19-12-2011, 21:12
(19-12-2011, 21:00)Gundi schrieb: Doch selbst wenn man nicht so weit geht und die Menschenrechte auch ohne eine bestimmte Gottesvorstellung als generell richtig erachtet, kann dies religiöse Züge haben. Fragt man beispielsweise Atheisten nach dem Grund für die Richtigkeit der Menschenrechte bekommt man als Antwort nicht einfach immer nur, dass sie das Zusammenleben am gerechtesten lösen bzw. es keinen rationalen Grund gibt weshalb es dem einen besser gehen sollte als dem anderen. Nein, man bekommt auch häufig so etwas zu hören wie: "Das ist ein Lebensrecht", "Jeder Mensch hat eine Würde" oder "Das ist halt so."
damit hast du sicher recht
funktionalistisch (vgl. http://religionsforum.de/showthread.php?tid=5621&pid=108715#pid108715) trägt natürlich auch so manche säkulare haltung "religiöse züge", wie nicht zuletzt die exzesse diverser weltlicher ideologien zeigen
bedingungslos einem "führer" zu huldigen anstatt "gott", ist kein wirklicher fortschritt
und der wunsch nach einer externen autorität, die objektive normen vorgibt, ist offenbar auch bei areligiösen weit verbreitet. im "naturrecht" treffen sie sich ja dann einträglichst mit papst ratzinger
(19-12-2011, 21:00)Gundi schrieb: Wird die Menschenwürde absolut gesetzt (ohne jedwede Diskussion) dann haben wir hier unseren Transzendezbezug.
insofern ja, als eine solche absolutsetzung ja die frage nach der autorität aufweist, mit der etwas absolut gesetzt werden könnte
ich finde, du hast den unterschied gut herausgearbeitet und somit werden einige mißverständnisse klar
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)

