Könnte es sein, lieber Lars, dass Du nicht 1958 geboren bist?
Könnte es vielleicht sein, dass Du gerade mal 20 oder 30 Jahre jung bist - und deshalb garnicht weisst, wovon ich rede...?
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06-10-2010, 07:19
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 06-10-2010, 07:20 von Schmettermotte.)
Könnte es sein, dass du hier penetrant versuchst, deine Meinung gegenüber der Polizei mit dramatischen Erlebnissen zu schmücken, gegen die man aufgrund des emotionalen "Bonus" nichts sagen darf, weil man dich dann psychisch aufgrund der so schlimmen Erlebnisse verletzen könnte?
Das ist keine Diskussion, das ist Hetze und Heischerei und wenn dir etwas an dem Thema läge, würdest du deine Vergangenheit, wenns dann deine ist, nicht mißbrauchen um deinen Kopf durchzusetzen, sondern sachlich bleiben.
Das Thema ist im Übrigen ein ganz bestimmtes Ereignis und nicht, ob irgendjemand diese oder jene Erfahrung gemacht hat, die alle anderen ja sowieso nicht nachvollziehen können. Die Moderation war kurz davor, das Thema dicht zu machen, hat es sich aber aufgrund der Rückführung auf das eigentliche Thema anders überlegt, also bitte ich dich, t.logemann, dich an das Thema zu halten, sonst müsen wir das an dieser Stelle beenden.
Gruß
Motte
Ich verbitte mir die Unterstellung der Hetze!
Ich versuch Euch nur klar zu machen, das es eben nicht so einfach ist mit der "Rechtsstaatlichkeit", dass die Sache auch anders aussieht - je nach Blickwinkel.
Gestern gab's einen interessanten Bericht im TV - man könnte Stutgart 21 zurücknehmen. Das kostet auch Geld, auch nicht wenig - aber weniger als den Mist durchzuziehen. Ein Volksentscheid wird vom Ministerpräsidenten Mappus als "undemokratisch" abgelehnt - man höre und staune - stattdessen muss auf die "Erfüllung der Verträge" gepocht werden - Stuttgart 21 ist also ein Wirtschaftkonflikt, wie schon von anderen Usern völlig zu Recht angesprochen wurde. Und da bleiben - wie in Wirtschaftskonflikten so allgemein üblich - Menschen auf derStrecke. Man sollte sich vielleicht mal darüber Gedanken machen - Menschen werden der Wirtschaft geopfert, dem "Götzen Geld"....
Der-Einsiedler
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Lieber Thomas,
ich weiss, wovon Du redest. Ich weiss auch, dass Du NICHT übertreibst, denn ich bin in Deinem Alter (naja, sogar noch ein paar Jahre älter als Du...), und habe vieles selbst erlebt, wenn auch nicht erlitten, da ich immer "an den Rändern" stand und nie mittendrin. Aber auch das hat keine Sicherheit gegeben, ein des Randalismus völlig unverdächtiger Onkel von mir, wurde einmal Opfer eines Wasserwerfereinsatzes, weil er damals, in den 70ern, zur falschen Zeit am falschen Ort war.
Aber ich weiss auch, dass wir heute 2010 haben und nicht mehr 1968-1985 (das ist die Zeit, als ich politisch sehr aktiv war, danach habe ich mich zurückgezogen, weil mir das gesundheitlich nicht mehr möglich war, und ich von der Politik (auch der Politik der Grünen, denen ich damals nahe stand) sehr enttäuscht war.)
Schon innerhalb des Zeitraums 1968 bis 1985 habe ich erlebt, dass "die Polizei" von 1985 absolut nicht mehr "die Polizei" von 1968 war. In den 60er und 70er Jahren wurde in der Tat viel zugeschlagen, z.Tl. völlig grundlos. Da galt ja Protest an sich noch als Staatsverbrechen, zumindest in den Köpfen der Polizisten und Politiker. Aber es wurden auch Steine etc. geschmissen, auf die Polizisten, völlig grundlos...
Aber schon in den 80er Jahren änderte sich das (Stichwort: Grosse Demonstration gegen den Nato-Doppelbeschluss 1983, Bonner Hofgarten). Bei der Hofgarten-Demo (an der meine Frau und ich teilnahmen!) sollen 500.000 (!) Menschen demonstriert haben. Und zwar friedlich! Es soll eine fast 5stellige Anzahl Polizisten dort gewesen sein, die völlig friedlich und zum Teil solidarisch das Ganze "geordnet" oder besser strukturiert haben, und letztlich nur verhindert haben, dass Chaos ausbricht.
Schon damals war die Polizei eine andere. Und wieviel anders ist sie heute, Thomas. Die Polizei von heute ist nicht mehr die der Anti-Springer-Demonstration 1968 (oder 1967?), sie ist nicht mehr die der Schah-Demonstration von 1967.
Ich finde, wir sollten Demonstranten UND Polizisten von HEUTE zum Thema machen, nicht die aus der Vergangenheit, auch wenn ich gut verstehen kann, dass Dich solche schlimmen Erlebnisse bis heute prägen.
Viele Grüsse
DE
Der-Einsiedler
Unregistered
(06-10-2010, 07:19)Schmettermotte schrieb: Das ist keine Diskussion, das ist Hetze und Heischerei und wenn dir etwas an dem Thema läge, würdest du deine Vergangenheit, wenns dann deine ist, nicht mißbrauchen um deinen Kopf durchzusetzen, sondern sachlich bleiben.
Sorry, Motte, aber ich denke nicht, dass Du infragestellen solltest, was Thomas persönlich erlebt hat. Das kann hier niemand wissen, und man sollte dem Gegenüber zumindest grundsätzlich unterstellen, dass er die Wahrheit sagt.
Und persönliche Erfahrungen in Diskussionen einzubringen, muss doch auch möglich sein, ohne dass gedroht wird, den Thread zu "beenden". Ich habe bei ähnlichen Erfahrungen wie Thomas z.B. ganz andere Konsequenzen für mich gezogen ("Polizei-positivere"), und die einzubringen, muss und sollte auch weiterhin möglich sein.
Schönen Gruss
DE
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(06-10-2010, 07:42)Der-Einsiedler schrieb: Sorry, Motte, aber ich denke nicht, dass Du infragestellen solltest, was Thomas persönlich erlebt hat.
Was das Thema betrifft, ist es irrelevant, was Thomas "erlebt" hat, ob nur behauptet oder tatsächlich.
Wenn man zugrundelegt, was er hier sonst noch an Desinformation anbietet, darf eine solche Vermutung doch wohl einmal geäußert werden.
MfG B.
Der-Einsiedler
Unregistered
Lieber Bion,
für mich klingen solche Infragestellungen respektlos und autoritär. Euer neuer Moderatoren-Stil in allen Ehren, aber wir sind hier keine Kinder im Kindergarten. Und warum hakt Ihr Euch an Thomas fest? Auf meine Beiträge, die versuchen, zu schlichten, geht niemand von Euch ein.
Danke fürs Lesen und schönen Gruss
DE
Jetzt gibt es erst mal einen temporären Baustopp, um konstruktive Gespräche zu ermöglichen. Zum Aufwand auf beiden Seiten dazu keinen weiteren Kommentar!
Gruß
Bion schrieb:Was das Thema betrifft, ist es irrelevant, was Thomas "erlebt" hat, ob nur behauptet oder tatsächlich. Nicht ganz. Die polizeiliche Technik einer Einkesselung zwecks Personenfestellung von zig Demonstranten (auch Unbeteiligten) habe ich vor jahren selber auch erlebt. Ob sie heute noch in dem Maße betrieben wird, dazu kann ich keine Aussage machen. Wer im Zusammenhang des Themas Bilder gesehen hat, wie zum Teil im Schloßpark mit Bürgern umgegangen wird, ist nicht gerade eine Glanzleistung.
Gruß
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(06-10-2010, 07:19)Schmettermotte schrieb: [color=#800000]Könnte es sein, dass du hier penetrant versuchst, deine Meinung gegenüber der Polizei mit dramatischen Erlebnissen zu schmücken, gegen die man aufgrund des emotionalen "Bonus" nichts sagen darf, weil man dich dann psychisch aufgrund der so schlimmen Erlebnisse verletzen könnte?
Das ist keine Diskussion, das ist Hetze und Heischerei und wenn dir etwas an dem Thema läge, würdest du deine Vergangenheit, wenns dann deine ist, nicht mißbrauchen um deinen Kopf durchzusetzen, sondern sachlich bleiben.
Diese "dramatischen Erlebnisse" wirst Du von ziemlich vielen Leuten wiedergegeben bekommen, die in den 7oiger Jahren zwischen 20 und 30 Jahre alt gewesen sind. Ob es nun darum geht, dass ein Bus voll von Geographiestudenten und einem vollkommen perplexen Prof, der gerade mit seinem Kurs eine Exkursion machen möchte, angehalten und Studenten verprügelt werden, da der Bus so ausschaut wie jener, mit dem in der Zeit nach der Schleyerentführung die RAF unterwegs ist und einer der Polizisten als "Entschuldigung" anführt, man solle auch nicht mit einem solchen Kleinbus unterwegs sein; sei es ein völlig überzogenes Verhalten der Polizei in den späten 6oiger und 7oiger Jahren auf Demonstrationen, das man nahezu totalitär nennen könnte - all das wird heutzutage bereits in den öffentlich-rechtlichen Medien kritisiert und ist nicht neu; sei es der Radikalenerlass von '72, der de facto mit Berufsverboten agiert hat.
All dies sehe ich als Erwiderung auf die wundervolle Behauptung: "Legal ist das wichtigste!" So lange alles legal ist - wen schert es denn da? Das Vorgehen bei dieser konkreten Demonstration, die hier Thema ist, erntet mittlerweile auch harsche Kritik aus den Reihen der Polizei, und auch seitens einiger Mitglieder der Judikative. Das was hier teilweise in sehr ideologischer Weise illustriert wird, ist eine Rechtsgläubigkeit, die in Fällen wie diesem mehr schadet als nützt. Außerdem kann man die Legalitätsentschuldigung bei allen Vergehen auf Demonstrationen anführen - bis hin zu dem Massaker auf dem Tian'anmen Platz. Die Demonstranten hatten seit Tagen einen Platzverweis, sie wussten was kommt - selbst schuld, wenn sie erschossen werden. Wieso darüber weinen? Das war alles ganz legal ... Aber dafür haben wir hier im Westen einen Begriff erfunden, der es uns leichter macht, den Leuten zu verkaufen, dass unser Rechtssystem erhabener ist: Unrechtsstaat. Wir hier dürfen, da wir ja kein Unrechtsstaat sind, gerne auch mal mit Gewalt gegen Jugendliche vorgehen, denn unser Rechtsstaat ist integer und über jeden Zweifel erhaben. Wer sich darüber aufregt, der hat ja wohl ein Problem mit dem rechtsstaatlichen demokratischen System; wieso eigentlich nicht nochmal einen Radikalenerlass?
Wer diesen unverhältnismäßigen Einsatz mit seiner Legalität zu rechtfertigen versucht, läuft Gefahr, sich selbst als rechter Hardliner (à la Law and Order) bezeichnet zu sehen. Die Wiederholung der Legalität macht diesen Einsatz nicht verhältnismäßiger und nicht besser.
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(01-10-2010, 21:20)Schmettermotte schrieb: Aber mal bei aller Empörung den Beamten gegenüber Hierzu möchte ich noch einmal betonen, dass meine "Empörung" gegen die Planung und beschliessenden Organe solcher Räumungen richtet. Das war schon immer so und wird sich eben nicht ändern. Eben auch weil wir gerade in einer Demokratie leben, muss der Staat langsam einmal damit lernen umzugehen, dass es auch zivilen Ungehorsam gibt und dann seine Bürger etwas machen oder sich wo aufhalten, wo diese aus Sicht des Staates bzw. der Mächtigen nicht zu sein haben. Wenn der Staat hier dann Gewalt einsetzt, dann schadet er alleine der Demokratie und gefährdet alleine sich selber.
(01-10-2010, 21:20)Schmettermotte schrieb: Was macht man als Polizeifront, wenn da Leute gewalttätig würden und zwischendrin Kinder sind? Ich bin kein Polizist, dennoch würde ich erwarten, dass er nichts, aber auch wirklich nichts tut, was die Kinder gefährden könnte. Er steht dort, weil er eben diese Kinder zu verteidigen hat, deren Rechte und Pflichten. Im Schlechtesten Fall muss er einfach Gewalt gegen sich hinnehmen oder sich zurück ziehen.
(01-10-2010, 21:20)Schmettermotte schrieb: geht man zur Seite und sagt "Los lieber Demonstrant, schlag mal alles kurz und klein, nicht dass noch ein Kind verletzt wird" Warum auch nicht? Seit wann stehen Baumassnahmen über dem Recht des Kindes auf Unversehrtheit?
(01-10-2010, 21:20)Schmettermotte schrieb: und die wikk man nicht mit reinziehen geschweige denn verletzen. Keine Ahnung ob nun wesentlich neue und andere Erkenntnisse hier vorliegen, aber die Gewalt ging hier doch mit von der Polizei aus. Ich kann zumindest nach wie vor keine Gewalt erkennen, welche diesen Einsatz rechtfertigen würde, ausser eben die Enhumanität der Mächtigen, ihre Macht gegen die Bevölkerung mit Hilfe der Polizei durchzusetzen.
(01-10-2010, 21:20)Schmettermotte schrieb: Das paßt nicht 100%´, aber da ist man doch auch als Polizist irgendwo hin und hergerissen und gefindet sich immerhin nicht außen vor und kann in Ruhe überlegen, sondern mittendrin und riskiert auch irgendwo sein Leben. Ja und hier steht eben der Polizist eben leider zu oft auf der Seite der Mächtigen und nicht auf Seiten seiner Bürger. Das ist eben das Problem der parlamentarischen Demokratie.
Fast schon ein Fremdwort, hier und vielleicht anderswo. Ein seltenes Wort, ein vergessenes Wort?
Menschenwürde
Die Menschenwürde
sie ist
unantastbar.
Die beiden Kirchen in Baden-Württemberg, evangelische wie katholische, haben sich gemeinsam gegen Gewaltanwendung ausgesprochen! Wann tut das die Politik, die verantwortlichen Politiker?
Auch wenn ich mich an einen Baum klammere, ist das kein Freischein zum Verletzten.
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Es hat tatsächlich ein Mann sein Augenlicht verloren:
welt.de/politik/deutschland/article10106435/Wasserstrahl-nahm-Demonstrant-das-Augenlicht.html
"What can be asserted without proof can be dismissed without proof." [Christopher Hitchens]
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06-10-2010, 16:18
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 06-10-2010, 16:18 von Schmettermotte.)
Bitte beim Thema bleiben.
Gruß
Motte
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(06-10-2010, 16:18)Schmettermotte schrieb: Bitte beim Thema bleiben. Ähm, die letzten Beiträge haben sich doch alle auf das Thema bezogen. Wo meinst du also, dass das Thema verlassen wurde?
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