(30-10-2011, 00:57)Mustafa schrieb: Wie würdest du denn Bewusstsein definieren ?
bißchen unfair, das ausgerechnet mich zu fragen und nicht den, der diesen begriff überhaupt erst in die debatte einbracht hat
aber schön: ich definiere mal ganz spontan und aus dem bauch heraus bewußtsein als reflexion von wahrnehmungen und deren abstraktion im sinne von daraus abgeleiteten schlußfolgerungen
(30-10-2011, 00:57)Mustafa schrieb: Sind es (gerade aus naturalistischer Sicht) denn nicht bloß Informationsströme, auf die hin agiert und reagiert wird ?
ja - und weiter?
diese kommen entweder von außen oder aber von innen
(30-10-2011, 00:57)Mustafa schrieb: Ich finde, dass gerade wenn man von der evolutionären Entwicklung menschlichen Denkens und Bewusstseins ausgeht, man nicht in den Größenwahn verfallen darf, selber als Einziger sowas wie Bewusstsein zu haben
tut das denn jemand?
nicht, daß ich wüßte
was aber hier getan wird, ist, ein umfassendes, "höheres" bewußtsein zu postulieren. und dafür sehe ich keine grundlage
(30-10-2011, 00:57)Mustafa schrieb: Information als Basis von Aktion und Reaktion findet schließlich überall statt
klar - z.b. grade eben in deinem rechner
willst du ihm deshalb "bewußtsein" zuschreiben?
(30-10-2011, 00:57)Mustafa schrieb: Und wenn man nun bedenkt, dass gemäß neuester physikalischer Erkenntnisse die "Information" an sich genauso ein Grundbaustein der Welt ist wie die Materie, dann kann man nicht anders als auch Gottesvorstellungen und allgemein Religion ernst zu nehmen
wieso?
wo soll da jetzt ein zusammenhang bestehen?
diese "neuesten physikalischen Erkenntnisse" bitte ich dich in einem gesonderten thread mal konkret zu erläutern. mir klingt das nach einem riesen-mißverständnis
(30-10-2011, 00:57)Mustafa schrieb: Ich kann dazu wieder mal Zeilinger empfehlen, der religiöse und philosophische Denktraditionen auch als Hilfe für die Physik sehr schätzt
wie hr. zeilinger seinen denkapparat trainiert, auf daß er geschmeidig genug bleibe, auch in der teilchenphysik kreativ zu denken - das sei ihm unbenommen
analogien zu ziehen, ist immer möglich. denk an capra und sein "dao der physik". liest sich nett, öffnet auch neue sichtweisen - aber bleibt für die naturwissenschaft folgenlos
nur weil etwas in teilbereichen ähnlich aussieht, beweist das noch keinerlei zusammenhang. kein philosoph oder religiöser vordenker schüttelt neue erkenntnisse der subatomarphysik aus dem ärmel
(30-10-2011, 00:57)Mustafa schrieb: Im Rahmen der Wissenschaft muss man sich auch darin üben, mal anders zu denken
du sagst es - im Rahmen der Wissenschaft
die universalchiffre für alles mögliche und auch dessen genaues gegenteil "gott" hat in diesem rahmen keinen platz
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)