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kreationistische Glaubensaussage zur Entstehung des Lebens
Warum muss man Autos als "geschaffen" betrachten, aber das Leben als "entstanden"? Diese simple Frage beantwortet der Kreationist mit: "Weil Autos offensichtlich nicht von selbst entstehen, kann es beim Universum, der Erde, dem Leben und dem Rest nicht anders sein."

Hierin steckt ein schwer zu durchschauender Trugschluss: Ein Auto ist im Sinne, wie das Leben oder die Erde oder was auch immer voraus geht, durchaus "von selbst" entstanden. Indem nämlich zunächst alle Vorstufen wie Erze, Rohöl, Wasser und vieles andere "von selbst" entstanden sind.

Wir haben nur deshalb den Eindruck, Autos werden geschaffen, weil wir unter unserer Komplexitätsebene eine Barriere wähnen, die es in Wirklichkeit nicht gibt. Der Zellkern steuert die Organellen "seiner" Zelle genauso, wie der Ingenieur seine Konstruktionseinheit in der Autofabrik. Die Zellhülle agiert analog zum Warenfluss bzw. zur Polizei. Nichts, was der Mensch tut, erfüllt den Tatbestand des Besonderen in diesem Getriebe.

Petronius fragte, weshalb die Welt etwas brauche, was sie erschaffen hat, und wie man sich dieses Erschaffen vorzustellen hat.
(28-12-2011, 20:53)putchi schrieb: Weil die welt unbedingt "etwas" braucht, um da zu seinIcon_lol
weil ein solches Sein ein Werden ist, ein sich Entwickeln.Icon_lol
Das ist im Grunde keine Antwort auf die Fragen. Auch eine "kreative Vernunft" hilft nicht weiter. Diese Antworten verlagern nur das Problem. Wenn ein "Etwas" oder ein "Wer" die Welt erschaffen hat, und existiert, so ist das Dasein dieses Etwas oder dieser Person die drängende Frage.

Tatsächlich hilft diese Verlagerung nicht weiter. Und wenn man auf Fragen stößt, die einen solchen "unendlichen Regress" beinhalten, dann ist die Frage fehlerhaft gestellt. Die Tradition sagt uns, dass Gott von Ewigkeit her existiert. So wird der Regress lediglich bei dem Begriff "Gott" unbegründet abgebrochen.

Braucht die Welt wirklich unbedingt etwas, um zu existieren? Wenn man darüber genauer nachdenkt, so lautet die Antwort: "Nein". Wir Menschen extrapolieren einen relativen Begriff (die Existenz) aus "Mittelerde" (unserer beschränkten Vorstellungswelt) auf Alles. Aber der Begriff bezieht sich tatsächlich nur auf Dinge und Vorgänge, die in Beziehung zu anderen Dingen und Vorgängen innerhalb der Welt stehen. M. a. W.: Ob "alles" überhaupt eine solche Relation haben kann, ist nicht zu klären. Die dazu nötigen Informationen stehen uns nicht zur Verfügung.

(28-12-2011, 23:20)Artist schrieb: geht das schon wieder los... hm... das ergebnis ist doch eigentlich immer das selbe...

jeder bleibt auf seinem standpunkt.
Da bin ich mir nicht so sicher. Zumindest ergeben sich immer mal wieder Gelegenheiten, das Thema ein Bisschen zu variieren. Zusammenfassend kann man aus meinen obigen Ausführungen folgern, dass unsere Welt, die Erde und insbesondere das Leben jeweils durch sehr komplexe Vorgänge aus ihren Vorläufern buchstäblich erzeugt worden sind, ohne von "Etwas" geschaffen sein zu müssen.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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RE: kreationistische Glaubensaussage zur Entstehung des Lebens - von Ekkard - 29-12-2011, 00:31
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