.
