25-08-2011, 11:26
(25-08-2011, 11:02)Unschlagbarer schrieb: Götter sind Ergebnisse des menschlichen Denkens und Hoffens
Das ist - in dieser Art ausgedrückt - schon rein religionshistorisch falsch. Vor allem aber ist es aus psychologischer Sicht falsch.
Der Götterglaube - das Bedürfnis, etwas zu vergotten - stamt aus dem Unterbewusstsein. Und darum wirkt dies so faszinierend. Das Unterbewusste ist schwer bis gar nicht zu regieren. Wären die Götter nur ein Denkprodukt, wären sie leicht abzuschaffen. Sie sind aber ein Ergebnis anthropologischer Grundausstattung.
Die Ergebnisse des Unterbewussten vertragen keine Kritik. Das Vergottete erhebt automatisch Absolutheitsanspruch. Erst mittels der Vernunft kann der Mensch diesen - aus dem Unterbewussten stammenden - "Zwang", etwas als unkritiserbar zu erklären, durchschauen und dann auch entmachten - diesen "Zauber" also brechen.
Wer in diesem Zauber befangen ist, den kann man da nicht rausholen. Sinnvoller ist es, sich selber zu untersuchen und zu gucken, ob man nicht genau demselben Zauber unterliegt. Wer im Namen der Vernunft seine eigene Sicht vergottet, ist auch nicht besser dran als die, die er anklagt.
@ Gundi
In einer gut kommentierten Bibel stehen hinter jeder neutestamentlichen Stelle, wo sich auf alttestamentliche Stellen bezogen wird, die Erläuterung, wieso hier die sogenannte Prophezeiung ein Irrtum ist. Es wird gegebenenfalls aufgezeigt, wie sehr der neutestamentliche Autor die ursprüngliche Stelle im Alten Testament verbogen und verfälscht hat.