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Krankenkassenbeitragsreduzierung für potentielle Organspender
#2
Wäre ich dagegen. Ich bin gegen Organentnahme. Der "Hirntod" ist erst der Anfang des Sterbens, aber noch lange nicht das Ende. Warum werden Organspender für die Entnahme narkotisiert, wenn sie doch angeblich tot sind? Die Antwort ist: Als die Narkose noch nicht der übliche Regelfall war, gab es immer wieder Vorfälle, bei denen die "Hirntoten" sich auf dem Operationstisch plötzlich zur Wehr zu setzen begannen, schrien und um sich schlugen, sobald sie die Einschnitte spürten. Und viele Angehörige, die sich nach einer Organentnahme noch mal einen "letzten Blick" auf ihren - dann wirklich toten - Angehörigen erzwangen (gegen den Willen der Ärzte, und aus folgendem Grund -->) bemerkten, daß das Gesicht des Toten so verzerrt war, "als sei er zu Tode gefoltert worden". Was ja wohl in so manchem Fall auch gestimmt haben mag... Wohlgemerkt, das sind keine Horrorstories von mir, sondern wurden berichtet von Krankenpflegern, Schwestern und Ärzten, die solche Sachen miterlebt haben, und letzteres von besagten Angehörigen (die im Regelfall dann auf den eigenen Organspendeausweis ein ausdrückliches "Nein!" zur Spendenwilligkeit setzten...)

Daß die oben genannten Geschichten überhaupt passieren konnten, liegt aber auch darin, daß so manche Diagnose "Hirntod" keineswegs korrekt gewesen ist. Es gibt eine ganze Reihe von Berichten, nach denen Leute, die bereits für "hirntot" erklärt worden waren, dann - fieserweise, aus Sicht der Ärzte - wieder aufgewacht sind und ganz und gar nicht hirntot waren. Weswegen man angeblich in einigen Krankenhäusern zu dem Trick griff, ab der Diagnose mit Schlafmittelchen ein wenig nachzuhelfen, damit da wirklich keiner mehr aufwachte... (die Angehörigen haben´s ja nicht gemerkt...)

Zur Ehrenrettung der Ärzteschaft und der Krankenhäuser sei gesagt, daß die obigen Schilderungen meist schon älteren Datums waren (ca. um 1980 - 1990). Ob sich die Verhältnisse seitdem verbessert haben, kann ich nicht sagen.
Aber angesichts der hohen Zahl von Fehldiagnosen, die Ärzten auch heute noch unterlaufen, ist es imho schlichtweg illusorisch, zu glauben, daß ausgerechnet die Diagnose "Hirntod" heute in garantiert 100 % aller Fälle korrekt sei.

Und die regelrechte Organmafia, die sich um die Transplantationsindustrie gebildet hat, ist auch nicht nach meinem Geschmack. Die wiederholten Versuche beispielsweise, Wachkomapatienten in Bausch und Bogen amtlich für hirntot erklären zu lassen, um deren Organe "ernten" zu können, hat bei mir auch keine Sympathie erweckt.

Um zum konkreten Thread-Thema zu kommen:
Ich wäre nicht für so eine Reduzierung. Was bei einem reduziert wird, müssen dafür die anderen mehr bezahlen, damit die Rechnung wieder aufgeht. Und schon von vorneherein ist nicht jeder als Spender geeignet (siehe das unten folgende), die wären dann automatisch die, die ohne eigenes Verschulden mehr Beiträge zahlen müßten.
Oder jemand wie ich, der der Organmafia (siehe oben) mit seinen - hoffentlich weiterhin gesunden - Organen keine Anreize bieten will, und den Hirntod eben nicht als "Zeichen dafür, daß die Ausschlachtung beginnen kann" sieht.
Man könnte auch die Frage aufwerfen, was passiert, wenn der eingetragene Spender sich erst nach fünf, zehn oder zwanzig Jahren plötzlich als ungeeignet erweist, zum Beispiel weil er sich eine übertragbare Krankheit (Aids, Hepatitis C etc., es gab sogar ein paar Fälle mit Tollwut) eingefangen hat oder an Krebs leidet? Krebskranke und Leute, die irgendwann mal wegen Krebs behandelt wurden, sind für die meisten Organspenden ungeeignet, weil sich auch nach einer "Heilung" häufig noch verkapselte Krebszellen in Organen verstecken, die dann auf den/die Organempfänger übertragen werden und sich dort auch vermehren können, weil die Empfänger ja kein funktionierendes Abwehrsystem haben/haben dürfen. - Was früher, als es die Regel "keine Krebskranken als Spender" noch nicht gab, auch des öfteren passiert ist, da sind dann die Organempfänger nach der Transplantation am Krebs des Spenders gestorben! Ausgenommen sind lediglich Spenden der Augen-Hornhaut, weil dieses Gewebe als einziges keine Krebszellen "annimmt" - oder jedenfalls hat man derartiges bis jetzt noch nicht nachweisen können.
Fordert man dann also bei späterem Eintritt des Ungeeignet-seins den ganzen gewährten "Nachlaß" wieder zurück? Und mit so einer Nachforderung wäre durchaus zu rechnen, wenn der Spender sich frech weigert, frühzeitig einen tödlichen Unfall mit folgender Diagnose "Hirntod" zu erleiden und glücklich bis ins höhere Alter lebt, wo dann die Wahrscheinlichkeit einer Krebserkrankung in die Höhe schnellt...
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RE: Krankenkassenbeitragsreduzierung für potentielle Organspender - von Rao - 29-09-2011, 09:47

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