(27-08-2011, 18:06)Tyko schrieb: und da gehen unsere meinungen ausseinander.
ich sehe den determinismus solange durch die newtonsche mechanik etabliert, bis mir jemand ueberzeugend den einfluss des zufalls in der quantenphysik auf die makroebene demonstriert.
ich empfinde es als nachgerade lächerlich, die newtonsche mechanik auf komplexe biologische systeme wie den menschen oder gar sein geistesleben anwenden zu wollen
du verharrst auf dem standpunkt des 17. jhdts, das die welt als uhrwerk sah
und nochmal: es geht nicht um zufall oder quantenphysik
wenn "determinismus" meint, man könne aus gegebenen anfangsbedingungen zwingend auf einen endzustand schließen, so ist das eine praktische unmöglichkeit bzw. "falsch" (schon weil die anfangsbedingungen nicht hinreichend genau faßbar sind)
wenn "determinismus" eine rein hypothetische beziehung meint (wenn es denn möglich wäre, den anfangszustand in allen seinen parametern exakt zu erfassen und wir wüßten, wie genau die komlexen beziehungen zu beschreiben wären und außerdem genügend rechenkapazitätzur verfügung stünde, um das modell durchzuspielen, dann könnten wir den endzustand exakt vorhersagen), so kann dem nicht widersprochen werden. nur ist es für die praxis ebenso bedeutungslos, weil unmöglich
wir können also einen wie immer gearteten determinismus nur postulieren, aber nie belegen. daraus trotzdem dann irgendwelche ethischen konsequenzen ziehen zu wollen, halte ich nicht für zielführend. schon weil sich in der praxis das postulat (ja, mehr ist es streng genommen natürlich auch nicht) des "freien willens" bewährt hat
seh ich jedenfalls so
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)