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alte testament
#16
Schalom, liebe Lotte
ich hoffe, jene Klausur liegt nun lang genug hinter Dir und vielleicht verweht Dich auch ohne das einmal der Zufall hierher,
ich werde es nochmal beantworten, weil das von den anderen Gesagte doch ziemlich wirr klingt
Zitat:Lotte: das "alte testament" beschreibt ein volk auf der suche nach seiner religion. - Woran kann man das erkennen?

Das "Alte Testament" ist eine Textsammlung, die etwa Texte aus rund 1000 Jahren versammelt, und die Religion (=eine Gruppe von Menschen verbindende Konfession = Bekenntnis) Judentum bezieht ihre Lebensregeln aus diesen Texten, besonders aus den ersten 5 "Buechern Moses", seit nun weit ueber 3000 Jahren.
Man kann nicht sagen, dass da "ein Volk auf der Suche nach seiner Religion" war, denn da wird erzaehlt, dass dies Volk, von dem es nur noch die Juden gibt, 5-mal von je nur 1 Menschen abstammte, die alle schon denselben G0TT kannten, ER sprach sie an - sie suchten eigentlich gar nichts und machten sich auch keine Gedanken, Wer oder Was ER war /ist. Darueber verging eine lange Zeit, den Zeitangaben nach ueber 1800 Jahre. Die 5 hiessen Adam, Noah, Abraham, Isaak und Jakob. Woran erkannten sie ihre Religion, oder besser gesagt, unsern G0TT? - das wird nicht besonders geschildert, es passierte ganz einfach und zutraulich.
Manchmal bemerkten sie Seine Stimme und bekamen eine Empfehlung oder einen Auftrag:
Adam, der 1. verpatzte es und musste eine angenehme Situation, in der er sich befand ("Garten Eden", Paradies) verlassen. Aber seit seinem Enkel gewoehnten sich dessen Nachkommen an, zu diesem G0TT zu beten, auch wenn dazu nichts weiter berichtet wird, um was, und ob das etwas fuer sie ausmachte - sie legten wohl ihre Schwuere auf diesen G0TT ab, um zu bekraeftigen, dass sie wahr reden, in einer Sache, die nicht zu beweisen war. Man vertraute darauf, dass ER helfen werde, dass ein Beweis sich finden werde, oder dass ER etwas passieren laesst, woran sich erweist, ob dieser Mensch log.
Noah, der 2. befolgte den gehoerten Rat und erlebte, dass er mit seiner Familie allein eine riesige Flut ueberlebte, und bekam als Grund gesagt, dass er rettenswert war, weil er eintraechtig = "gerecht" war, und dass dieser Unser G0TT schon immer wohlwollend war, aber noch niemand hatte danach geschaut, ob ER das ist. Menschen erwarteten so etwas noch gar nicht.
Der 3. Abraham, 4. Isaak und 5. Jakob waren der Reihe nach Vater-Sohn-Vater-Sohn. Die Familie hatte vorher in einem Stadtstaat gelebt und Abrahams Vater verliess sie und einer seiner Soehne trat in ein schon existierendes altes Reich ein als neue Koenigs-Dynastie (Aram II, spaeteres Syrien), der andere Bruder starb dort, dem Bruder Abr(ah)am schlug die Stimme, die er als G0TT seiner Familie definierte, vor, dort wegzugehn und ganz von vorn ein Volk zu gruenden, das aus nur ihm stammt. Es gab auf der Erde damals noch zwischen umgrenzten Laendern Wege durch Land, wo noch niemand fest wohnte. Es gab Regeln, wie man so ein eignes Land erwerben konnte, andere machten es aehnlich wie wir damals.
Er nahm also genug Herden und Personal mit sich und fand so ein Land. Ein Gebiet von 5 Kolonie-Staedten eroberte er bald aus Versehen, als er seinen Neffen vor Verschleppung rettete, und hier versprach ihm die "gute Stimme", dass nach noch einiger Zeit hier das Land seines Volkes sein werde, das aus ihm stammen werde. Er war etwas skeptisch, denn er war schon alt, seine Frau auch, und noch hatten sie gar kein Kind. Aber dann bekam er doch noch 8 Soehne, von 3 Frauen. Er und sein Haupt-Sohn, Isaak, und der Enkel, Jakob, kauften sich dann hie und da von jemandem, der wohl schon "Claims abgesteckt hatte", Laendereien an, oder sicherten sich Brunnen-Rechte abseits einer Hafenstadt-Regierungs-Region.
Jakob lebte nochmal eine Weile mit in Aram bei den Verwandten, bekam bereits 12 Hauptsoehne, und zog mit diesen als "12-Stammesvaetern" nach Aegypten weiter, wegen einer schweren Hungersnot, und weil der eine Sohn sehr gut in Aegypten angekommen war, so etwas wie ein Kanzler. Es dauerte wieder ziemlich lange, keiner erwartete mehr, dass diese Leute, die inzwischen Sklaven der neu-herrschenden Aegypter sein mussten, auf die alte Geschichte zurueckkommen wuerden, da sprach G0TT sie wieder an, zuerst einen (Moses), dann alle, trug uns einen Vertrag vor, ob wir das tun wollen wuerden - wenn wir es taeten, ginge es uns gut (gutes Wetter und Frieden genug zum Wohlfuehlen) - andernfalls das Gegenteil. Das schien uns leicht praktikabel, denn alle Welt hatte ja auch Gesetze und Regeln und eine Satzung, und wir sagten zu.
Dies Datum feiern wir Juden uebrigens genau heute, in der "Nacht des Lernens" am "(7.)-Woche-Fest" Schawuoth. 6 Wochen vorher waren wir tatsaechlich alle dazu gebracht worden, aus Aegypten gemeinsam wegzugehen, auf ein Versprechen an Abraham hin, das uns kein Mensch haette erfuellen koennen. Jakob war schon ein "Israel" genannt worden, nun hiessen wir alle so, die von ihm abstammten, so etwa 3 Millionen Leute, der Bibel nach. Jetzt waren wir schon Nation, mit Recht und Gesetz fuer unterwegs. Der Vertrag traete aber erst in Kraft, wenn wir in unserm angeplanten Lande waeren.
Das dauerte nochmal etwa 40 Jahre und war nicht so einfach, andere Voelker wollten uns nicht hinlassen, und wir machten auch verschiedene Fehler.Die Aegypter aber holten uns nicht mit Gewalt zurueck, sondern besorgten sich fuer ihre Bauarbeiten andere Leute.
Zum Thema "Religion": das bestand damals aus vielen grossen und kleinen Wir-Vereinigungen, auf Berufe, Vaterhaeuser, Heimatgegenden, Alter oder Maenner /Frauen, eine Oberregierung oder eine Abstammung bezogen, und unser G0TT der Nachkommen aus dern 5 x1-Vater war vergleichbar dem in Aegypten auch bekannten unsichtbaren Wesen "RE", der wie ein Hirte sei und nicht erlaubt, dass man mit Menschen veraechtlich umgeht. Auf den Namen kam es eigentlich so nicht an, denn es geht um etwas Inneres, was man auch "Gewissens-Stimme" nennt. Das ist einfach die Ebene, die mir im Nachdenken schnell klarmacht, ob ich luege oder die Wahrheit sage.
Schon Abraham hatte einen Altar dieses Namens, ihm bedeutete es "Er Der mich sieht", da war ein neuer Brunnen in der Wueste. An dem Ort war ein Sohn von ihm und dessen Mutter in der Wueste 2x durch diese Quelle gerettet worden. Bei solchen Gelegenheiten stapelte man damals Steine, die da herumlagen, zu einem Merkmal auf, und bedankte sich bei dieser inneren Stimme immer hier fuer diese Hilfe, wenn man spaeter wieder hier vorbeikam.
Da ging man wieder mal hin, wenn man nachdenken wollte, was man als naechstes tun sollte. Besonders die wandernden Hirten machten sich damit weiter keine Umstaende, Statuen oder Bauten, sondern brieten auf solchen Steinen ein Festmahl, was solche Steine ja markierte, oder gossen ein Oel darueber, um es spaeter wiederzufinden.
Ein solcher Merkpunkt hiess Beth-EL (Haushalt eines "Der-da"), an einem anderen waren die Berge einem das allmaehlich Vertrauteste, da sagten wir zu IHM dankbar EL SCHADA_J, ein alter Titel aus dem Land, wo Abraham geboren war, der ungefaehr "meine Heimat" oder "10-Heimat" bedeutete: Man spuerte IHN am staerksten mit 10 Mann zusammen, hier.
In Hebraeisch heisst das dann EL MAQOM ("Der-da des Ortes") und wird spaeter religioes uebersetzt als ALL-GEGENWAERTIGER, etwas, was man eben bemerkte: wo immer man hinkam, diese "Stimme" ging mit.
Die Ratschlaege, die man erspuerte, hatten immer eine wieder-erkennbare etwas erzieherische Qualitaet, aber voller Liebe zum Leben und zu Eintracht und Gerechtigkeit, zu Erbarmen, wenn einer schwach ist, zu Schonung, wann immer moeglich, machte Mut, abber tadelte auch der Wahrheit gemaess, wenn man sich so verhalten hatte, wie man es nicht moegen wuerde, wenn einem so etwas durch andere passiert waere.
Es ist also gar nicht so kompliziert mit unserer Religion. Die Wissenschaft tut sich damit aus ihren Sortier-Gruenden viel schwerer, das alles als verschiedene G*tter definierend. Wir selbst kamen damit erstmal gut klar. Wir hatten auch seit dem Sinai eigene Priester, die nun allein fuer das Opferdarbringen ganz Israels da waren, zum Versoehnen und Vorbeten zu unserem G0TT HERR. Das ist wiederum eine Bezeichnung, die sich von "ICH werde dasein" ableitet, als Kurzfassung fuer G0TT Abrahams, Isaaks und Jakobs, also "unsere Gewissens-Stimme", wenn sie sagt "Na, ICH bin's".
Also dann hatten wir uns zu unserem Land durchgeschlagen, machten den Vertrag nun fest ab mit unserem G0TT, und siedelten uns darin allmaehlich als Schreiber, Staedter und Landwirte, Schiffer, Fischer, Zuechter, Hirten und Bergarbeiter an. Es zeigte sich, dass G0TT Seine Seite dieses Vertrags immer einhielt, also wenn wir diese Regeln meist hielten, ging es uns gut, andernfalls nicht. Da bekamen wir allmaehlich erhoehten Respekt vor IHM.
Etwa nach 400 Jahren, die wir so lebten, waehlten wir einen Koenigs-Thron als unsere Regierung.
Wir wurden von unseren Schreibern ja gewarnt, uns das nicht so einfach vorzustellen, nur weil das andere Voelker auch haben, Koenige. Also der erste wurde zum Koenig gesalbt, Saul hiess er, aber verpatzte das durch Ungeduld, war intolerant, ein Fanatiker, und da wurde ein zweiter gesalbt, David, da vergass Saul aus Eifersucht ganz, wozu er Koenig geworden war, naemlich um eine Fremdherrschaft abzuwehren, und versuchte dann wohl nur noch ueberwiegend, diesen David zu ermorden, anstatt zu regieren.
David vermied jeden Aufstand, sondern brachte nur sich in Sicherheit, immer wieder, und nachdem Saul dann im Kampf gefallen war, war David unser Koenig. Er machte auch Fehler, sogar heftige, aber er ging damit gut um, er sah sie schnell ein, tat diese nie wieder, handelte gerecht und war auch ein Saenger, der unseren G0TT sehr liebt und uns einen Stil lehrte, zu IHM ueber alles zu reden, immer zutraulich bleibend, als Freunde.
Auch er hatte als Hirte begonnen und betete zu G0TT wieder als EL R'O_J ("HERR Mein Hirte"), auch mal als HERR ZeWAOTH ("ER der Gefolge"), je nach Situation eben, weil er nun ja Koenig war und das ganze Volk damit in ganz neue Situationen bekam. Koenig David gilt uns als Messias, wie Juden das auffassen, was ein Messias ist, auch als Lehr-Oberhaupt, Prophet und Koenig, und Stifter des Gebetskultes zu G0TT (Psalmen wurden seit ihm unsere oeffentliche Haupt-Gebetsform, Christen uebernahmen sie dann auch).
Es gab dann ja auch ab seiner Zeit unser festes Heiligtum in Jerusalem, und der Sohn Salomo, der dann den Tempel baute, bat G0TT, von hier, von diesem Berg aus, wo das Volk eine grosse Rettung erlebte, nachdem er als unser Koenig uns das Problem eingebrockt hatte, aber dann diese Schuld voellig auf sich, den David, uebernahm, jeden Menschen in der ganzen Welt anzuhoeren, wenn jemand IHN anrufe, also nicht nur uns Israeliten zu hueten.
Zitat:was hat das babylonische exil damit zu tun?[/b]
hoffe um hilfe danke
Nach dem Koenig Salomo, der als Gelehrter sehr bekannt wurde und nie einen Krieg zu fuehren brauchte, er verheiratete sich mit sehr vielen Staemmen und sogar mit einer Aegypterin des Oberhauses und einer Koenigin von Saba. Damit hatte man auch lange Zeit Frieden und Moeglichkeiten, ein Volk wohlhabend zu machen.
Doch damit kamen dann auch neue Glaubens-Probleme. Andere Voelker hatten es etwas anfassbarer, was bei denen ein G*tt war, und hatten wir uns zuvor bei den Berufen oft bluffen lassen, was man dazu alles an Kulten mitmachen muesste, damit das klappt, war es nun, dass die Frauen auch ihre Gewohnheiten mitbrachten und es fuer unentbehrlich ansahen, wenn sie ihren Kulten weiter anhingen, damit das Regieren auch klappt. Aber noch David hatte sehr drauf geachtet, nicht zu verwechseln, dass Israel immer den EINEN G0TT anbetet.
Kaum war also Salomo tot, kam einer seiner entlaufenen Baumeister aus Aegypten zurueck, wo der sich wohl beraten liess, und der trennte 10 Staemme vom Kultus in Jerusalem ab und richtete einen mit anderem Kalender fuer diese ein, zuerst in Bethel, von wo aus man eine Prozession zu den Jordanquellen machte - mit 2 Statuen als Start und Ziel dessen.
In deren Koenigtum kam immer mehr Fremdes, und auch, wenn man sich noch generell als Bruedervoelker ansah, manchmal etwas Gemeinsames unternehmend, verfiel das Nordreich sittlich und religioes allmaehlich ganz, bei Hofe und im Volk, dem Heidentum nach Art der andern Voelker. Nach etwa 200 Jahren kam ein groesses neues Reich im Norden auf, besiegte sie und verschleppte sie auseinander, und diese verschwanden unerkennbar.
Zum religioesen Zentrum in Jerusalem war im Wesentlichen nur noch der Stamm Juda uebrig, ab nun koennte man unsere heutige Konfession schon Judentum nennen, es vertritt bis auf Weiteres aber alle 12 Staemme Israel.
Wir kriegten das auch nicht perfekt hin, 3-mal sogar uebernahm unser Koenigshof die Kulte der starken Nachbarstaaten (mal Aram, mal Assur), und machte es dem Volk unmoeglich, in Jerusalem zu unserm G0TT zu beten. Das Volk kam ohne Lehrer allmaehlich auch schon durcheinander, da hat noch 3-mal ein Koenig (Josija, Hisqija und Joshaphat) die Anstrengung einer Volksmission gemacht, alle wieder richtig zu lehren, was wir mit G0TT damals mit Moses am Berg Sinai in der Wildnis abgemacht hatten, und kurz nach dem 3., Joshaphat, war unser "Mass voll", und eine Busse faellig fuer sio etliches, was wir in diesen Zeiten nie befolgt hatten - und auch wir von Jerusalem wurden dann erobert und weg-deportiert, nun vom 2.Koenigreich zu Babel.
Das war die grosse, alte, und im Prinzip immer schon multikulturelle Stadt, in der das Urexemplar eines alten Gesetzes verehrt wurde, das schon zu Abrahams Zeiten entstand (Codex Hamurabi). Das war ja, teilweise aber gemildert und durchdachter, auch in unseren eigenen Schriften, und so auch unser Gesetz gewesen.
Das sollte und konnte uns aber nun nicht die Identitaet vernichten, denn diesmal kamen wir frisch ausgebildet, und galten als tuechtig und klug, konnten uns im Exil einen staendigen Rat einrichten, der hiess Anschej Knesseth haGdolah (Mannschaft der Gross-Versammlung), wir amtierten je nach unseren Faehigkeiten im Dienst jener Koenige von Babel, auch sehr oft als Marktrichter, viele auch bei Hofe in Kanzleien, und andere konnten zusammen leben, sich Neuland kultivieren und sich dann in eigener Regie wohl landwirtschaftlich selbst versorgen. Wir begannen damals, uns an jedem Sabbath (Samstag) zu treffen und unsere Heiligen Texte immer wieder reihum zu verlesen und genauer zu kennen.
Nachdem dies Reich Babel schon kurz danach von Persien besiegt worden war, erreichten wir, dass unser eigener Kultus auch wieder in Jerusalem stationiert werden konnte. Das bezeichnen wir als Heimkehr aus Babel. Perser damals waren sehr juristisch, aber damit konnte man auch leben, das war uns ja nicht fremd.
Zitat:ich denk mal das es sich dabei um das judentum handelt,
da es auf dem alten testament beruht
aber ich weis nich, woran man erkennen kann,
dass sie auf einer suche nach ihrer religion sind,
- ok, also die Perser nannten uns dann die "Juden" - wir hatten nun als Koerperschaft nun zuoberst einen Hohepriester, dem ein Prinz aus David zur Seite stand, also es war nicht direkt ein ganzer Staat, sondern eine vom Reich eingerichtete Gebets-Gemeinschaft zu unserm G0TT. Es gab sowas auch einige in Aegypten. Saekular besehn galt das Gebiet nun als eine Syrische Kuestenregion Persiens.
Diese Phase hat eigentlich gebahnt, dass es noch heute ein Judentum gibt, bei dem Volk, Nation und Religion auch ohne eigenes Land die Identitaet nicht verlieren. Wir waren das ja schon anfangs gewesen, 40 Jahre lang, ehe wir im Lande ankamen.
Unsere Schreiberschule, denen die meisten Propheten angehoerten, halfen uns dabei, in dieser Beziehung nun nicht wie die anderen Voelker zu werden, bei denen der Besitzer des Landes (Aecker, Wege, Weinberge und Bodenschaetze) zwangslaeufig auch Oberster Chef der Religion(en) darin war und sogar als Thron-Herr selbst angebetet wurde.
- Also in gewisser Hinsicht koennte man dass schon ein Suchen nach "unserer eigenen" Religion nennen, denn damals beschlossen wir, alles, was man damals an Texten und fest formulierten Ueberlieferungen aus der Heimat mithatte, in 1 Sprache zu uebertragen, zu 1 Sammlung zusammenzustellen und in 1 genormter Schrift zu schreiben, es wurde alles von der Grossen-Versammlung durchdisputiert, ob es uns nur von uns bekannt war, oder etwas, wo man nicht sicher war. Zum Beispiel Psalmen hatten andere als Gesangskunst ja auch, oft ganz aehnliche.
Da hatte die Schreiberschule Chroniken, welche sie geschrieben hatten, und die Priester hatten auch Chroniken, die sich mehr auf ihre Belange konzentrierten, zuoberst die aeltesten Buecher Moses, die in verschiedenen Srachen notiert gewesen waren, teils in Aegyptisch, teils in Keilschrift-Sprachen, teils in Kanaanaeisch wohl auch, der Sprache, die am naechsten zum Hebraeisch wurde.
Eine unserer Lehren ist die, dass jeder, den man in seinem Namen zitiert, weiter mitlebt, also mischten wir sorgfaeltig diese Texte so an, dass recht viele Zitierte immer wieder zusammenkamen, nur weniges wurde komplett neu nacherzaehlt, was eher muendlich bekannt war, wie das Buch Jona.
Zitat:vor dem bab.exil hatten sie doch mehrere götter und danach nur einen - aber wie das beides zusammen hängt, hoffe ich das ihr mir helfen könnt danke
- also in dieser Hinsicht kann ich denen nicht zustimmen, die Dir das erzaehlt haben.
Wir waren noch das Volk zum Heiligtum in Jerusalem, und noch in inter-sozialer Vernetzung von allen Berufs-Staenden welche beisammen, und im Exil mussten wir ja nur teilweise alle leben - einige von der Elite hatten das 70 Jahre, andere nur 32 Jahre zu ertragen. Andere waren trotz aller Bitten, sich nicht zu trennen, nach Aegypten geflohen. Manche meinen auch, dass ein Teil der Bauern zuhause blieb und nur andere Herren bekanm, denen sie Zehnt geben mussten. Der Kern blieb aber zusammen.
- Da hatten wir Glueck gehabt, was wir natuerlich als G0TTES Auswirkung betrachten, weil ER blieb identisch und wir wegen IHM also auch.
Was uns danach religioes stabil hielt, waren diese Lesungen, das genormte Buch auf Lederrollen, das fuer jedes Lesehaus genau abkopiert wurde, und wenn machbar auch jeder Haushalt kopieren sollte, eigentlich sogar jeder Mann einmal.
Es blieb auch fast 1000 Jahre eine solche Zentralschule in der Naehe von Babel bestehen, denn die Perser fanden das ok so, solange man sich ihrem Gesetz fuegte. Sie waren drastisch betreffs der Unbestechlichkeit der Gerichte, aber legten Wert darauf, dass untere Bevoelkerungs-Einheiten (Vaterhaeuser) sich selbst regulierten und nur die Vorsteher ("Vaeter und Muetter") nach aussen hin persoenlich mit ihrem Leben hafteten. Wer ein Gesetz und eine Lebens-Ordnung besass, sollte dieses auch halten.
Dies Gesetz wurde am Koenigshof bewilligt und blieb dort wohl auch in Kopie. Das meiste war dann ja nicht mehr noetig, es zentral nochmal zu regulieren, nur da, wo ein Bereich bei der Unter-Gruppe noch nicht geregelt war. So konnte man ein grosses und raeumlich weit ausgedehntes Reich recht straff verwalten. Dadurch kam es schliesslich zustande, dass uns der Kultus im Heiligtum von Jerusalem wieder als Heimat-Gegend zugewiesen wurde.
Nach den Persern kam Alexander der Grosse, uebernahm deren Macht und man beliess das Heiligtum in Jerusalem, und Weltsprache wurde Griechisch.
Wir sprachen schon lange mehr ein Aramaeisch, das vorher die Weltsprache war.
Nach des Alexander Tod haetten wir lieber unter dessen aegyptischem Nachfolger gelebt, aber schliesslich gewann militaerisch erstmal der syrische Thron.
Dieser begann eines Tages, mit Gewalt wieder durchzusetzen, dass alleine der Landesherr die Religion seiner Untertanen bestimmt, und er glaubte nun an Alexanders G*tter. Es wurde dann sogar so schlimm gehandhabt, dass in Schauprozessen die Untertanen einzeln und durch Foltern dazu gebracht werden sollten, sich oeffentlich dem zu fuegen. Damals entdeckten wir, dass uns der eigene Glaube wertvoller war als das eigene Leben, und dass wir, vor so eine Situation gestellt, unsererseits von einem Leben nach dem Tod wussten, und dass wir uns wiedersehen wuerden, jene aber nicht.
Das hielt man nun doch fuer einen Gund, sich zu wehren, und wir Juden machten Aufstand unter Anfuehrung einiger Priester (die Familie der Makkabaeer), Spartaner und Roemer halfen uns dann auch, auch Aegypter, und so bekamen wir wieder einen ganzen autonomen eigenen Staat, in dem wir unsere Religion auch wieder selbst bestimmen konnten, wenn man dazu so unbedingt im Besitz von eignem Land sein musste.
Es gab dann eine Epoche gelehrter Freundschaft mit Aegypten, wohin wohl noch Alexander dGr selber eine grosse Menge, vielleicht 100'000 Juden in seine neue Hafenstadt Alexandria zwangsansiedeln liess. Aus dieser hatte sich so etwas wie heutzutage New York entwickelt. Auf die Dauer ging es unsern Leuten auch dort ganz gut, und wir hatten dort auch griechische Hochschulen eigen-juedischer Konfession, und im Gebiet des heutigen Irak aramaeische Hochschulen juedischer Konfession, und in Judaea nun auch eigene hebraeische, im Winter in Jericho, im Sommer in Jerusalem. Es gab Gelehrten-Austausch zwischen diesen Hochschulen und die Zeit genuegte, die juedischen Gebotswerke Mischna fertigzustellen und den Talmud-Ueberlieferungs-Stoff drumherum zu sammeln zu beginnen. Diese Themen benoetigten alle Arten von genauer Forschung und Wissenschaft, was uns einen guten Ruf als weise Lehre einbrachte. Der Koenig von Aegypten liess sich dann einen Zentraltext juedischer Lehren ins Griechische uebersetzen und waehlte die aus, als sittlich gute Religion gewaehlt werden zu koennen, wenn einer keine andere Religion mehr habe, vielleicht weil er von zuhause vertrieben oder beruflich weggerufen worden war.
Da gab es eine relativ kurze Epoche von ca.100 Jahren, in denen unsere Lehren auf griechisch fast in jeder existenten Stadt eine Gemeinde fanden, die hiernach zu leben interessiert war.
Und nun entstand das Reich von Rom. Zuvor schon hatten Roemer 63vdZ Jerusalem erobert und uns kurzerhand der Republik Rom angeschlossen, und etwa wieder viele Zehntausende nach Rom hin zwangs-umgesiedelt, nun eher als Geiseln gedacht, an denen sie strafen wuerden, wenn aus Judaea ein Aufstand kaeme.
Etwa 100 Jahre hiernach entstand dann das Christentum in Judaeas Provinz Galilaea. Dazwischen lag damals die Provinz Samaria mit einer Abwandlung juedischer Konfession: Nur die Buecher Moses, und der Selbe G0TT. Aber sie beten IHN bei sich auf dem Berge Garizem bei Sichem an, nicht in Jerusalem, und sie waren nicht nach Babel verschleppt gewesen, denn sie waren im assyrischen Reich seinerzeit selber nach hierhin zwangs-umgesiedelt worden.
Roemer waren sehr zwiespaeltig als Herren im Lande zu ertragen. Die Gier der Prokuratoren und Beamten Roms war unersaettlich, alle Bevoelkerungen auszusaugen, wodurch man mitunter nicht mehr selbst genug zum Ueberleben hatte. Nachdem wieder ein Prokrator sich privat bedient und erneut den Tempel ausgepluendert hatte, samt der Armenkassen, da brach ein Aufstand gegen Rom aus, der 70 ndZ vollstaendig unterworfen wurde.
Andererseits war der Sieger ein gelehrter Feldherr mit Verstand und liess der Religion die Rechtsschule bestehen, d.h.Ueberlebende durften eine neue gruenden, noch waehrend der Krieg war.
Ab nun wurde wirklich ahnungsvoll der grosse Text des Talmud gesammelt und herausgegeben in am Ende 60 Baenden, in dem alles angemischt untergebracht war, was juedisch ueberliefert worden war, solange das Heiligtum noch existierte, moeglichst alles, auch Sitten, an die sich nur Bauern erinnerten, auch Rechtsfragen um die sich Gelehrte lange stritten, kurzehand alles.
Waehrend eines mal wieder besseren Verhaeltnisses zu Rom, wurde der Lehrhaus-Patrirch als Fuerst anerkannt, mit Gesetzgebungs-Vollmacht, und schloss unseren Fest-Kalender und daie Sammlung Mischna gesetzgueltig ab. Am Talmud schrieb man teils viel mehr in Babylons Regions-Hochschulen weiter, und beendete diesen im 5.Jhd. mit der Schlussredaktion.
- Ein eigenes Land waren wir nicht mehr von 136ndZ bis 1949, aber wir verliessen es niemals komplett. Immer wieder zogen auch Juden dahin zurueck, egal wer das regierte - uns war das ja nicht fremd, Regierungen gelten zu lassen, weil irgendwer muss ja die Menschen ordnen. Unsere Gebote passen sich saekularen Anspruechen immer gut ein.
Dass wir jetzt wieder ein Land dort selbst regieren und verteidigen, erwies sich wieder als noetig ab dem 19.Jhd., da Volk um Volk nationale Anfaelle kriegte und uns wieder der Religion wegen Zwang aufdraengen wollte, sie anderen anzugleichen, z.B.den Sabbath am Sonntag zu feiern, Hebraeisch ganz aufzugeben, und was noch so an Sonderwuenschen aufkommt. Dann hat man uns am Ende genetisch ganz ausradieren wollen, nachdem sich doch schon viele angepasst hatten
- das war die "Shoah", der vom NS-Reich beschlossene Untergang saemtlicher Menschen, deren Grossvater eventuell noch eine Synagoge besucht hatte, auch wenn alle Nachkommen davon schon Christen oder Frei-Glaeubige geworden waren (A_theisten sind so aehnlich gedacht gewesen). Nach mehreren qalvollen Jahren hatten sie in Europa im Namen des Deutschtums ungefaehr 6 Millionen in irgendeiner Hinsicht als juedisch definierte Menschen zu ermorden geschafft, dann brach das "4.Reich" am eignen totalen Krieg zusammen, und Deutsche waren das wieder los, was man diesem Namen damit angetan hatte. Jener Krieg brachte weltweit etwa 56 Millionen Menschen ums Leben.

____ Also einiges hiervon hab ich genau gelernt, bei anderem, wie dem persischen Regierungs-System, hab ich einiges gelernt, und etwas aus dem Ergebnis fuer das Judentum gefolgert. So ungefaehr kann ich Deine Fragen beantworten.

mfG WiTaimre :)
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