22-11-2011, 01:07
(22-11-2011, 00:53)Ekkard schrieb: Ein paar kurze Antworten, wir werden uns sicher noch öfter im Forum begegnen ...
"Wissenschaftsgläubigkeit" bezieht sich nicht auf die Ergebnisse der wissenschaftlichen Methoden, sondern einen häufig anzutreffenden Kategorienfehler (Näheres). Vielleicht sollte ich das Wort in Gänsefüßchen setzen.
Ich halte das Wort für falsch, ob mit oder ohne Gänsefüßchen. Das hat für mich auch nichts mit Kategorien zu tun.
(22-11-2011, 00:53)Ekkard schrieb: Das stimmt ja mit meinen Ausführungen überein. Nur verwendest du den viel allgemeineren Begriff "Glaube" eingeschränkt auf den "Glauben an Gott". Die Gottesvorstellung aber ist ein Mythos. Kein Mensch weiß etwas über Gottes Seinsweise. Die einzige Seinsweise, die wir kennen und anständig ordnen können, ist die unsrige! Folglich ist das der Inhalt und die Aufgabe des Glaubens: Die Welt so ordnen, dass ich im Vertrauen auf mich und die anderen leben kann, welche Vorstellungen damit auch immer verbunden sein mögen.
Natürlich verwende ich Glaube im Sinne von religiösem Glaube bzw. einem Glauben an Gott. Wenn man Glaube so allgemein definiert, wie du das tust, dann verliert das Wort weitestgehend seine Bedeutung. Das halte ich nicht für sinnvoll.
(22-11-2011, 00:53)Ekkard schrieb: Vielleicht solltest du deine Fragen an die Religion anders stellen. Es ist sachlich gesehen "wurscht", was die Religionslehre über die Welt sagt. Das ist symbolisch gesprochen, ein Mythos eben. Das Wesen dieser Mythen ist die geordnete Beziehung des Menschen zu seiner Welt (Menschenbild, Stellung, Mitmensch).
Man kann Religion so sehen. Bei Mustafa ist mir diese Denkweise auch schon begegnet. Ich halte sie aber eher für eine Ausnahme und Menschen vorbehalten, die eine ziemlich philosophische Auseinandersetzung mit ihrem Glauben hinter sich haben. Auf quasi alle Gläubigen in meinem Umfeld
trifft das nicht zu, die glaube sehr wohl an die Aussagen, die Religion über die Welt macht (Vorhandensein einer vom Körper unabhängigen Seele, Leben nach dem Tod, bewusste Erschaffung der Welt, Vergebung von Sünden, etc.). Das sind nicht nur Symbole, das sind konkrete Aussagen darüber, wie unsere Welt funktioniert.
Erst wenn es um unbedeutenden Kleinkram geht, werden Auseinandersetzungen wirklich bitter.