09-07-2011, 19:59
(09-07-2011, 18:49)Bion schrieb:agnostik schrieb:Woher weiß man, dass es keine Übersetzungen aus dem Aramäischen sind, die dann schon früher verfasst worden waren?Er gibt keine Belege dafür.
Dass es keine Belege gibt, mag durchaus für den einen oder anderen ausreichend sein zu sagen, man "weiß", dass es keine Überstzungen aus dem Aramäischen sind.
Der Wissenschaftler hingegen ist vorsichtiger. Er sagt nur, dass es keine Belege gibt, und nicht, dass man es "wisse", dass es keine Übersetzungen aus dem Aramäischen sind.
(09-07-2011, 18:49)Bion schrieb:agnostik schrieb:Es scheint mir irgendwie wahrscheinlich, dass es ursprünglich schriftliche Niederlegungen der Lehre für die Juden in ihrer Muttersprache gegeben hat und nur die Übersetzungen erhalten geblieben sind.Nein, das ist nicht wahrscheinlich, sondern auszuschließen. Die Texte waren an ein Griechisch sprechendes und denkendes Publikum gerichtet.
Zwar habe ich das Argument selber gebracht, dass die Evangelien an ein Griechisch sprechendes Publikum gerichtet waren, dennnoch ist für einen Wissenschaftler niemals etwas auszuschließen. Denn man kann es nicht wissen, und es ist möglich, dass den Evangelien Texte zugrunde lagen, die auf Aramäisch geschrieben wurden.
(09-07-2011, 18:49)Bion schrieb:agnostik schrieb:Es ist doch ein Unding, anzunehmen, dass die Urchristen nicht versucht haben sollen, ihre eigenen Landsleute - die sicher z. T. überhaupt nicht griechisch sprechen und lesen konnten, nicht von der neuen Lehre in Kenntnis zu setzen!Nein! Ein Unding ist es, Vermutungen ins Blaue anzustellen.
Ach wo. Für einen Wissenschaftler ist das alles andere als ein Unding. Im Gegenteil. Die Wissenschaft impliziert doch keine starre Halrung, sondern muss sämtliche Möglichkeiten durchspielen, auch die, die erst unwahrscheinlich aussehen. Gerade das Unwahrscheinliche kann mitunter die Lösung sein.
So mancher findet überhaupt erst Belege, weil er vorher Vermutungen angestellt hat und nun gezielt suchen kann.