16-07-2011, 21:31
In jedem christlichen Gottesdienst werden die alten Texte auf heute übertragen. Das ist auch ohne Weiteres möglich, wenn man auf die gesellschaftliche (soziale) Deutung schaut. Die von Jeremia beklagten Folgen von unbarmherziger Ausbeutung und kriegsbedingter Zerstörung sind uns ja bestens vertraut. Zudem wissen wir alle um die ungerechten Strukturen z. B. Billig-Importe.
Ich sehe nur den Vorteil nicht, den eine so holprige, teilweise unzusammenhängende Transliteration bringt. Ich habe mal, soweit das überhaupt nachvollziehbar ist, die Buber-Rosenzweig Übersetzung daneben gehalten. Die ist auch holprig - aber zusammenhängend, im Kontext konsequent und im Gegensatz zur Luther-Übersetzung in direkter Rede (Gottes). Dagegen geht mir bei der Transliteration MaSofias der Kontext vollkommen verloren.
Nehmen wir nur die Nr. 18 nach MaSofia:
"18 Falls ich herausging - nun statt erschlagensein, einen noblen Wunsch hatte und vielleicht kam ich zu Aufmerksamkeit, und nun - fängt es an? Ui! Darauf ist Hunger. Der Wunsch sollte verwirklicht werden. Er will kommen und bereitet werden, das Land durchziehen, und, sie wussten es nicht?"
Was bei mir, und ich nehme an bei anderen Deutsch-Muttersprachlern auch, ankommt, ist das Folgende:
18 Wenn ich hinaus gehe, und statt erschlagen worden zu sein, nun einen noblen Wunsch (eine göttliche Idee) verkünde, könnte dieser (die Idee) Aufmerksamkeit erzeugen. Aber es herrscht Hunger. Gleichwohl sollte der Wunsch (die Idee) verwirklicht werden. Es (das Vorgeschlagene) will kommen und (sollte) vorbereitet werden, damit es das Land durchziehe. Aber (noch) will niemand etwas davon wissen.
Das hat doch mit der deutschen Übertragung (Luther) absolut nichts zu tun: "Gehe ich hinaus aufs Feld, siehe, so liegen da Erschlagene mit dem Schwert; komme ich in die Stadt, so liegen da vor Hunger Verschmachtete."
Wenn etwas dermaßen Abweichendes heraus kommt, dann bedarf es einer gelungenen Erklärung. Und die finde ich hier nicht. Im Gegenteil, ich darf begründet vermuten, dass sich diese spezielle Transliteration nicht um den übrigen Textfluss kümmert und gewissermaßen Wort für Wort überträgt - meinetwegen mit dem Hintergedanken, "philosophische Ideen" hinter dem Text hervor zu bringen. Letztere vermag ich leider auch nicht zu erkennen.
Ich sehe nur den Vorteil nicht, den eine so holprige, teilweise unzusammenhängende Transliteration bringt. Ich habe mal, soweit das überhaupt nachvollziehbar ist, die Buber-Rosenzweig Übersetzung daneben gehalten. Die ist auch holprig - aber zusammenhängend, im Kontext konsequent und im Gegensatz zur Luther-Übersetzung in direkter Rede (Gottes). Dagegen geht mir bei der Transliteration MaSofias der Kontext vollkommen verloren.
Nehmen wir nur die Nr. 18 nach MaSofia:
"18 Falls ich herausging - nun statt erschlagensein, einen noblen Wunsch hatte und vielleicht kam ich zu Aufmerksamkeit, und nun - fängt es an? Ui! Darauf ist Hunger. Der Wunsch sollte verwirklicht werden. Er will kommen und bereitet werden, das Land durchziehen, und, sie wussten es nicht?"
Was bei mir, und ich nehme an bei anderen Deutsch-Muttersprachlern auch, ankommt, ist das Folgende:
18 Wenn ich hinaus gehe, und statt erschlagen worden zu sein, nun einen noblen Wunsch (eine göttliche Idee) verkünde, könnte dieser (die Idee) Aufmerksamkeit erzeugen. Aber es herrscht Hunger. Gleichwohl sollte der Wunsch (die Idee) verwirklicht werden. Es (das Vorgeschlagene) will kommen und (sollte) vorbereitet werden, damit es das Land durchziehe. Aber (noch) will niemand etwas davon wissen.
Das hat doch mit der deutschen Übertragung (Luther) absolut nichts zu tun: "Gehe ich hinaus aufs Feld, siehe, so liegen da Erschlagene mit dem Schwert; komme ich in die Stadt, so liegen da vor Hunger Verschmachtete."
Wenn etwas dermaßen Abweichendes heraus kommt, dann bedarf es einer gelungenen Erklärung. Und die finde ich hier nicht. Im Gegenteil, ich darf begründet vermuten, dass sich diese spezielle Transliteration nicht um den übrigen Textfluss kümmert und gewissermaßen Wort für Wort überträgt - meinetwegen mit dem Hintergedanken, "philosophische Ideen" hinter dem Text hervor zu bringen. Letztere vermag ich leider auch nicht zu erkennen.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard

