23-07-2011, 16:13
(23-07-2011, 15:44)Tyko schrieb: Es geht ja auch nicht um den inhalt des Glaubens sondern um seine entstehung und seine rolle in der gesellschaft. diese können durch psychologie, soziologie und biologie erforscht werden.
Das hier hattest Du geschrieben ->
(23-07-2011, 13:54)Tyko schrieb: Wir können wissenschaftlich begründen warum Menschen das Bedürfnis nach einem Glauben haben, wie der Glaube entstanden ist und was ihn am Leben erhält.
Und genau da verhebt man sich. Man kann Theorien darüber aufstellen, man kann sich zum Beispiel auf Freud's Methode beziehen, der zum Beispiel behauptete, Kultur entstehe durch Triebsverdrängung - nur als analagon jetzt -, aber letzteres ist eben bereits Weltanschauung. Es gibt Triebverdrängung, ja, und es gibt auch Kultur, die nicht entstehen würde, wenn es keine Triebverdrängung geben würde - trotzdem ist der Schluss "Kultur entstent ausschließlich aus Triieberdrängung" reine Weltanschauung und kein wissenschaftlicher Schluss.
Das, wie gesagt, nur als analagon.
"Glaube" entsteht aus Gründen, die keine Wisenschaft je in dessen Kompelxität erfasst hat. Da man ja nicht einmal auch nur ansatzweise weiß, was jemand überhaupt mit dem Begriff "Glaube" meint.
Wenn Du von Funktion des Glaubens innerhalb einer Gesellschaft sprichst, dann ist das schon wieder was anderers. Die Rezeption eines klar definierten Vorganges - unabhängig davon, ob die meisten Gläubigen da reinpassen - ist natürlich leichter wissenschaftlich zu erfassen.
Was in solchen Fällen leider leicht übersehen wird:
die Gläubigen könenn selber nicht gut beschreiben, was in ihnen vorgeht. Sie benutzen vorgestanzte Begriffe, aber in ihnen geht was gan anderes vor, wofür sie gar keine Worte haben.
Kurz: man übersieht den sprachwissenschaftlichen Aspekt, der "Glaube" zwar verdinglicht, aber dennoch nicht erfasst.
Und die anderen Wissenschaften hantieren dann mit dem verdinglichten Wort und haben eigentlich eine leere Nuss in ihrer Hand.
Aber den inneren Aspekt des Glaubens hast Du in Deinem letzten post dann ja auch als wissenschaftlich ergründbar ausgeschlossen.
