Letzteres scheint mir auch so zu sein. Da haben der gegenwärtige und sein Vorgänger kräftig zurück gerudert!
Hier der Rest des Abschnitts:
Das "übernatürliche Schema", das z. B. die Weihnachtsgeschichte und vergleichbare Legenden einschließt, darf überleben, so wird uns erzählt, und seinen Platz als Mythos "fast legitim" behalten. Der einzige Grund, warum es überleben sollte ist, dass es auf die spirituelle Seite unseres Lebens hinweist. Robinson kleidet Gedanken von Paul Tillich und anderen philosophischen Theologen in einfachere Worte: Die Geschichten der Bibel sind symbolisch. Wenn uns das Neue Testament erzählt, dass Gott in Christus war, und dass das Wort Gott war, so meint dies nach Robinson nur, dass Gott die "tiefste Tiefe" unseres Seins darstellt, das Unbedingte im Bedingten. Das so genannte "Transzendente" – Gott, Liebe oder welche Bezeichnung wir auch immer wählen – ist nicht "außen", sondern ist in uns zu finden mit und unterhalb des Du aller endlichen Beziehungen als ihre tiefste Tiefe, ihr Grund, ihre Bedeutung.
Aber wenn wir vom Letzten sprechen, dann war Schopenhauer dichter an der Wahrheit, als er
die in jeder Kreatur vorhandenen Instinkte betonte, sich selbst zu erhalten, da zu sein und gut zu leben. Die wohlgemeinten Worte des Bischofs stellen sich als leeres Wortgeklingel, salbungsvolle Worte heraus, welche für deutsche Ohren nichts sind als abgenutzte Klischees. Auch wenn Theismus durch antidogmatische Attitüde geheiligt wird, ist der rückwärts gewandte Blick in ziemlich naiver Weise vorausgesetzt. Wahrheit – ewige Wahrheit, die menschlichen Irrtum überdauert – kann als solche nicht vom Theismus getrennt werden. Die einzige Alternative ist der Positivismus, mit dem die neueste Theologie im Einklang ist ohne Rücksicht auf Widersprüche. Im Blick des Positivisten beruht die Wahrheit auf Berechnungen (Überlegungen), welche funktionieren; Gedanken sind Instrumente, und Bewusstsein wird so weit überflüssig, dass zweckgerichtetes Verhalten, welches dadurch (nach traditioneller Auffassung) vermittelt wurde, aufgeht im kollektiven Ganzen.
Ohne Gott wird man vergeblich versuchen, absoluten Sinn zu bewahren. Wie unabhängig von einer gegebenen Form ein Ausdruck in seiner eigenen Sphäre auch immer sein mag, in Kunst oder Religion und wie bestimmt und notwendig in sich selbst, mit dem Glauben an Gott muss er jeden Anspruch aufgeben, objektiv mehr als eine praktische Übereinkunft zu sein.
Ohne Bezug zu etwas Göttlichem wird eine gute Tat wie die Rettung eines Mannes, der ungerecht verfolgt wird, all ihren Ruhm verlieren, es sei denn es geschehe zum Gewinn eines kollektiven Ganzen innerhalb nationaler Grenzen oder darüber hinaus. Während neuere protestantischen Theologen im Zweifel noch erlauben, als Christen bezeichnet zu werden, untergraben sie den Lehrsatz, dessen Wahrheit allein ihren Worten Sinn verleihen würde. Der Tod Gottes ist auch der Tod der ewigen Wahrheit.
Vielleicht ist Horkheimers Sicht auch für andere interessant. Ich will gleich noch eine Interpretation anschließen.
Hier der Rest des Abschnitts:
Das "übernatürliche Schema", das z. B. die Weihnachtsgeschichte und vergleichbare Legenden einschließt, darf überleben, so wird uns erzählt, und seinen Platz als Mythos "fast legitim" behalten. Der einzige Grund, warum es überleben sollte ist, dass es auf die spirituelle Seite unseres Lebens hinweist. Robinson kleidet Gedanken von Paul Tillich und anderen philosophischen Theologen in einfachere Worte: Die Geschichten der Bibel sind symbolisch. Wenn uns das Neue Testament erzählt, dass Gott in Christus war, und dass das Wort Gott war, so meint dies nach Robinson nur, dass Gott die "tiefste Tiefe" unseres Seins darstellt, das Unbedingte im Bedingten. Das so genannte "Transzendente" – Gott, Liebe oder welche Bezeichnung wir auch immer wählen – ist nicht "außen", sondern ist in uns zu finden mit und unterhalb des Du aller endlichen Beziehungen als ihre tiefste Tiefe, ihr Grund, ihre Bedeutung.
Aber wenn wir vom Letzten sprechen, dann war Schopenhauer dichter an der Wahrheit, als er
die in jeder Kreatur vorhandenen Instinkte betonte, sich selbst zu erhalten, da zu sein und gut zu leben. Die wohlgemeinten Worte des Bischofs stellen sich als leeres Wortgeklingel, salbungsvolle Worte heraus, welche für deutsche Ohren nichts sind als abgenutzte Klischees. Auch wenn Theismus durch antidogmatische Attitüde geheiligt wird, ist der rückwärts gewandte Blick in ziemlich naiver Weise vorausgesetzt. Wahrheit – ewige Wahrheit, die menschlichen Irrtum überdauert – kann als solche nicht vom Theismus getrennt werden. Die einzige Alternative ist der Positivismus, mit dem die neueste Theologie im Einklang ist ohne Rücksicht auf Widersprüche. Im Blick des Positivisten beruht die Wahrheit auf Berechnungen (Überlegungen), welche funktionieren; Gedanken sind Instrumente, und Bewusstsein wird so weit überflüssig, dass zweckgerichtetes Verhalten, welches dadurch (nach traditioneller Auffassung) vermittelt wurde, aufgeht im kollektiven Ganzen.
Ohne Gott wird man vergeblich versuchen, absoluten Sinn zu bewahren. Wie unabhängig von einer gegebenen Form ein Ausdruck in seiner eigenen Sphäre auch immer sein mag, in Kunst oder Religion und wie bestimmt und notwendig in sich selbst, mit dem Glauben an Gott muss er jeden Anspruch aufgeben, objektiv mehr als eine praktische Übereinkunft zu sein.
Ohne Bezug zu etwas Göttlichem wird eine gute Tat wie die Rettung eines Mannes, der ungerecht verfolgt wird, all ihren Ruhm verlieren, es sei denn es geschehe zum Gewinn eines kollektiven Ganzen innerhalb nationaler Grenzen oder darüber hinaus. Während neuere protestantischen Theologen im Zweifel noch erlauben, als Christen bezeichnet zu werden, untergraben sie den Lehrsatz, dessen Wahrheit allein ihren Worten Sinn verleihen würde. Der Tod Gottes ist auch der Tod der ewigen Wahrheit.
Vielleicht ist Horkheimers Sicht auch für andere interessant. Ich will gleich noch eine Interpretation anschließen.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard