Zur Liturgiesprache: Die Sprache hat, finde ich, immer dann eine Bedeutung, wenn Katholiken glauben, nur Latein sei die wahre Ritualsprache.
Es hat, auch meiner Meinung nach, durchaus etwas positives, wenn man in allen Kirchen der Welt bestimmte Gebete immer mitsprechen kann, weil sie immer in einer allgemeinen Ritualsprache abgehalten werden. So ist das Arabische identitätsstiftend im Islam. Aber wenn man darüber diskutiert, kann man wohl nur Griechisch und Syrisch (Aramäisch) in die nähere Auswahl bringen.
Zu den syrischen Kirchen, die aus dem Patriarchat von Antiochia entstanden sind gehört auch die Syrisch-Orthodoxe Kirche, die mit Rom nur in einer Weise verbunden ist, dem Christsein.
Zu Petrus und dem Papsttum:
War Petrus Bischof von Rom? Es gibt erhebliche Zweifel daran.
War er überhaupt jemals in Rom? Auch das ist nicht zu beweisen.
Angeblich wurde der erste Petrusbrief von Rom aus versendet, aber warum beschreibt der Autor des Briefs dann starke Christenverfolgungen? Die gab es damals gar nicht. Es bestehen außerdem erhebliche Zweifel, dass der Verfasser der Briefe überhaupt Petrus war. Diesen Tatbestand zweifelt auch meine, katholisch authorisierte Einheitsübersetzungsbibel nicht an. Petrus soll von 41 bis 66 n. Chr. in Rom gewesen sein. Allerdings war er 44 auf dem Konzil in Jerusalem und 53 in Antiochia tätig, wo Paulus ihn besuchte. Warum arbeitet Petrus in Antiochia, wenn er doch den Bischofssitz in Rom innehat?
Im Römerbrief, der um das Jahr 55 geschrieben wurde, grüßt Paulus am Ende des Briefes (Vers 16) 27 Personen, aber mit keiner Silbe deren Oberhaupt, den Bischof von Rom, Petrus.
Das sind nur einige Ungereimtheiten. Mehr dazu im Link.
Link: *http://www.gutenachrichten.org/ARTIKEL/in200108_art2.htm
Zur Situation in der Antike:
Es gibt keine beweisbare Liste von Päpsten, bzw. in früher Zeit Bischöfen, die bis Petrus zurückzuverfolgen ist. Es exisitiert also eine historische Lücke zwischen Petrus und Macellinus (gest. 304), der als erster Bischof von Rom den Titel „Papst“ trug. Der erste Papst auf Erden war er aber nicht. Das war Heraclas, Patriarch von Alexandria (232-248).
Man muss dazu wissen, dass es im Orient üblich war Patriarchen, Bischöfe und Äbte mit dem Ehrentitel „Papst“ (Vater) anzureden.
Entgegen der landläufigen Meinung gibt es seit Jahrhunderten immer mindestens zwei Päpste.
Neben dem in Rom hat auch die Koptische Kirche einen Papst. Derzeit den 117ten.
Das Rom eine Vormachtstellung anstrebte hatte auch politische Ursachen. Es wehte in der Kirche weiterhin der Geist des heidnischen Rom, als Mittelpunkt der Welt. Das führte in der Spätanike und im Mittelalter dazu, dass die Katholische Kirche sich als Handlanger von Königen und Kaisern mit Blut beschmierte und sich extrem weit von der Urkirche des Petrus und Paulus entfernte und immer noch entfernt.
Ähnlich erging es der Ostkirche. Das Patriarchat der Hauptstadt des Oströmischen Reiches, Konstantinopel, wurde zum Mittelpunkt der orthodoxen Welt, wenn auch die Macht des Ökumenischen Patriarchen nie so groß war wie die des römischen Papstes.
Aber auch hier führten heidnisch-politische Machtverhältnisse zu einer Zentrierung der Macht und führten und führen zu blutigem Machtmissbrauch.
Nach allem was man historisch weiß und beweisen kann gibt es keinen Grund nur den katholischen Papst als einzig legitimen Nachfolger Petri zu sehen. Petrus mag in Rom gewirkt haben, aber er hat auch in Jerusalem und Antiochia seine Spuren hinterlassen und es ist nur legitim, dass sich alle Kirchen auf ihn berufen. Egal ob katholisch, orthodox, altkirchlich-vorchalcedonisch (z.B. koptisch) oder aber auch reformatorisch.
Die Vereinnahmung des Petrus durch die Katholische Kirche folgt ausschließlich machtpolitischen Interessen und hat mit der historischen Wahrheit nichts zu tun.
Ich schließe mit einem Textausschnitt aus einem Vortrag des orthodoxen Bischof Hilarion von Wien:
Die dem Petrus gegebene Verheißung bezieht sich in dieser Sicht nicht nur auf die Römische Kirche, sondern auf jede Ortskirche, die durch einen Bischof geleitet wird: "Ihr erdreistet euch, Petrus zum Lehrer allein von Rom zu machen, - schreibt ein unbekannter Verfasser eines byzantinischen antilateinischen Traktats - wogegen die göttlichen Väter die ihm vom Erlöser gegebene Verheißung als solche erklären, die einen katholischen Sinn hat und sich auf alle bezieht, die geglaubt haben und glauben. Ihr bemüht euch, ihr eine falsche und enge Deutung zu geben, indem ihr sie auf Rom allein bezieht. Dann ist es völlig unverständlich, dass nicht nur die Kirche Roms, sondern jede Kirche den Erlöser hat und entsprechend der Verheißung ihr Fundament auf dem Felsen ruht, d.h. auf dem Bekenntnis des Petrus."
Link: *http://www.orthodoxfrat.de/seite6.htm
Es hat, auch meiner Meinung nach, durchaus etwas positives, wenn man in allen Kirchen der Welt bestimmte Gebete immer mitsprechen kann, weil sie immer in einer allgemeinen Ritualsprache abgehalten werden. So ist das Arabische identitätsstiftend im Islam. Aber wenn man darüber diskutiert, kann man wohl nur Griechisch und Syrisch (Aramäisch) in die nähere Auswahl bringen.
Zu den syrischen Kirchen, die aus dem Patriarchat von Antiochia entstanden sind gehört auch die Syrisch-Orthodoxe Kirche, die mit Rom nur in einer Weise verbunden ist, dem Christsein.
Zu Petrus und dem Papsttum:
War Petrus Bischof von Rom? Es gibt erhebliche Zweifel daran.
War er überhaupt jemals in Rom? Auch das ist nicht zu beweisen.
Angeblich wurde der erste Petrusbrief von Rom aus versendet, aber warum beschreibt der Autor des Briefs dann starke Christenverfolgungen? Die gab es damals gar nicht. Es bestehen außerdem erhebliche Zweifel, dass der Verfasser der Briefe überhaupt Petrus war. Diesen Tatbestand zweifelt auch meine, katholisch authorisierte Einheitsübersetzungsbibel nicht an. Petrus soll von 41 bis 66 n. Chr. in Rom gewesen sein. Allerdings war er 44 auf dem Konzil in Jerusalem und 53 in Antiochia tätig, wo Paulus ihn besuchte. Warum arbeitet Petrus in Antiochia, wenn er doch den Bischofssitz in Rom innehat?
Im Römerbrief, der um das Jahr 55 geschrieben wurde, grüßt Paulus am Ende des Briefes (Vers 16) 27 Personen, aber mit keiner Silbe deren Oberhaupt, den Bischof von Rom, Petrus.
Das sind nur einige Ungereimtheiten. Mehr dazu im Link.
Link: *http://www.gutenachrichten.org/ARTIKEL/in200108_art2.htm
Zur Situation in der Antike:
Es gibt keine beweisbare Liste von Päpsten, bzw. in früher Zeit Bischöfen, die bis Petrus zurückzuverfolgen ist. Es exisitiert also eine historische Lücke zwischen Petrus und Macellinus (gest. 304), der als erster Bischof von Rom den Titel „Papst“ trug. Der erste Papst auf Erden war er aber nicht. Das war Heraclas, Patriarch von Alexandria (232-248).
Man muss dazu wissen, dass es im Orient üblich war Patriarchen, Bischöfe und Äbte mit dem Ehrentitel „Papst“ (Vater) anzureden.
Entgegen der landläufigen Meinung gibt es seit Jahrhunderten immer mindestens zwei Päpste.
Neben dem in Rom hat auch die Koptische Kirche einen Papst. Derzeit den 117ten.
Das Rom eine Vormachtstellung anstrebte hatte auch politische Ursachen. Es wehte in der Kirche weiterhin der Geist des heidnischen Rom, als Mittelpunkt der Welt. Das führte in der Spätanike und im Mittelalter dazu, dass die Katholische Kirche sich als Handlanger von Königen und Kaisern mit Blut beschmierte und sich extrem weit von der Urkirche des Petrus und Paulus entfernte und immer noch entfernt.
Ähnlich erging es der Ostkirche. Das Patriarchat der Hauptstadt des Oströmischen Reiches, Konstantinopel, wurde zum Mittelpunkt der orthodoxen Welt, wenn auch die Macht des Ökumenischen Patriarchen nie so groß war wie die des römischen Papstes.
Aber auch hier führten heidnisch-politische Machtverhältnisse zu einer Zentrierung der Macht und führten und führen zu blutigem Machtmissbrauch.
Nach allem was man historisch weiß und beweisen kann gibt es keinen Grund nur den katholischen Papst als einzig legitimen Nachfolger Petri zu sehen. Petrus mag in Rom gewirkt haben, aber er hat auch in Jerusalem und Antiochia seine Spuren hinterlassen und es ist nur legitim, dass sich alle Kirchen auf ihn berufen. Egal ob katholisch, orthodox, altkirchlich-vorchalcedonisch (z.B. koptisch) oder aber auch reformatorisch.
Die Vereinnahmung des Petrus durch die Katholische Kirche folgt ausschließlich machtpolitischen Interessen und hat mit der historischen Wahrheit nichts zu tun.
Ich schließe mit einem Textausschnitt aus einem Vortrag des orthodoxen Bischof Hilarion von Wien:
Die dem Petrus gegebene Verheißung bezieht sich in dieser Sicht nicht nur auf die Römische Kirche, sondern auf jede Ortskirche, die durch einen Bischof geleitet wird: "Ihr erdreistet euch, Petrus zum Lehrer allein von Rom zu machen, - schreibt ein unbekannter Verfasser eines byzantinischen antilateinischen Traktats - wogegen die göttlichen Väter die ihm vom Erlöser gegebene Verheißung als solche erklären, die einen katholischen Sinn hat und sich auf alle bezieht, die geglaubt haben und glauben. Ihr bemüht euch, ihr eine falsche und enge Deutung zu geben, indem ihr sie auf Rom allein bezieht. Dann ist es völlig unverständlich, dass nicht nur die Kirche Roms, sondern jede Kirche den Erlöser hat und entsprechend der Verheißung ihr Fundament auf dem Felsen ruht, d.h. auf dem Bekenntnis des Petrus."
Link: *http://www.orthodoxfrat.de/seite6.htm