17-12-2011, 17:53 
		
	
	(17-12-2011, 01:41)Gundi schrieb: ...Das sehe ich in sofern genauso, als diese 30 Artikel einen Status quo darstellen. Diese Artikel formulieren ein Tabu. Eine art Sockel, der menschliches Miteinander erst möglich macht. Allerdings ist es immer möglich, diese Regeln zu verfeinern. Z.B. die modernen Erkenntnisse zur Sexualität einfließen zu lassen (Homosexualität, Transsexualität oder Zwittersexualität).
Ich gebe dir jedoch insofern Recht, dass die Hinwendung zu "weltlichen Richtlinien" (wie der Menschenrechten) durchaus religiösen Charakter haben kann, und von Menschen durch ihr Bestehen bereits als (absolut) richtig und wahr anerkannt werden kann. Sozusagn eine konstante, nicht hinterfragbare Größe.
Ich bin mir aber auch darüber im Klaren, dass die Charta ein Ideal postuliert, dass man immer anstreben sollte, aber nicht immer sofort verwirklichen kann. Das Recht auf Arbeit z.B. ist ein wahrhaft anzustrebendes Ideal, kann aber, je nach Arbeitsmarktlage, nicht immer umgesetzt werden.
Da sind sich Menschenrechte und religiöse Gebote und Gesetze sehr ähnlich. Z.B. "du sollst nicht töten". Das ist ein gutes Ziel, allerdings stellt sich die Frage, ob ich mich erschlagen lassen soll, wenn z.B. ein Nazideutschland versucht die Welt zu erobern.
So wird es immer ein Spannungsfeld geben. Wir streben diese Ideale an, aber wir werden auch immer mal wieder davon abweichen. Das ist nunmal die Realität auf diesem Planeten.

