30-08-2011, 12:19
(30-08-2011, 00:02)Tyko schrieb: kannst du erläutern wie festgestellt wurde, dass die folgen bei exakt gleichen ursachen(dieses wiederholen ist unmöglich, daher kann ich mir einen empirischen beleg nicht vorstellen) verschieden sind?Selbst die exaktesten Vorgänge (z. B. Mösbauer-Effekt, Atomuhren), die man in der Physik kennt, weisen bei Wiederholungen gewisse Streuungen auf.
Deshalb ist das Postulat eines "starken Determinismus" sinnleer. Man kann nichts damit anfangen: Es bleibt bei allen Vorgängen immer eine zufällige Komponente, eine Variabilität, die sich bei komplexen selbstbezüglichen Systemen wie dem Wetter oder den Lebewesen nach wenigen Zyklen massiv aufschaukeln. Man kann sagen: Der "starke Determinismus" ist keine Observable. (Und da sind Physiker oder allgemeiner Naturwissenschaftler recht pragmatische Leute: fort damit!)
(30-08-2011, 00:24)Gundi schrieb: Kurze Frage: Haben die zufälligen Ereignisse auf Quantenebene irgend eine Art Einfluss auf die makroskopische Welt?Ja, haben sie z. B. bei Stößen von Billardkugeln überwiegen nach ca. 8 Berührungen oder Stößen die Quanteneffekte und nicht mehr der ursprüngliche Stoß durch den Queue. Im Septemberheft von Z. SPEKTRUM ist sogar die Rede davon, dass manche makroskopischen Systeme Quanteneigenschaften aufweisen, nachgewiesen beispielsweise bei den Fullerenen(C60), jenen fußballähnlich verknüpften Kohlenstoffbällchen, die quantenphysikalisch schon "recht groß" sind.
(30-08-2011, 00:24)Gundi schrieb: Interessant wäre es, ob auch der Mensch immer die selbe Entscheidung treffen würde, wenn man zb. eine Situation zurückspulen könnte und alles noch einmal abläuft. Gäbe es Änderungen?Davon gehe ich nach eigenem Erleben aus: Es gibt doch jene widerwärtigen Fragebogen, die nach 30 Fragen mit "ollen Kamellen" kommen. Wie verunsichert reagiert man dann, wenn man genau weiß, das hatten wir schon, sich aber nicht mehr an die genaue Antwort erinnert?
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard