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Bayerischer Rundfunk: Corona kommt zurück: Was ist jetzt zu beachten?
#46
(18-12-2023, 20:47)Sinai schrieb: Ob das der Wille des deutschen Wählers war? Das Bild einer autarken Wirtschaft sieht anders aus.

Hat sich "der deutsche Waehler" je um so etwas gekuemmert? Nein. Den interessierte nur der Preis, was sich mit den Interessen der Pharmaproduzenten weitgehend deckte.

Soweit ich das sehe, wird zumindest daran gearbeitet, gewisse Produktionen in der EU zur Heimpflicht zu verordnen. Aber auch das dauert Jahre, wenn nicht Jahrzehnte.


Und ganz allgemein angemerkt: Wenn Du denkst, dass ausser Lippenbekenntnissen zur Autarkie vom "deutschen Waehler" auch das Tragen der Konsequenzen, sprich, das resultierende Loch im Geldbeutel, akzeptiert werden wuerde, dann denk' noch einmal.

Alles in allem kann man sagen, dass, was das Threadthema angeht, akutes Handeln wohl eher nicht gefragt ist, aber ein paar laengerfristige Weichenstellungen wohl nicht falsch waeren. Soweit ich das sehe, wird daran gearbeitet, aber bis zum Sommer hat das "der deutsche Waehler" wahrscheinlich eh wieder vergessen, so dass dann keine Prioritaet mehr hat.
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#47
(18-12-2023, 20:57)Ulan schrieb: Soweit ich das sehe, wird zumindest daran gearbeitet, gewisse Produktionen in der EU zur Heimpflicht zu verordnen. Aber auch das dauert Jahre, wenn nicht Jahrzehnte.

Dann müssen wir andere Wege suchen. Wenn die EU nicht funktioniert, können sich ja ein paar vernünftige Länder in der EU (Deutschland gehört vielleicht nicht dazu) verständigen und solche Produktionen sichern, EU hin oder her
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#48
Das hat nichts mit "die EU funktioniert nicht" zu tun. Die EU, bzw. deren Organe, produzieren nichts, ausser Verordnungen und Richtlinien. Umsetzen muessen das eh die einzelnen Staaten, und - siehe da - die produzieren auch nichts. Du meinst immer, man koenne bestehende Produktions- und Organisationsstrukturen per Fingerschnipp aendern. Nein, das dauert, da es dafuer im realen Leben einen Umbau von Firmen, die so etwas umsetzen, braucht.
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#49
(18-12-2023, 22:44)Ulan schrieb: Das hat nichts mit "die EU funktioniert nicht" zu tun. Die EU, bzw. deren Organe, produzieren nichts, ausser Verordnungen und Richtlinien.

Das wissen wir leider alle, aber dann sollte die EU wenigstens taugliche Verordnungen und Richtlinien produzieren . . .



PS Das wollen wir sicher beide. Aber Brüssel hört nicht unsere Wünsche. Aber es kommen bald wieder EU Wahlen Icon_cheesygrin
Da wird dann der europäische Bürger seinen Willen zeigen.

Für Demokraten ist es immer sehr wertvoll, den Wunsch der Mehrheit zu erfahren
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#50
Ach, red' doch nicht immer so einen Schmarrn.

Abgesehen davon machen die Pharma-Unternehmen das sowieso schon von selbst, also, wenigstens einen Teil der Produktion nach Hause zu holen, da die Lieferengpaesse auch ihren Verdienst schmaelern (die Preise sind ja mit den Krankenkassen ausgehandelt).
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#51
Jein, würde ich sagen. Man kann, wenn man wirklich will und alle Unionsstaaten mitspielen würden. Letzteres ist oft der Knackpunkt, sodass viele faule Kompromisse herauskommen, hinzu kommt der übermäßige Einfluss mancher Lobbies. Sieht man sehr gut am Beispiel Ukraine. Vor dem russischen Angriff auf die Ukraine galt die uneingeschränkte Definition der EU als Friedensunion, inzwischen finanziert die Union Kriegsgerät für die Ukraine und sogar Deutschland denkt wieder über die Einführung der allgemeinen Wehrpflicht nach schwedischem Vorbild nach (Schweden hat erst vor einigen Jahren die Wehrpflicht wieder eingeführt). Wenn die Umstände es erzwingen geht es oft Schlag auf Schlag. Beim Pharmabeispiel sieht man aber sehr schön, dass man auch ohne Einfluss rein ökonomischer Faktoren Betriebe zur Abwanderung zwingen kann. Die Schweiz hat dies intelligenter gelöst als die EU und insbesondere die vormaligen EG-Staaten und ist so zu einem globalen Player in der Pharmaindustrie geworden, der auch sehr viel selbst produziert. Aber selbst in der Pharmabranche gibt es Schlusselmedikamente und da hat man sich in Österreich leider nur zur Bevorratung entschieden. Leider klappt diese (noch?) nicht, wie man aktuell bei gleich mehreren wichtigen Medikamenten sieht. Mittel- und langfristig hilft uns aber bestimmt die französische und deutsche Politik, die sich dazu entschieden hat langfrisig weite Teile der als Schlüsselindustrien gedachten Industrien nach Europa zurückzuholen. Das ist aber ein sehr, sehr langwieriger Prozess mit offenem Ausgang, gerade auch, weil die USA bereits seit einigen Jahren das gleiche versuchen und bisher erfolgreicher waren als Europa.
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#52
(18-12-2023, 23:00)Ulan schrieb: Abgesehen davon machen die Pharma-Unternehmen das sowieso schon von selbst, also, wenigstens einen Teil der Produktion nach Hause zu holen, da die Lieferengpaesse auch ihren Verdienst schmaelern


Das ist die liberale Religion. Oder meinetwegen neoliberale Religion
Daran zu glauben, dass die Privatwirtschaft selbst alle Probleme löst . . .
Die "unsichtbare Hand" des Adam Smith
Danach sind Millionen im Liberalismus (der in Manchester seinen Ursprung hatte) verreckt !

Aber dazu zahlen die Europäer nicht eine Zahl von 705 fürstlich bezahlten Parlamentariern in Brüssel, dass die lakonisch auf angebliche Marktmechanismen verweisen

Und Privatunternehmen haben kaum die Macht, Produktion von China nach anderswo zu verlagern
Dazu gibt es Staaten, die die Interessen ihrer Bürger wahren sollen (Sicherung der Medikamentenversorgung gegen Zufälligkeiten des Globalen Marktes) und auch übernationale Vereinigungen wie die EU

Wenn Brüssel sich für nicht zuständig empfindet, dann wäre das traurig
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#53
(18-12-2023, 23:10)Rex schrieb: Jein, würde ich sagen. Man kann, wenn man wirklich will und alle Unionsstaaten mitspielen würden. Letzteres ist oft der Knackpunkt, sodass viele faule Kompromisse herauskommen, hinzu kommt der übermäßige Einfluss mancher Lobbies.

Ja, in Bruxelles haben Lobbies viel zu viel Macht. Man denke etwa an die bekannte Frächterlobby
Da wird zu viel neben dem Parlament ausgehandelt, dieses degeneriert mehr und mehr zum Schattenparlament, das zum formellen Abnicken da wäre
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#54
(18-12-2023, 23:17)Sinai schrieb:
(18-12-2023, 23:00)Ulan schrieb: Abgesehen davon machen die Pharma-Unternehmen das sowieso schon von selbst, also, wenigstens einen Teil der Produktion nach Hause zu holen, da die Lieferengpaesse auch ihren Verdienst schmaelern

Das ist die liberale Religion. Oder meinetwegen neoliberale Religion
Daran zu glauben, dass die Privatwirtschaft selbst alle Probleme löst . . .

Red' doch keinen Stuss! In einem offenem Markt wuerde das die Firmen wenig kuemmern, da die Preise wegen der Verknappung durch die Decke gehen wuerden. Nur, unser Gesundheitssystem ist kein offener Markt. Die Preise von Medikamenten sind von den Krankenkassen mit den Pharmafirmen langfristig ausgehandelt, und wenn ein Medikament nicht geliefert werden kann, bekommen die Firmen weniger Geld. Und das moegen die nicht.

Natuerlich werden die Kosten erwartungsgemaess in den naechsten Verhandlungen steigen, aber da stehen dann ja auch echte Kosten bei den Firmen dahinter.
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#55
(18-12-2023, 23:20)Sinai schrieb: Da wird zu viel neben dem Parlament ausgehandelt, dieses degeneriert mehr und mehr zum Schattenparlament, das zum formellen Abnicken da wäre

Ich moechte wirklich mal wissen, an welchen Stammtischen so etwas zirkuliert. Das Europaparlament hatte fast nie irgendetwas zu sagen. Eigentlich hat dessen Einfluss in den letzten Jahren eher zugenommen. Die Macht lag immer bei den Vertretern der Regierungen.
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#56
Da hat Ulan recht. Medikamentenpreise werden zwischen Käufern und Verkäufern ausgehandelt und unterscheiden sich selbst innerhalb der EU enorm. Österreich gilt als Land mit relativ niedrigen Medikametenpreisen. Das ist mit ein Grund, weshalb wir so einen Mangel bei bestimmten Medikamenten haben.
Ein gutes Beispiel ist aktuell Ozempic von NovoNordisc in Dänemark. Die können enorme Preise verlangen, weil so eine riesige Nachfrage besteht. Länder mit vergleichsweise niedrigeren Preisen und zudem kleinerem Markt, wie Österreich, haben da das Nachsehen im Vergleich zu großen Ländern wie den USA, wo die Preise deutlich höher sind.
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#57
Es ist halt auch problematisch, die Situation am Medikamentensektor zu deregulieren und über die Medikamentenpreise abwickeln zu lassen

Die fürstlich bezahlten Volksvertreter putzen sich ab und stehlen sich aus der Verantwortung und überlassen die
heikle Situation Angebot und Nachfrage

Nicht jeder ist ein Jünger des Liberalismus von Adam Smith und David Ricardo
Gerade in heiklen Bereichen (Mietpreise, Lebensmittelpreise, Heizenergiepreise, Medikamentenpreise) führte der Liberalismus immer zu schlimmen, menschenverachtenden Zuständen. Der Mechanismus des Wuchers regierte!
Soll das wieder so sein?
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#58
... Spott sei Dank. Mit solch impulsiven Hysterikern wie deiner einem, als Volksvertreter, wäre Österreich längst schon eine der korruptesten Bananenrepubliken die man sich überhaupt noch vorstellen kann.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
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#59
(18-12-2023, 20:47)Sinai schrieb:
(18-12-2023, 20:31)Ulan schrieb: Da viele Arzneimittel oder Arzneimittelgrundstoffe aus China kamen oder kommen . . .
Man hat sich bei Arzneimitteln von China abhängig gemacht ?

Ob das der Wille des deutschen Wählers war?

selbstverständlich. hauptsache billig

Zitat:Das Bild einer autarken Wirtschaft sieht anders aus. Zumindest bei Grundnahrungsmitteln, Trinkwasser, Heizenergie, Haushaltsstrom und Medikamenten muss eine schädliche Abhängigkeit von einem Monopolisten unter allen Umständen vermieden werden

und wer solls bezahlen? du z.b. warst doch der erste, der sich über die nun höheren gaspreise aufgeregt hat, die sich ergeben, wenn man sich nicht von putin erpressen lassen können will

Zitat:wenn die Gesundheit der Bürger auf dem Spiel steht, kann eine verantwortungsvolle Regierung die Medikamente irgendwo im rechtsfreien Raum (eine Insel oder Bananenrepublik außerhalb von EU und USA) als Generikum fertigen lassen

klar. bauen wir irgendeine hütte mit bananenblattdach, stellen dort ein paar töpfe aufs feier und kaufen uns ein paar eingeborene, die dann den wirkstoff zusammenrühren

herr, schmeiß hirn vom himmel! aber sieh zu, daß du auch den richtigen triffst
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#60
(18-12-2023, 23:10)Rex schrieb: Beim Pharmabeispiel sieht man aber sehr schön, dass man auch ohne Einfluss rein ökonomischer Faktoren Betriebe zur Abwanderung zwingen kann. Die Schweiz hat dies intelligenter gelöst als die EU und insbesondere die vormaligen EG-Staaten und ist so zu einem globalen Player in der Pharmaindustrie geworden, der auch sehr viel selbst produziert

wovon genau redest du da?

Zitat:Aber selbst in der Pharmabranche gibt es Schlusselmedikamente und da hat man sich in Österreich leider nur zur Bevorratung entschieden

stimmt doch nicht. als die sandoz in kundl die einzige penicillinproduktion in europa dicht machen wollte, hat der staat 50 mio springen lassen, um sie hier zu behalten und auszuweiten
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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