05-08-2011, 20:46
(05-08-2011, 17:06)Fragezeichen schrieb: Zitat Karla: "Aber man kann nicht alles, was man momentan als "Nicht-Ich" wahrnimmt, in sein Bewusstsein holen."
Was man wahrnimmt, das wird schon mal als existent erkannt, und was man (er)kennt, das kann man sehr wohl bewusst zu seinem "Ich" hinzuzählen oder wenigstens "glauben", dass es dazugehören muss,
Eventuell ist das jetzt nur eine begriffliche Frage.
Mir geht es auch nicht um eine Theorie. Klar kann ich theoretisch das Bewusstsein von Mensch X zu meinem eigenen Bewusstsein dazu zählen - aber mir geht es nicht um eine Theorie.
Mir geht es um die Praxis: wie wird das Bewusstsein von Mensch X zu meinem eigenen?
(05-08-2011, 17:06)Fragezeichen schrieb: ansonsten ich mich von der Einheit aussondere, bzw. glaube, dass das Wahrgenommene oder der als "Nicht-Ich"-definierte (oder bewertete?) Anteil abgetrennt von mir existiert. Ich gehe also in Trennung zu diesem Teil, wenn ich ihn nicht als zu meinem "Ich" gehörend betrachte.
Hier muss ich Ähnliches schreiben wie oben: es ändert sich nichts, wenn ich einfach sage: das Bewusstsein von Mensch X ist von meinem nicht getrennt.
Zitat:Schwieriger ist es, noch nicht oder nicht mehr Wahrgenommenes (weil verdrängt, vergessen, aus dem Bewusstsein verloren) ins Bewusstsein zu holen und es als das Meine zu erkennen und anzunehmen
Ich sehe es durchaus als um Längen schwieriger an, das Bewusstsein von Mensch X als mein eigenes zu erkennen als das von mir Verdrängte. Von ersterem gibt es fast kein Beispiel. Wie genau soll das in der Praxis aussehen?
Zitat:Zitat Karla: "Ich meine zu erkennen: dass dieses "Ich"-Bewusstsein seinen Anker nicht da hat, wo wir ihn wähnen. Es liegt nicht in unserer - isolierten - Person. Aber da hört es mit der Sprache und mit dem Bewusstwerden auch fast schon wieder auf."
Könnte es sein, dass das Ich-Bewusstsein seinen Ursprung zwar wohl im "Jenseits" unseres Ichs hat, dass aber seine Bestimmung und sein Ziel ist, im Diesseits zu sein?
Das hängt ja von dem ab, wie man "Jenseits" und "Diesseits" definiert und dann auch wahrnimmt.
Allerdings weiß ich nichts von einem Ursprung, wenn ich meine Erfahrung befrage. Der Mensch erlebt sein Ich zunächst in seinem eigenen Körper, in der Welt seiner Interessen, Wünsche und Bedürfnisse.
Dass diese Interessen, Wünsche und Bedürfnisse eingebettet sind in ein größeres Beziehungsnetz, dass sie auch gar nicht immer auf die eigene Person zielen - das versteht man erst so langsam. Und dann erst entsteht die Frage - glaube ich zumindest -: wo genau ist das Ich-Bewusstsein eigentlich lokalisiert.
Mag aber bei anderen Menshen anders ablaufen.
An religiösen Weltbildern und Konsruktionen vermag ich mich allerdings nicht zu beteiligen. Ich bin in der Beziehung Praktiker. Mehr Forscher sozusagen.