27-07-2011, 00:01
(26-07-2011, 23:53)Gundi schrieb:(26-07-2011, 23:34)Tyko schrieb:(26-07-2011, 22:22)Gundi schrieb:(26-07-2011, 22:01)Tyko schrieb:(26-07-2011, 20:45)Gundi schrieb: Ja, es geht voran. Aber ich habe noch eine Frage, Meister.
Wenn der gute Herr Russel mit seiner Teekanne sich gar nicht auf eine Teekanne beziehen wollte, warum nannte er es dann Teekanne? Du hast mir ja grad zugestimmt, dass lediglich die Begriffsbezeichnung schlecht gewählt wurde. Was wollte uns der gute Mann damit sagen?
Und eine Frage hast du mir auch noch nicht beantwortet: Warum bringen Atheisten so oft besagten Elefanten ins Spiel, wenn sie mit Gläubigen sprechen, wenn sie damit auch bloß etwas transzendentes meinen und der Begriff auch hier unglücklich gewählt wurde? Du musst es ja wissen, kommst ja oft damit an.
Ich dachte früher immer naiv, das macht man um den Gläubigen das lächerliche ihres Glaubens vorzuführen. Das der theistische Gott genauso unsinnig ist, wie die Vorstellung von unsichtbaren, grün-rosa-karierten Elefanten. Denn jeder würde bei dem Gedanken an solche Tiere sagen dass sei Unsinn.
Aber wenn nun der Atheist überhaupt keine Assoziation mit den uns bekannten Elefanten wecken wollte (da sind wir uns ja einig), warum erwähnt er das nicht? Er könnte ja sagen "Ja, ich rede von Elefant, das hat aber überhaupt nix damit zu tun. War schlecht ausgedacht, der Name"?
Oder warum nennt man ihn nicht um? Dann wäre der Gläubige nicht verwirrt, der Pantastafari hätte keine Gewissensbisse, dass seine Namensschluderei andere Menschen verwirrt und jeder wäre glücklich.
Nochmal um das klarzustellen: es geht bei diesen Parodien lediglich darum bestimmte Eigenschaften das Theismus allgemein oder im Falle des FSM Glaubensgemeinschaften ins Lächerliche zu ziehen.
Russels teapot ist ein paradebeispiel für die verwendung von occams razor gegen den theismus:
A: es gibt eine teekanne, die die sonne auf einer festen umlaufbahn umkreist. sie ist soklein, dass sie nicht von den teleskopen der menschen wahrgenommen werden kann.
B es gibt keine teekanne
-> occams razor
weiter zum unsichtbaren rosa einhorn:
diese parodie kritisiert ähnlich wie russels teapot die immer neuen ausflüchte, die die theisten erfinden mussten um ihren glauben aufrecht zu erhalten(das einhorn ist unsichtbar, man kann es nicht mit den sinnen wahrnehmen etc). darüber hinaus weist es schon durch seinen namen, der es paradox als rosa und unsichtbar beschreibt auf widersprüche in den geläufigsten gottesvorstellungen hin.(allmachtsparadoxon, theodizee)
Mir ist schon klar, wie der Herr Russel das meint. Mein obiger Beitrag war auch eher sarkastisch gemeint.
Tyko, Occams Rasiermesser ist nicht die Antwort auf des Lebens letzte Fragen. Es ist keine, von Gott gegebene () Weisheit, nach der wir jedwede Frage zu beantworten haben. Wissenschaftliche Fragen vieleicht schon. Im Bereich der Philosophie, besonders bei der Frage nach der Existenz eines Gottes, ist das aber keine Notwendigkeit.
Dann nenn mir bitte gründe warum occams razor nur in den naturwissenschaften funktioniert. der ganze noma- kram nervt mich fürchterlich.
Tyko, wenn Occams Rasiermesser das Maß aller Dinge wäre, dann wären viele philosophische Fragen bedeutungslos. Zum Beispiel die Frage nach dem Sinn. Nach Occam wäre die Antwort wahrscheinlich dass es keinen vernünftigen Grund gibt einen Sinn zu postulieren wenn offensichtlich keiner da ist.
Aber ist das die letzte Antwort? Ich denke nicht. Der Mensch wird sich dennoch fragen ob seine Existenz einen Sinn hat. Und er wird dazu seine Geschichte, seine Kultur, seinen Glauben mit einbeziehen, weil diese Dinge für die Antwort (oder besser: die Möglichkeiten der Antworten) relevante Dinge sind.
Nicht für eine endgültige, objektive antwort. Alles andere ist wertlos.