18-12-2011, 21:37
(18-12-2011, 20:53)humanist schrieb: Und der entscheidende Punkt ist selbst beim Kommunismus - zugegebenermaßen am nähesten zu einer Religion - nicht nachzuweisen.
Buddhismus? Der Ur- oder Hinajana-Buddhismus ist atheistisch. Buddha ist ursprünglich nur einer, der das System der Wiedergeburt erkannt und einen Ausweg daraus gefunden hat. Daneben atheistischen Hinduismus, Daoismus und Konfuzianismus.
Und die andere Punkte, die angeblich die Religion beschreiben, treffen die denn immer zu?
-Gemeinschaft:
Daoisten kennen z.B. keine feste Gemeinschaft. Auch Hindu kann man einfach so werden und einfach wieder austreten. Ebenso im Buddhismus. Östliche Religionen haben keine Aufnahmerituale. Wer die Rituale befolgt und die Religion verinnerlicht ist dabei, wers läßt, ist draußen.
-gemeinsamer Glaube an eine höhere, intelligente Macht
Buddhismus? Nicht immer. Es gibt auch hinduistischen, konfuzianistischen und daoistischen Atheismus.
-Zeremonien
Ja, immer
-gemeinsame Moralvorstellungen
Nicht immer. Trotz der angeblichen Gleichschaltung der Gläubigen gibt es doch in allen Religionen eine große Bandbreite moralischer Vorstellungen.
-gemeinsame Quelle, die wissenschaftlichen Erkenntnissen widerspricht
ja, aber nicht unabänderlich. Viele Religionen und spirituelle Wege sind offen für die Wissenschaft - und das nicht erst heute.
-Besitz der alleinigen Wahrheit
Ja, Wobei es immer Synkretien zwischen Religionen gegeben hat.
-vorstehende Vertreter
Nein, nicht immer. Siehe östliche Religionen
-un-hinterfragbare/veränderliche Annahmen
Ja
-Verbote mit Strafen belegt
auch nicht immer. Siehe östliche Religionen. Und selbst im Urchristentum gab es nur die Strafe, Unliebsame auszuschließen. In China ist religionsübergreifender Synkretismus an der Tagesordnung, ohne das da gleich mit Strafe gedroht wird.