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(Zitat Ulan)
" Ganz nebenbei angemerkt, haben wir auch hier in unserem kleinen Kaff einen buddhistischen Tempel in der thailaendischen Theravada-Tradition. Dort wurde die Kirche einer christlichen Sekte uebernommen."
Ist das in Herne-Holsterhausen?
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 07-06-2025, 20:09 von Sinai.)
(05-06-2025, 14:34)Reklov schrieb: (01-06-2025, 08:05)dorjesempa schrieb: Ein berühmtes Gleichnis veranschaulicht den Mittleren Weg: Eine Saite eines Musikinstruments darf weder zu locker noch zu straff gespannt sein, damit sie einen harmonischen Klang erzeugt. Ebenso sollte man weder an extremem Materialismus noch an völliger Weltabgewandtheit festhalten.
@ dorjesempa,
erlaube ich mir anzumerken, dass eine Saite allein überhaupt keinen harmonischen Klang erzeugen kann!
(05-06-2025, 19:35)petronius schrieb: du erwartest allen ernstes, daß sinai weiß, was "harmonisch" in der musik oder auch physik bedeutet?
(05-06-2025, 21:08)Sinai schrieb: Jetzt bringt petronius schon die Namen durcheinander. Reklov hatte an dorjesempa geantwortet.
(07-06-2025, 13:50)petronius schrieb: ja - und ich reklov
was ist dein problem?
Aber du hast fälschlich behauptet, dass ich das mit der Saite geschrieben hätte. Das war aber Reklov
Was Reklov schrieb, war ja weiter nicht schlimm. Bloß deine freche Behauptung über mich.
Wenn du nicht diskutieren kannst, nicht inhaltlich argumentieren willst, sondern mit Frechheiten den anderen Usern gegenüber, dann lass es bleiben. Hier ist ein Diskussionsforum und kein Klub der Pöbeleien
Und dass du ein Akademiker seist, glaube ich dir auch nicht mehr
________
Beispiel: am 29-05-2025, 16:19 hast Du 'Petronius' in Studium › Philosophie > Ist Atheismus/Materialismus eine selbsterfüllende Prophezeiung?
in Beitrag #36 an 'Reklov' geantwortet:
"das ist eben nicht logisch zwingend, auch wenn das nicht in deinen schädel eines in "mittelerde" grundelnden wurms hineingeht"
So schreibt ein Akademiker im Bereich "Studium" ?
Oder: am 21-05-2025, 13:31 hast Du 'Petronius' in Studium › Studium › Philosophie > Was ist Zufall? in Beitrag #50 an 'Reklov' geschrieben:
"dem universum bist du scheißegal"
Solche "Argumente" und Ausdrücke kennt man nicht aus Hörsälen
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 07-06-2025, 21:18 von Sinai.)
(01-06-2025, 17:14)Ulan schrieb: Naja, viele Erkenntnisse aus den Anfangstagen der Philosophie - Buddha wuerde ich da auch einordnen - erscheinen uns heute banal, weil wir damit aufgewachsen sind. "Alles in Maßen" ist einer dieser Grundsaetze, die man schon von den Eltern eingetrichtert bekommt.
Früher sagte man auch: "Alles mit Maß und Ziel !"
Da braucht man kein Philosoph zu sein - das war eher der Rat von arbeitenden Menschen
Schon die sehr praktisch veranlagten alten Römer (eher Soldaten und Welteroberer als Philosophen) sagten " Modus in rebus", was "Maß in den Dingen" bedeutete und eine gängige römische Lebensweisheit war.
Der junge Römer musste lernen, dass alles, was übertrieben wird, dann " zuviel des Guten" ist !
Sport ist gesund, darf aber nicht übertrieben werden.
Essen ist lebenswichtig, darf aber ebenfalls nicht übertrieben werden.
Man kann aber auch zum Schluß kommen: Fasten ist sehr wertvoll, aber ein zu Viel ist schädlich
Der erste Schritt ist sehr schwierig: die Lebensweisheit "Alles in Maßen" zu akzeptieren.
Der zweite Schritt ist ebenfalls sehr schwierig: den Punkt zu erkennen, ab wann etwas schädlich wird
Da gibt es dann meist verschiedene Ansichten
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(07-06-2025, 17:44)dorjesempa schrieb: Wir haben auch sehr viel praktiziert, und die Grundlagen dazu wurden ebenfalls sehr gründlich behandelt. Das ganze geschichtliche Hintergrundwissen mit all dem zusammen, das ist eine runde Sache, denn die Praktiken sind ja in der Literatur ebenso eingebettet.
Ah ja, dann macht das Sinn. Ich kenn das halt nur aus Buechern.
(07-06-2025, 18:17)dorjesempa schrieb: Die Ausarbeitung über den Borobodur war ungewöhnlich, denn dieser Tempelkomplex beinhaltet unzählige Mandaladetails, die zusammen genommen ein einziges großes Mandala bilden. Es ist gewissermaßen ein Mandala in Gebäudeform. Sozusagen eine Widerspiegelung dessen, wie man es übte.
Das macht auch Sinn, da ja beides Abbilder der Welt sind. Der Wikipedia-Artikel reisst das zumindest ein wenig an.
(07-06-2025, 18:17)dorjesempa schrieb: Wenn es mir nur auf meine eigenen Ideen ankommt, dann brauche ich nicht in einen Orden einzutreten. Was für einen Sinn sollte das dann machen? Dann wäre ein Orden überflüssig wie ein Kropf.
Sicher. So war das von mir auch gar nicht gemeint, denn ich meinte schon die Ideen Anderer. Fakten sind fuer mich erst mal keine Ideen, aber Du hast das ja jetzt erlaeutert.
(07-06-2025, 18:17)dorjesempa schrieb: Ich selbst habe mich dort künstlerisch viel beteiligt, über Begriffe schreibend sinniert, manchmal Gedichte geschrieben und Buchrezensionen.
Na, klingt als haette Dir das Spass gemacht! Aber klar, kleine Gemeinschaften enden oft einfach durch Erosion.
(07-06-2025, 18:28)dorjesempa schrieb: Ist das in Herne-Holsterhausen?
Nein, bei Dortmund. Wat Metta Parami.
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08-06-2025, 00:13
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 08-06-2025, 00:16 von Sinai.)
Der mittlere Weg des Buddhismus ist mehr als nur Vermeidung von Extremen
Der mittlere Weg wird oft vereinfacht als "Weg zwischen Askese und Genußsucht", aber das greift zu kurz, denn eigentlich ist er ein
dynamisches Prinzip der Balance und Anpassung - kein starres "Mittelmaß", sondern eine kluge und situative Lebensführung.
Er bedeutet, extreme Denkmuster und fixe Ansichten zu vermeiden, um geistige Klarheit zu fördern.
Im modernen Kontext kann man den mittleren Weg auch als prozesshaftes, nicht-lineares Gleichgewicht sehen - ähnlich wie in der Systemtheorie
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(08-06-2025, 00:13)Sinai schrieb: Der mittlere Weg des Buddhismus ist mehr als nur Vermeidung von Extremen
Der mittlere Weg wird oft vereinfacht als "Weg zwischen Askese und Genußsucht", aber das greift zu kurz, denn eigentlich ist er ein
dynamisches Prinzip der Balance und Anpassung - kein starres "Mittelmaß", sondern eine kluge und situative Lebensführung.
Er bedeutet, extreme Denkmuster und fixe Ansichten zu vermeiden, um geistige Klarheit zu fördern.
Im modernen Kontext kann man den mittleren Weg auch als prozesshaftes, nicht-lineares Gleichgewicht sehen - ähnlich wie in der Systemtheorie
Das kommt dem schon viel näher, also so, wie ich es auch verstanden habe.
Es ist gut, dass Du das hier erwähnst, wobei es für mich irrelevant ist, woher Du es hast.
Man kann von Nagarjunas Weisheitslehre mit weitaus mehr Berechtigung von einer "Antiphilosophie" reden als von einer Philosophie, denn sie zerstört alle scheinbar Sicherheit gewährenden Annahmen, um uns frei zu machen für die Erfahrung des nicht-transzendenten, aber auch nicht immanenten "paramartha satya" (Ultimative Weisheit). Nämlich insofern man "transzendent" gleichsetzt mit "nicht im Bereich des Denkens" - dann allerdings könnte man hier doch von "transzendent" sprechen, nämlich als "jenseits des Bereiches des sprachlichen Ausdrucks".
Es ging Nagarjuna offensichtlich darum, alle einengenden selbsterschaffenen Mauern und Grenzen, damit sind Ansichten und Sichtweisen gemeint (drstis), niederzureißen, da es "nichts aufzubauen gibt, sondern nur freizumachen". Folglich ist es ein Fehler, mit den Mitteln der Sprache, bzw. diskursiven Denkens, an das ganze Werk Nagarjunas heranzugehen, da es aus der Intuition hervorgegangen ist und meditatives, intuitives Einfühlen erfordert, um es für sich zu erschließen.
Mit dieser Weisheitslehre des Nagarjuna "im Gepäck", stieß ich vor ca. 20 Jahren auf ein sehr interessantes Buch von Ludger Lütgehaus mit dem schlichten Titel "Nichts":
https://www.amazon.de/Nichts-Ludger-L%C3...3861509229
und es war für mich sehr spannend zu lesen, wie mühsam die neuzeitlichen westlichen Philosophen sich nach und nach an den Begriff des Nichts herantasteten, gerade im Vergleich zur "Antiphilosophie" des Nagarjuna. Ich zitiere hier mal aus der zweiten Rezension über diesen Link, die mir sehr gut gefällt (bitte dort weiter runterscrollen):
" . . . .
Im letzten Kapitel kehrt Lütkehaus zurück zur Ausgangsfrage: „Was ist das Nichts, wenn es nichts ist“? Leider kann man aber nur sagen, was das Nichts nicht ist. Anders als das Wort „nein“ drückt man mit dem Das Wort „nichts“ die „schlechthinnige Verneinung“, eine „rest- und spurenlose Negation“ aus, schreibt Lütkehaus. Wie Hegel schreibt, ist kein Vergleich mit dem Sein möglich, das Nichts ist beziehungslos. Doch die Kritik am Nichts lässt Lütkehaus nicht gelten: „Es hat keinen Nachteil, genauso wenig wie das Sein von Vorteil ist … Nichts ist nicht diskriminierbar … Das Sein hat keinerlei Vorrang vor Nichts … Selbst völlige Glückseligkeit (des Seins) könnte sie (das Kalkül) nur egalisieren“.
Fazit: Ein absolut lesenswertes Werk das den Leser nachdenklich stimmt und das althergebrachte, abendländisch-christlich geprägte Bild von Leben und Sein hinterfragt. Hilfreich ist es schon, wenn man die Grundzüge der Philososphie kennt. Der Schreibstil ist witzig und Lütkehaus liebt das Spiel mit dem Wort "Nichts". Für einen Philososphie Anfänger ist das Werk aber wegen den komplexen philosophischen Begriffen und Eigenwortschöpfungen nicht leicht verständlich."
Jetzt, durch unseren Austausch hier, bekomme ich direkt wieder Lust, es erneut zu lesen.
Nun bin ich aber etwas besorgt und frage mich: schaut Gogi, der/die dieses Thema vor über einem Jahr hier eingegeben hat, hier überhaupt noch rein? Wenn ja. kann Gogi mit dem Verlauf dieser Diskussion noch etwas anfangen und für sich selbst etwas Wertvolles mitnehmen? 
Das werden wir wohl kaum erfahren, denn die Wahrscheinlichkeit, dass er/sie sich noch mal meldet, ist nicht so groß....
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"Ist das in Herne-Holsterhausen?"
(Zitat Ulan)
"Nein, bei Dortmund. Wat Metta Parami."
Habe gerade gesucht und bin ganz enttäuscht, dass sie keine eigene Webseite haben. Auf Facebook und Instagramm bin ich kein Mitglied und will es auch nicht werden.
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 08-06-2025, 08:44 von Ulan.)
(08-06-2025, 07:36)dorjesempa schrieb: Habe gerade gesucht und bin ganz enttäuscht, dass sie keine eigene Webseite haben. Auf Facebook und Instagramm bin ich kein Mitglied und will es auch nicht werden.
Soweit ich das sehe, ist der Facebook-Auftritt auch nur ein Rudiment. Es gibt ein paar Fotos auf Google Maps, und ich nehme mal an, das Angebot richtet sich hauptsaechlich an Thai, die hier wohnen. Ideal erscheint mir das alte Gebaeude der NAK sowieso nicht.
Was Gogi angeht, klar. Wie ich schon zu kleinen Gemeinschaften anmerkte, sind die fragil.
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(07-06-2025, 18:20)Sinai schrieb: Beitrag #91
Bearbeitungsgrund: Zitate formatiert )
(07-06-2025, 08:21)dorjesempa schrieb: Die "Buddhas der fernen Vorzeit" heißen: Vipasyin, Sikhin und Visbabhuj
Dies trägt eine nationalistische Note. Denn warum sollten weise Männer ausgerechnet nur in Indien auf die Welt gekommen sein ??
In der fernen Vorzeit gab es auch andere Völker und Kulturen . . .
Hier ist doch nicht die Rede von Indien. Was die "ferne Vorzeit" betrifft, da sind frühere Universen bzw. Welten gemeint. Die drei Namen stehen deswegen so in den Heiligen Schriften, weil man sie auf Sanskrit geschrieben hat.
Sie bedeuten wörtlich (in gleicher Reihenfolge wie oben):
"der Klarsehende" oder "der mit tiefem Einblick",
"der mit einer Flamme" oder "der Strahlende"
und
"der die Welt umarmt" oder "der die Welt trägt".
Der erste Name leitet sich von "Vipassana" ab, was eine Form der Einsichtsmeditation ist.
Der zweite Name bezieht sich auf spirituelles Licht oder Weisheit.
Und beim dritten Namen wird auf universelle Fürsorge und Mitgefühl hingewiesen.
Dazu gibt es natürlich auch Legenden, aber die sind jetzt in diesem Zusammenhang nicht so relevant.
Manchmal kann ich hier nur mit dem Kopf schütteln. Ich glaube einfach nicht, dass Du so eingeschränkt und vordergründig denkst. Du kannst Dich doch auch ordentlich ausdrücken und bist doch nicht blöd. Ich bin überzeugt, dass Du in der Lage bist, Aussagen und Begriffe, wenn sie aufkommen, genauer nachzuforschen und tiefer zu reflektieren, aber Du willst es einfach nicht.
Mir stellt sich das alles so dar, als ob Du einfach nur schreiben willst um des Schreibens willen, und die Antworten, egal welchen Inhalts sie und wie sie strukturiert sind, gar nicht hören willst, und Dich darum gar nicht mit ihnen beschäftigst.
Du haust hier einfach nur was rein.
Man merkt es daran, dass, wenn ein ähnliches Thema wieder aufkommt, Du immer wieder von vorn anfängst. Ein Zeichen, dass Du gar nichts innerlich verarbeitest.
Wie viel Zeit verbringst Du eigentlich täglich so mit dem Forum? Was machst Du sonst noch so in Deinem Leben, wie viel schmale Zeitfenster verbleiben da überhaupt noch?
Womit ich Dich jetzt, als nähere Erläuterung, gefüttert habe, dass hättest Du alles selbst herausfinden können. Aber das ist nicht Dein Ding.
Du bleibst lieber auf Deiner eingefahrenen Schiene.
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Das ist eben SInai,.. der bringt uns alle hier nur noch zum Kopfschütteln..
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 08-06-2025, 09:52 von exkath.)
(08-06-2025, 07:26)dorjesempa schrieb: Mit dieser Weisheitslehre des Nagarjuna "im Gepäck", stieß ich vor ca. 20 Jahren auf ein sehr interessantes Buch von Ludger Lütgehaus mit dem schlichten Titel "Nichts":
...
und es war für mich sehr spannend zu lesen, wie mühsam die neuzeitlichen westlichen Philosophen sich nach und nach an den Begriff des Nichts herantasteten, gerade im Vergleich zur "Antiphilosophie" des Nagarjuna. Ich zitiere hier mal aus der zweiten Rezension über diesen Link, die mir sehr gut gefällt (bitte dort weiter runterscrollen):
" . . . .
Im letzten Kapitel kehrt Lütkehaus zurück zur Ausgangsfrage: „Was ist das Nichts, wenn es nichts ist“? Leider kann man aber nur sagen, was das Nichts nicht ist. Anders als das Wort „nein“ drückt man mit dem Das ü Doch die Kritik am Nichts lässt Lütkehaus nicht gelten: „Es hat keinen Nachteil, genauso wenig wie das Sein von Vorteil ist … Nichts ist nicht diskriminierbar … Das Sein hat keinerlei Vorrang vor Nichts … Selbst völlige Glückseligkeit (des Seins) könnte sie (das Kalkül) nur egalisieren“.
Fazit: Ein absolut lesenswertes Werk das den Leser nachdenklich stimmt und das althergebrachte, abendländisch-christlich geprägte Bild von Leben und Sein hinterfragt. Hilfreich ist es schon, wenn man die Grundzüge der Philososphie kennt. Der Schreibstil ist witzig und Lütkehaus liebt das Spiel mit dem Wort "Nichts". Für einen Philososphie Anfänger ist das Werk aber wegen den komplexen philosophischen Begriffen und Eigenwortschöpfungen nicht leicht verständlich." Liest sich interessant. Bisher hab ich das Nirwana mit dem Nichts gleichgesetzt, keine Wiedergeburt. Das Nichts ist der Zustand, der sich nach dem Tod automatisch einstellt, ohne vorher irgendwelche religiöse Verrenkungen unternommen zu haben. Als Philosoph bin ich nicht mal Anfänger. Bevor ich da ein Grundverständnis erarbeitet hab, bin ich tod. Aber was kann ein Buch schon über das Nichts sagen?
Philosophie halte ich für eine Methode sich gelehrt unverständlich auszudrücken.
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 08-06-2025, 10:40 von dorjesempa.)
(08-06-2025, 09:43)exkath schrieb: (08-06-2025, 07:26)dorjesempa schrieb: Mit dieser Weisheitslehre des Nagarjuna "im Gepäck", stieß ich vor ca. 20 Jahren auf ein sehr interessantes Buch von Ludger Lütgehaus mit dem schlichten Titel "Nichts":
...
und es war für mich sehr spannend zu lesen, wie mühsam die neuzeitlichen westlichen Philosophen sich nach und nach an den Begriff des Nichts herantasteten, gerade im Vergleich zur "Antiphilosophie" des Nagarjuna. Ich zitiere hier mal aus der zweiten Rezension über diesen Link, die mir sehr gut gefällt (bitte dort weiter runterscrollen):
" . . . .
Im letzten Kapitel kehrt Lütkehaus zurück zur Ausgangsfrage: „Was ist das Nichts, wenn es nichts ist“? Leider kann man aber nur sagen, was das Nichts nicht ist. Anders als das Wort „nein“ drückt man mit dem Das ü Doch die Kritik am Nichts lässt Lütkehaus nicht gelten: „Es hat keinen Nachteil, genauso wenig wie das Sein von Vorteil ist … Nichts ist nicht diskriminierbar … Das Sein hat keinerlei Vorrang vor Nichts … Selbst völlige Glückseligkeit (des Seins) könnte sie (das Kalkül) nur egalisieren“.
Fazit: Ein absolut lesenswertes Werk das den Leser nachdenklich stimmt und das althergebrachte, abendländisch-christlich geprägte Bild von Leben und Sein hinterfragt. Hilfreich ist es schon, wenn man die Grundzüge der Philososphie kennt. Der Schreibstil ist witzig und Lütkehaus liebt das Spiel mit dem Wort "Nichts". Für einen Philososphie Anfänger ist das Werk aber wegen den komplexen philosophischen Begriffen und Eigenwortschöpfungen nicht leicht verständlich." Liest sich interessant. Bisher hab ich das Nirwana mit dem Nichts gleichgesetzt, keine Wiedergeburt. Das Nichts ist der Zustand, der sich nach dem Tod automatisch einstellt, ohne vorher irgendwelche religiöse Verrenkungen unternommen zu haben. Als Philosoph bin ich nicht mal Anfänger. Bevor ich da ein Grundverständnis erarbeitet hab, bin ich tod. Aber was kann ein Buch schon über das Nichts sagen?
Philosophie halte ich für eine Methode sich gelehrt unverständlich auszudrücken.
Das Buch ist humorvoll geschrieben, so wie ich es empfinde. Es macht Spaß, es zu lesen - aber in Ruhe. 757 Seiten.
" Das Sein hat keinerlei Vorrang vor Nichts" Das ähnelt der Aussage im Mahayana, dass Nirvana und Samsara in Wirklichkeit zwei Seiten ein und derselben Sache sind. Wenn man denkt, das Nirvana sei das Nichts, dann ist man am weitesten von diesem entfernt - obwohl letztendlich es nur eine von zwei Seiten ist.
(Übrigens: "Der Tod" schreibt sich mit "d" am Ende. "Ich bin to t" mit "t" am Ende. Im Mittelalter war das einfacher, da schrieb man alles mit "dt" am Ende. Für Nicht-Muttersprachler ist das extrem schwierig. Meine polnische Freundin hat es sogar aufgegeben, korrekt schriftlich zu unterscheiden zwischen z. B. "ich bin todmüde" und "ich habe eine Maus totgefahren". Ich musste sie schon so oft korrigieren, dass sie vor einigen Jahren es aufgegeben hat und es nur noch umschreibt. Sie ist Deutschlehrerin an der Krakauer Uni  . Wie sie das den Studenten beibringt, ist mir ein Rätsel - wir sprechen nicht mehr darüber....)
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(08-06-2025, 10:39)dorjesempa schrieb: (Übrigens: "Der Tod" schreibt sich mit "d" am Ende. "Ich bin tot" mit "t" am Ende. Im Mittelalter war das einfacher, da schrieb man alles mit "dt" am Ende. Für Nicht-Muttersprachler ist das extrem schwierig tod, töder am tödesten
Selbst die Muttersprache ist für mich Fremdsprache.
übrigens: Ludger Lütgehaus firmiert bei Wikipedia unter Ludger Lütkehaus.
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(08-06-2025, 11:20)exkath schrieb: (08-06-2025, 10:39)dorjesempa schrieb: (Übrigens: "Der Tod" schreibt sich mit "d" am Ende. "Ich bin tot" mit "t" am Ende. Im Mittelalter war das einfacher, da schrieb man alles mit "dt" am Ende. Für Nicht-Muttersprachler ist das extrem schwierig tod, töder am tödesten
Selbst die Muttersprache ist für mich Fremdsprache.
übrigens: Ludger Lütgehaus firmiert bei Wikipedia unter Ludger Lütkehaus.
War ein Reflex - in meiner Kindheit hieß eine Nachbarin Lütge....
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(08-06-2025, 09:38)d.n. schrieb: Das ist eben SInai,.. der bringt uns alle hier nur noch zum Kopfschütteln..
Hm, vielleicht ist Sinai gar nicht echt. Vielleicht ist er so eine Art KI. Immerhin ist er eigentlich nie beleidigt, mit seltenen milden Ausnahmen. Die KI auch nicht.
Und KI dreht sich oft auch immer im Kreis, und ist dabei meistens freundlich.
Vielleicht kann man Sinai umprogrammieren, aber wer ist dafür verantwortlich?
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