17-12-2011, 01:41
(17-12-2011, 01:13)Mustafa schrieb: Das "Religiöse" ist m.E. viel stärker mit unser aller Leben verwoben, als mancher "Atheist" glauben mag.
Allein schon das Bekenntnis zu den Menschenrechten ist im Grunde genommen ein religiöser Akt.
Hm... nicht unbedingt. Der ein oder andere mag sich vieleicht an der gegenwärtigen Allgemeinmeinung orientieren, ohne in den Menschenrechten
eine Art "religiöse Wahrheit" zu sehen. Sozusagen der derzeitigen Meinung "angepasst". So wie es Christen auf dem Papier gibt, die sich mit ihrer Religion aber nicht sonderlich beschäftigen, aber in der Gemeinde aufgewachsen sind.
Ich gebe dir jedoch insofern Recht, dass die Hinwendung zu "weltlichen Richtlinien" (wie der Menschenrechten) durchaus religiösen Charakter haben kann, und von Menschen durch ihr Bestehen bereits als (absolut) richtig und wahr anerkannt werden kann. Sozusagn eine konstante, nicht hinterfragbare Größe.
Dies kann man auch in anderen Bereichen finden, beispielsweise der Liebe oder dem Glauben an das Gute im Menschen (ohne hierbei einen Gott ins Spiel zu bringen). Selbst philosophische Gedanken wie Kants reine Vernunft gehen in diese Richtung.
(17-12-2011, 01:13)Mustafa schrieb: Die Menschenwürde daraufhin als unantastbar zu definieren nicht weit entfernt von einer Heiligsprechung.
Interessanter Gedanke. Es ist auf jeden Fall interessant, dass so etwas untransparentes, mehr oder weniger undefiniertes (zumindest gibt es keine eindeutige) wie der Begriff der Würde anscheinend wichtig ist auch für unsere Ansicht von Ordnungsvorgaben. Sozusagen eine Grundlage liefert, weshalb all die Gesetze eingehalten werden sollen (die Würde macht den Menschen sozusagen erst zu diesem).
Zumal die Aussage: "Die Würde des Menschen ist unantastbar" in ihrer Form unverrückbar und unveränderbar ist. Es ist keine Forderung, Anweisung etc. sondern (nach der Formulierung) eine Tatsache.
