(21-11-2011, 07:02)NegatroN schrieb: Das Verhalten der anderen Personen in der Kirche fand ich immer öfter befremdlich und seltsam, ...Herzlich willkommen bei unseren Diskussionen! Was du erlebt hast, ist recht typisch für den Menschen im Umfeld der modernen Wissenschaftsgläubigkeit.
Den Glauben kann man nicht "verlieren" sondern nur wandeln. Denn Glaube ist die Gesamtheit der Wertvorstellungen. Es wäre eine soziale Katastrophe, wenn Jene verloren gegangen sein sollten. Was du meinst, ist der Glaube an die christlichen Mythen. In dieser Beziehung kann ich nur sagen: "Willkommen im Klub!" ((Beispiele))
(21-11-2011, 07:02)NegatroN schrieb: Ich habe einfach nicht mehr an einen Gott geglaubt. Was früher selbstverständlich war, war irgendwann einfach weg, ….... eben, weil es selbstverständlich war. Wenn man bemerkt, dass Mythen und Legenden nichts Sachliches und keine konkreten Abläufe schildern, dann ist das, was man gemeinhin als "Glaube" empfindet, - manchmal mit einem Schlag - futsch.
(21-11-2011, 07:02)NegatroN schrieb: Je mehr ich gelesen habe, desto mehr Punkte sind mir aufgefallen, die sich mit religiösen Sichtweisen nur sehr schwer vereinbaren ließen.Tja, so dürfte es Vielen ergehen bzw. ergangen sein. Diese "Sichtweisen" sind auch zu verführerisch, um sie mit modernem Wissen zu vergleichen, wobei sie natürlich "den Kürzeren" ziehen.
Diese "Sichtweisen", d. h. das, was dort mit antikem Wissen dargestellt = symbolisiert wird, will kein Wissen vermitteln, sondern mitmenschliche Beziehung, rechtliche Grundsätze, Menschenbild und Ähnliches. Und da wir über den 'homo sapiens' noch nicht hinaus sind, hat sich an den sozialen Beziehungen, an unserer Psyche und den psychologischen Mechanismen nichts geändert. Nun insofern ist die heilige Schrift "ewig" und "heilig" - in keiner anderen Beziehung. Das Wissen dort ist hoffnungslos veraltet.
(21-11-2011, 07:02)NegatroN schrieb: Die Variante, dass Gott und Religion menschliche Erfindungen sind, bzw. Ergebnisse der kognitiven Fehler und Eigenheiten unseres Gehirns war sehr viel schlüssiger als die Idee eines Gottes, vor allem die eines theistischen Gottes.Ja – selbstverständlich! Zum Beispiel unser Recht, unsere Verträge, die Art, wie wir Geschäfte machen usw. sind "menschliche Erfindungen". Die ganze Religion natürlich auch! Im Laufe der Adoleszenz fällt man irgendwann immer aus jener Wolke, als seien diese Dinge (im weitesten Sinne: gesellschaftliche Vereinbarungen) natur- oder gar gottgegeben.
(21-11-2011, 07:02)NegatroN schrieb: Ich bin nach wie vor der Ansicht, dass ein Gott denkbar ist. Generell ist es meine Überzeugung, dass man keine Möglichkeit per se ausschließen sollte. Aber jede mir bekannte Idee eines Gottes ist so irre unwahrscheinlich und unplausibel, dass es für mich keiner(lei) Sinn ergibt, an sie zu glauben.Sorry - typischer Kategorienfehler! Das hat mit "wahrscheinlich" oder "plausibel" rein gar nichts zu tun, sondern mit der Art, wie wir Beziehungen ordnen. Man kann, muss aber nicht, eine transzendente Zielperson für Gebete und für die eigene Verantwortlichkeit glauben. Wem es gelingt, seine Beziehungen auf "anständige Art" selbst zu gestalten, braucht keine Gottesvorstellung bzw. für den vollzieht sich Gott (das Ewige, Zeitlose, der zutiefst empfundene Standpunkt) im (gedeihlichen, akzeptablen, förderlichen) Tun am Mitmenschen.
(21-11-2011, 07:02)NegatroN schrieb: Ich bin insgesamt der Ansicht, dass Überzeugungen, Weltbild und Glauben auf einem Fundament aus Fakten, Beweisen oder zumindest sehr guten Hinweisen beruhen sollte. Für mich muss es einen plausiblen Grund geben, um etwas zu glauben.Sorry, das ist nie der Fall. Alle "Überzeugungen, Weltbild und Glauben" beruhen auf dem, was man "gesellschaftliche Vereinbarungen" auch "stillschweigender Konsens" nennen könnte. Selbstverständlich unterliegt auch der verschwiegenste Konsens darüber, was "man tut" bzw. "unterlässt" der Kritik.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard