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Was versteht Ihr denn bitte unter Sünde und wie sieht das im Alltag aus?
(13-11-2011, 14:20)Ekkard schrieb: Bleiben wir doch beim Thema: "Sünde"! Sünde ist alles Mögliche, auch Lieblosigkeit, was menschliche Beziehungen stört oder gar zerstört, und dessen Ursprung menschliches Verhalten ist - Fehlverhalten.
Sünde ist vieles nicht, was hier angeklungen ist, weil das betreffende Verhalten allgemein als Notwendigkeit anerkannt wird. Die Wertung von Fehlverhalten ist gesellschaftlich und/oder intersubjektiv bedingt.

So sind "Lohn nehmen für geleistete Arbeit", "Lohnverhandlungen", "Handeltreiben" und "Gewinnstreben" zunächst einmal keine Sünden. Aber selbstverständlich sind dabei Verhaltensformen möglich, welche die Lebensumstände derer ohne Not einschränken, die bezahlen (oder eine Gegenleistung zu erbringen haben). Diese Art der Rücksichtslosigkeit ist selbstverständlich Sünde.

Im Grunde weiß man das seit Kindertagen!
Eine ganz andere Frage ist, wie man damit umzugehen hat, wenn Sünden vorkommen. Dabei spielen m. E. "der Kern religiösen Denkens" einerseits und die Notwendigkeit des Zusammenlebens andererseits die bestimmenden Rollen: Wo sich definitiv niemand beschwert, niemand leidet und die nachbarlichen Beziehungen intakt sind, halte ich Bagatellsünden (Unachtsamkeiten, leichte Formen des Egoismus, gewisse Unhöflichkteiten, "großzügige" Vertragsauslegung, kleinere Privilegien) religiös und säkular für unproblematisch. Sie belasten nicht wirklich.

Anders, wenn Sünden zur Belastung des Verhältnisses zwischen allen möglichen Partnern werden. Hier kritisiere ich das Verfahren der Kirchen. Sündenvergebung kann nicht in einer halbseitigen Verhandlung zwischen Sünder und Priester erreicht werden. Versöhnung und Vergebung kann nur funktionieren, wenn Schädiger und Geschädigte (Gemobbte, ...) miteinander das Verhalten kritisieren und für die Zukunft versöhnende Maßnahmen (jedenfalls keine "10 Ave Maria"!) vereinbaren.
Ob diese Verhandlungen vor einem Priester oder einem Schiedsgericht geschehen, dürfte gleichgültig sein. Ein permanent "schlechtes Gewissen" ist hier kontraproduktiv und wendet die tatsächliche Not nicht, ist also nicht notwendig!

Folgende Gedanken:
Sünde ist jedes handeln ,wo bewußt das Wohl meines Nächsten mißachtet wird.
Wenn der Nächste gezwungen wird entgegen seinem Willen zu handeln.

Zb. eine Lohnverhandlung setzt schon ungerechte Bedingungen voraus.
Hier kann nicht jeder selbst entscheiden was er für seine Arbeit bekommen will.Ihm wird hierbei etwas aufgezwungen.

Wir leben hier in unserer Gesellschaft, in Umständen ,in denen alles schon schief ist.

Der Mensch hat ein Recht auf Freiheit.Auf ein selbstbestimmtes Leben.
Dieses Recht beinhaltet die Pflicht zu arbeiten.
Jetzt kann sich aber der Mensch durch seine Arbeit nicht mehr frei machen.Er kann nicht mehr selbstbestimmt leben.
Er lebt in einer andauernten Knechtschaft.Alles ist dem Diktat des Geldes unterworfen.

Liebe und Freiheit sind aber untrennbar verbunden.
In unserer Gesellschaft sind nur mehr Spuren von Liebe vorhanden.
Das der Mensch damit Leben kann ,können wir ja sehen.
Er lebt aber nicht sehr gut damit.




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RE: Was versteht Ihr denn bitte unter Sünde und wie sieht das im Alltag aus? - von hans - 16-11-2011, 14:10

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