18-11-2011, 10:41
(16-11-2011, 17:23)Ekkard schrieb:(16-11-2011, 14:10)hans schrieb: Sünde ist jedes handeln ,wo bewußt das Wohl meines Nächsten mißachtet wird.Dem kann ich zustimmen, wobei überwiegend Situationen gemeint sind, die der persönlichen Verantwortung unterliegen.
(16-11-2011, 14:10)hans schrieb: Wenn der Nächste gezwungen wird, entgegen seinem Willen zu handeln.
Diese These halte ich in ihrer Allgemeinheit für nicht zutreffend. Da du ausgerechnet Lohnverhandlungen als Beispiel bringst. Dort ist es so, dass Wünsche und Möglichkeiten gegeneinander abgewogen werden. Das Gremium (oder die Versammlung oder die beiden Partner) einigen sich auf einen Lohn. Beide sind danach nicht mehr frei, sind also in einem Rechtssystem, wie dem unsrigen, gezwungen, den Vertrag zu erfüllen. Ob "ungerechte Vorbedingungen" bestehen, wage ich zu bezweifeln, da ich die Sichtweise, teilweise die Möglichkeiten beider Parteien kenne. Ich bestreite nicht, dass es bisweilen solche Vorbedingungen gibt. Im Allgemeinen steht den Lohn Zahlenden tatsächlich "das Wasser bis zum Hals". Eine Reihe von Betrieben sind bereits durch Lohnforderungen stranguliert worden.
Hallo Ekkard,meine Meinung wäre ,das man das nicht vom ist Zustand aus sehen darf, sondern vom soll Zustand aus sehen müßte.
Die Ungerechtigkeit ist schon ,das es Lohnverhandlungen überhaupt gibt.
Wenn es vorne schon schief anfängt, kann es hinten nie mehr gerade werden.
Menschen sollten sich auf gleicher Augenhöhe begegnen können.
Jeder sollte den Verhandlungspartner als Mensch würdigen und respektieren.
Das ist aber in den bestehenden Strukturen nicht der Fall.Und war vielleicht auch nie der Fall.
Hier sind die Machtverhältnisse so verschoben, das kein menschenwürdiges Miteinander möglich ist.
Das ganze System wird am laufen gehalten weil der Mensch von Kindheit an manipuliert wird und unter Androhung von Konsequenzen, gefügig gemacht wird.
Das Geld hat einen großen Beitrag zu unseren derzeitigen Verhältnissen geleistet.
Alles was von Natur aus gemeinnützig ist, wurde verkauft und somit der Mensch in die Sklaverei getrieben.Er ist im Schraubstock seiner finanziellen Möglichkeiten eingespannt.
Geld ist kein Lebensmittel. In Wirklichkeit ist Geld nicht mehr und nicht weniger, als ein zurechtgeschnittenes Stück Papier mit einer darauf gedruckten Suggestion, oder eine in Metall gestanzte Suggestion.
Die Herstellung von Geld wird von Regierungen angeordnet, und alle Bürger werden aufgefordert es zu benutzen. Wie die Augen eines Stieres in einer Stierkampfarena, so sind bereits die Augen der überwiegenden Mehrheit der Menschen auf das rote Tuch des Geldes gerichtet.
Geld wirkt wie ein lähmendes Gift. Es ist der Köder an einem Angelhaken, der sich gnadenlos an der Freiheit des Menschen festkrallt. Der Kreislauf des Geldes bewegt sich im Bereich der Ausweglosigkeit, und hat inzwischen hinter der Maske der Wohltätigkeit ein unauffälliges Versteck gefunden
Vor dem Geld steht die Bitterkeit der Erwerbsmühe, die oft tiefgehende Spuren von Leid hinterlässt.
Edle Anläufe des Menschen werden durch das Vorhandensein des Geldes in Schranken verwiesen. Erwerbstätigkeit hindert den zivilisierten Menschen erheblich daran, Herr über die ihm zur Verfügung stehende Zeit zu sein. Der Mensch von heute sieht sich allzuoft genötigt, unwillig mehr oder weniger unliebsamen Beschäftigungen nachzugehen.
Maschinen ohne kommerziellen Fabrikbetrieb, Schönheit ohne
wirtschaftlichen Nutzen, Forschung ohne Vergötterung der Materie,
Wohnen ohne Kosten, Arbeiten ohne Lohn, Reisen ohne Visum, Bauen
ohne Genehmigung, Wirken ohne Berechtigung, so sehen die Zustände
aus, die dem Menschen Gesundheit, Geisteskraft und seine geistige
Schönheit neu schenken, und ihn zur vollen Entfaltung des Menschseins führen können.
(16-11-2011, 17:23)Ekkard schrieb:(16-11-2011, 14:10)hans schrieb: Wir leben hier in unserer Gesellschaft, in Umständen ,in denen alles schon schief ist."Alles?" – Nein! - "Manches?" – Das schon!
(16-11-2011, 14:10)hans schrieb: Der Mensch hat ein Recht auf Freiheit. Auf ein selbstbestimmtes Leben. Dieses Recht beinhaltet die Pflicht zu arbeiten.
Jetzt kann sich aber der Mensch durch seine Arbeit nicht mehr frei machen. Er kann nicht mehr selbstbestimmt leben. Er lebt in einer andauernder Knechtschaft. Alles ist dem Diktat des Geldes unterworfen.
Freiheit und Selbstbestimmung enden an den Möglichkeiten. Und hierzulande ist es so, dass wir unsere Möglichkeiten nahezu ausschöpfen sogar lieber etwas überstrapazieren. Und Letzteres bekommen wir durch Krisen von Zeit zu Zeit zu spüren. Geld ist nichts anderes als Ausdruck von Nachfrage nach Waren und Dienstleistungen und deren Angebot, wenn wir mal die Nachfrage nach Geldderivaten außen vor lassen.
Ganz grob gesprochen, sind es unsere Ansprüche, denen wir in Unfreiheit nachhecheln.
Selbstbestimmung hat ihre Grenze,ihr ende in der Bestimmung.
Wir leben in unserer Gesellschaft größtenteils Fremdbestimmt.
Der Unterschied zwischen Fremdbestimmung und Selbstbestimmung ist der, das die eine Bestimmung von außen kommt und die andere von innen.
Die Bestimmung des Menschen ist es, als freier Mensch zu leben.
Erst aus der Freiheit heraus kann so etwas wie Liebe entstehen.
Jedes Verhältnis das die Freiheit korumpiert, ist abzulehnen.
Wir kommen nicht annähernd in diesen Bereich, das wir die Möglichkeiten eines freien Lebens ausschöpfen könnten.
(16-11-2011, 17:23)Ekkard schrieb:(16-11-2011, 14:10)hans schrieb: Liebe und Freiheit sind aber untrennbar verbunden.Keineswegs! Im Gegenteil, je bedrückender die Situation wird, umso "näher rücken die Menschen zusammen" – zumindest so lange, bis es zum Aufstand kommt.
Unter bedrückenden Situationen rücken Menschen zwangsweise zusammen.
Menschen sollten aber freiwillig zusammenrücken.
