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Zitat:Fazit
Weil Theologie stets kirchlich und religiös gebunden ist, ist sie grundsätzlich unwissenschaftlich.
Q.:+https://www.ibka.org/artikel/theol.html
Da findet man bei Homöopathie und Astrologie mehr Wissenschaft. Zuckerkügelchen kann man in die Hand nehmen, Sterne hin und wieder sehen. Beim Theo gibt es nichts was sich untersuchen läßt.
Wenn Fundamentalisten ein Problem sind, dann ist das Fundament ein Problem. Irgendein Weiser
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 17-12-2023, 05:06 von Ulan.)
(16-12-2023, 12:50)Rex schrieb: Zur Frage ob die Theologie eine Wissenschaft ist, möchte ich dir gerne diesen Link zum Lesen und nachdenken mitgeben: *https://www.katholisch.de/artikel/9753-ist-theologie-eine-wissenschaft
Die Debatte ist mir im Prinzip bekannt, aber, wie gesagt, ging's hier ja um naturwissenschaftliche Fragen, und Theologie erfuellt schlicht nicht die Kriterien, die an eine solche Wissenschaft gestellt werden. Aber das trifft ja auch fuer Mathematik zu, was nun wirklich nicht bedeutet, dass Mathematik nicht respektiert waere. Das verlinkte Projekt moechte halt ein wenig an den Wissenschaftskriterien ruetteln, aber im Prinzip kann man am Schluss des Artikels schon ahnen, dass gerade die katholische Theologie hier wohl keine Chance hat, aus dem Projekt als Wissenschaft herauszukommen.
(16-12-2023, 12:50)Rex schrieb: Ansonsten ist mir die Kritik an der Theologie, insbesondere, da sie ja, so wie ich, Gott voraussetzt, bekannt. So kommen viele zum Schluss die Theologie ist nicht frei von Urteilen, besonders Vorurteilen oder dass es in der Religion ja um Glauben und nicht um Wissen ginge. Manche sprechen auch davon, dass Theologie eine Glaubenswissenschaft ist. Fakt ist aber, dass es die Theologie, genau wie beispielsweise die Rechtswissenschaften bereits gab, bevor man die klassische Einteilung der Wissenschaften vornahm und sie Gesetzmäßigkeiten folgt, die genau wie Wissenschaft auch, einen Austausch zwischen den Vorstellungen des Menschen (Hypothese, Theorie, Modell) und den Beobachtungen und Experimenten ermöglicht.
Ach ja, die Definition von Wissenschaft hat sich halt geaendert. Manches, was wir frueher als Wissenschaft empfunden haben, ist das halt heute nicht mehr, denn Theologie ist viel aelter als die Naturwissenschaften und die damit verbundene Entwicklung der Wissenschaftstheorie innerhalb der Philosophie. Die theologischen Fakultaeten haben dabei durchaus Bereiche, die wissenschaftlich sauber arbeiten - viele Vertreter der Einleitungswissenschaft fallen darunter - aber die Hermeneutik arbeitet groesstenteils mit einem vormodernen Wissenschaftsverstaendnis, das auch die Kriterien der Geisteswissenschaften nicht mehr erfuellt. Viele der Grundannahmen der Theologie sind halt nicht allgemein als Axiome akzeptiert.
Die Antworten, also die Schluesse, die aus einer Untersuchung als Resultat herauskommen, duerfen nicht die Axiome sein. Das ist letztlich zirkulaeres Argumentieren, das in der Wissenschaft nichts zu suchen hat (auf einem durchaus hoeheren Niveau begegnet uns das auch beim Gödelschen Gottesbeweis, der aber noch andere Aussagen hat als das, weshalb er bekannt ist). Das ist zwar formal immer noch logisch, aber Logik der banalen Art. Wenn X, dann X. Formal richtig, aber was soll uns das sagen? So etwas dient nur der Selbstbestaetigung.
(16-12-2023, 12:50)Rex schrieb: Vielleicht abschließend zur Evolution: Ich denke wir reden da zum Teil aneinander vorbei und können uns gar nicht treffen, da du ja meinen Ansatz mit Gott als unwissenschaftlich beurteilst. Das hatte ich bei der Frage: " Wieso denkst du, dass man Gott mit naturwissenschaftlicher Methodik oder naturwissenschaflicher wissenschaftstheoretischer Ansätze analysieren, diskutieren,... sollte?" auch im Hinterkopf.
Aber das ist des Pudels Kern: Du willst Gott im Zusammenhang mit Evolution diskutieren, nicht ich. Du bringst einen Vergleich von Gott und Mensch in eine naturwissenschaftliche Fragestellung. Ich hatte das Problem spezifisch an Deinem eigenen Beispiel aufgezeigt, das unsere Unfaehigkeit, Delfine aus Hunden zu zuechten, thematisierte, und damit einen Vergleich mit Gott anfing, weil es unsere Faehigkeiten mit der natuerlichen Evolution verglich - die nun einmal sehr lange Zeitraeume braucht, aber trotzden nachweisbar ist, also keine festen "Formen" kennt - und die Du mit Gott verknuepfst.
Ansonsten bleibt die Aussage: ueberfluessige Annahmen, die aus sich heraus keine gueltigen Schluesse erlauben, sind halt in der Wissenschaft zu vermeiden. "Gott" hat kein Erklaerungspotential in der Evolution, so wie sie sich uns darstellt. Wozu also ueberfluessige Zusatzannahmen einfuehren, die gar nicht gebraucht werden? Darum geht's bei so etwas.
Und abschliessend muss ich auch bedauern, dass Du den inhaltlichen Problemen, die sich aus Deinen spezifischen Beispielen ergaben, weitgehend aus dem Weg gehst und darauf keine Antwort hast. Wenn Gott irgendein Mysterium ist, das nach unbekannten Kriterien auf eine Weise wirkt, die man nicht merkt, was gibt es denn da noch zu diskutieren im wissenschaftlichen Bereich? Das ist letztlich der Grund, warum Gott in der Wissenschaft heute keine Rolle mehr spielt - er hat uns auf diesem Gebiet nichts zu sagen. Religion hat andere Aufgaben, als sich in naturwissenschaftliche Fragen einzumischen, bei denen sie bestenfalls ueberfluessig ist und schlimmstenfalls schaedlich einwirkt.
Dass Religion und Wissenschaft gut miteinander auskommen koennen, ist dabei gar keine Frage. Es gibt ja durchaus Leute, die das vorleben. Harald Lesch ist in den Diskussionen mehrfach aufgekommen, weil er, einerseits, ein anscheinend tief religioeser Mensch ist, die Religion aus seiner Naturwissenschaft aber vollkommen heraushaelt. Das geht fuer ihn - unv viele andere - anscheinend problemlos.
Du hältst also Mathematik nicht für eine Wissenschaft, bedienst dich aber zwangsläufig ihrer Methoden. Ohne Mathematik hätten es die Naturwissenschaften schwer. Wie war das über die nicht abgeleiteten Aussagen, aus denen andere Aussagen deduziert werden? Entweder komme ich da nicht mit, oder du machst es dir besonders einfach.
Ich mag nicht über die Evolution an sich streiten, diese bestreite ich nicht und die kann ich einem Naturwissenschafter bestimmt schlechter erklären als er sich selbst. Ich behauptete auch nicht allwissend zu sein, das schreibe ich nur Gott zu. Ich habe auch nicht auf jede Frage eine Antwort. Mir ging es darum, dass ich Gott nun mal nicht ausschließen kann, zwar akzeptiere, wenn dies andere tun, diese aber auch akzeptieren müssen, dass ich denke sie irren, so wie sie denken, dass ich irren würde.
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(17-12-2023, 09:52)Rex schrieb: Ich mag nicht über die Evolution an sich streiten, diese bestreite ich nicht und die kann ich einem Naturwissenschafter bestimmt schlechter erklären als er sich selbst. Ich behauptete auch nicht allwissend zu sein, das schreibe ich nur Gott zu. Ich habe auch nicht auf jede Frage eine Antwort. Mir ging es darum, dass ich Gott nun mal nicht ausschließen kann, zwar akzeptiere, wenn dies andere tun, diese aber auch akzeptieren müssen, dass ich denke sie irren, so wie sie denken, dass ich irren würde.
Ja, Gott ist halt ein eifersüchtiger (boshaft narzisstischer) GOTT. Weil weder allwissend noch allmächtig.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
(17-12-2023, 00:33)Rex schrieb: @Gundi: Ich erachte den Menschen nicht als Krone der Schöpfung.
Ich meinte das auch nicht auf dich persönlich bezogen. Vielmehr ging es mir darum zu erklären, weshalb die Vermischung von Wissenschaft und Glaube zumeist von religiöser Seite geschieht und weshalb die Evolutionstheorie so oft der Stein des Anstoßes ist.
(17-12-2023, 00:33)Rex schrieb: Wenn die Annahme Gott für dich keinen Mehrwert bietet, mag sie für dich überflüssig sein, nicht jedoch für andere, die dies anders sehen.
In der Wissenschaft gibt es dazu aber keine zwei Standpunkte.
Natürlich hast du recht, dass jeder dies für sich persönlich sehen kann wie er mag. Bewegt man sich aber im Feld der Wissenschaft, dann muss Gott außen vorbleiben.
(17-12-2023, 00:33)Rex schrieb: Es ist schlicht auch nur deine Meinung.
Nein. "Gott" ist keine Meinung in den Wissenschaften.
(17-12-2023, 00:33)Rex schrieb: Die Frage ist doch, ob man fachfremde Methoden anwenden soll und ihr alle habt hier nein gerufen bei "Gott".
Ich habe dir ja die Frage gestellt, welchen Mehrwert "Gott" haben soll? Was würde er sinnvoll erklären, was wir nicht auch ohne ihn erklären können? Und wie könnten wir derlei überprüfen?
Das ganze wird noch schwieriger, wenn Gott auch noch unkonkret sein soll.
(17-12-2023, 00:33)Rex schrieb: dabei ist es aber nur die Theologie, die solche Fragen beantwortet.
Fragen beantworten ist nicht die Kunst. Die Antwort auf eine Frage sollte im besten Fall widerspruchsfrei und möglichst überprüfbar sein.
Die Theologie kann derlei bei einzelnen Fragen auch leisten. Aber sie versagt bei der ersten Annahme. Sie behauptet einfach dass Gott existiert, kann derlei aber weder logisch herleiten noch beweisen. Und in der Folge sind auch alle daraus abgeleiteten Aussagen (zb. darüber was Gott von uns erwartet) ohne jeden wissenschaftlichen Wert.
(17-12-2023, 00:33)Rex schrieb: Als ob ein/e Chemiker/in versuchen würde mit Methoden der Chemie eine juristische Frage zu klären, das Labor und die Instrumente sucht, sie im Gerichtssaal nicht sehen kann und dann schließt, dass die Rechtswissenschaften keine Wissenschaft sind.
Könnte ein Chemiker eine juristische Frage abschließend klären, wenn er sich mit Jura befasst? Vermutlich irgendwann ja.
Könnte ein Chemiker die Frage nach der Gottesexistenz abschließend klären, wenn er sich mit Theologie befasst? Definitiv nein. Oder könntest du mir sagen, wie das gehen soll?
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 17-12-2023, 17:35 von Ulan.)
(17-12-2023, 09:52)Rex schrieb: Du hältst also Mathematik nicht für eine Wissenschaft, bedienst dich aber zwangsläufig ihrer Methoden. Ohne Mathematik hätten es die Naturwissenschaften schwer. Wie war das über die nicht abgeleiteten Aussagen, aus denen andere Aussagen deduziert werden? Entweder komme ich da nicht mit, oder du machst es dir besonders einfach.
Die Mathematik ist keine Naturwissenschaft (eine Wissenschaft ist sie schon), obwohl sie, wegen ihrer Nuetzlichkeit in denselben, oft in diesen Fachbereichen angesiedelt ist. Es ist so etwas wie eine Hilfswissenschaft, eine formalisierte Sprache, die es erlaubt, logische Konstrukte darzustellen. Sie ist also extrem nuetzlich, ist aber am ehesten vergleichbar mit Philosophie, weil ihre Konstrukte keinen Bezug zur Realitaet haben muessen.
Eine entsprechende Nuetzlichkeit sehe ich bei der Theologie nicht - wohlgemerkt, es geht um dabei um das Verstaendnis der Welt. Ich sehe Theologie eher so wie eine Vorstufe von Psychologie und Soziologie.
(17-12-2023, 09:52)Rex schrieb: Ich mag nicht über die Evolution an sich streiten, diese bestreite ich nicht und die kann ich einem Naturwissenschafter bestimmt schlechter erklären als er sich selbst. Ich behauptete auch nicht allwissend zu sein, das schreibe ich nur Gott zu. Ich habe auch nicht auf jede Frage eine Antwort. Mir ging es darum, dass ich Gott nun mal nicht ausschließen kann, zwar akzeptiere, wenn dies andere tun, diese aber auch akzeptieren müssen, dass ich denke sie irren, so wie sie denken, dass ich irren würde.
Weisst Du, man kann grundsaetzlich nur sehr schwer bis gar nicht die Nichtexistenz von irgendetwas beweisen, weshalb ja auch die Nachweispflicht immer bei dem liegt, der die Existenz von etwas behauptet, nicht bei dem, der diese bezweifelt. Du redest jetzt aber nicht von Existenz, sondern von einem aktiven Agieren Gottes, was eine andere Sache ist. Glauben kannst Du das, sicher. Gibt's dafuer irgendeine Notwendigkeit? Auch nur irgendeinen Hinweis? Aus der Sachlage heraus, sicherlich nicht. Daher kommt die Einstufung von "Gott" in diesem Zusammenhang als "ueberfluessige Zusatzannahme, die keine weiteren Erkenntnisse liefert" und deshalb in den Naturwissenschaften keinen Platz hat. Ich habe deshalb auch an Deinen konkreten Beispielen angesetzt, weil ueber diffuse Glaubensvorstellungen - egal bei wem die jetzt existieren - kann man nicht diskutieren, aber ueber konkrete, fehlerhafte Schlussfolgerungen schon.
Die Diskussion unter manchen Glaeubigen hat sich aus solchen Gruenden hauptsaechlich in den Bereich der Biogenese verlagert. Da gibt's tatsaechlich eine grosse Wissensluecke, die man munter mit allen moeglichen Spekulationen fuellen kann. Da feiert dann der Lueckengott froehliche Urstaend.
(17-12-2023, 14:14)Gundi schrieb: Könnte ein Chemiker eine juristische Frage abschließend klären, wenn er sich mit Jura befasst? Vermutlich irgendwann ja.
Könnte ein Chemiker die Frage nach der Gottesexistenz abschließend klären, wenn er sich mit Theologie befasst? Definitiv nein. Oder könntest du mir sagen, wie das gehen soll?
Um eine juristische Frage zu beantworten muss der Chemiker aber subsumieren,... und nicht etwa nach chemischen Methoden eingrenzen. Das wäre unsinnig.
Würde der Chemiker seine naturwissenschaftlichen Vorstellungen hintanstellen und sich rein den Methoden der Theologie bedienen, könnte er beispielsweise zum Schluss kommen, dass alleine die Frage nach der Nachweisbarkeit Gottes eine ist, die nur im Falle eines verdinglichten Gottesbildes zutreffen würde. Gott ist aber, zumindest im Christentum, größer als die Welt, größer als alles menschlich Vorstellbare und kann daher auch nicht mit menschlichen Methoden nachgewiesen werden. Das wäre beispielsweise ein stark vereinfachter Erklärungsansatz. Dazu muss der Chemiker aber erst seine Brille ablegen.
(17-12-2023, 17:29)Ulan schrieb: (17-12-2023, 09:52)Rex schrieb: Du hältst also Mathematik nicht für eine Wissenschaft, bedienst dich aber zwangsläufig ihrer Methoden. Ohne Mathematik hätten es die Naturwissenschaften schwer. Wie war das über die nicht abgeleiteten Aussagen, aus denen andere Aussagen deduziert werden? Entweder komme ich da nicht mit, oder du machst es dir besonders einfach.
Die Mathematik ist keine Naturwissenschaft (eine Wissenschaft ist sie schon), obwohl sie, wegen ihrer Nuetzlichkeit in denselben, oft in diesen Fachbereichen angesiedelt ist. Es ist so etwas wie eine Hilfswissenschaft, eine formalisierte Sprache, die es erlaubt, logische Konstrukte darzustellen. Sie ist also extrem nuetzlich, ist aber am ehesten vergleichbar mit Philosophie, weil ihre Konstrukte keinen Bezug zur Realitaet haben muessen.
Eine entsprechende Nuetzlichkeit sehe ich bei der Theologie nicht - wohlgemerkt, es geht um dabei um das Verstaendnis der Welt. Ich sehe Theologie eher so wie eine Vorstufe von Psychologie und Soziologie.
(17-12-2023, 09:52)Rex schrieb: Ich mag nicht über die Evolution an sich streiten, diese bestreite ich nicht und die kann ich einem Naturwissenschafter bestimmt schlechter erklären als er sich selbst. Ich behauptete auch nicht allwissend zu sein, das schreibe ich nur Gott zu. Ich habe auch nicht auf jede Frage eine Antwort. Mir ging es darum, dass ich Gott nun mal nicht ausschließen kann, zwar akzeptiere, wenn dies andere tun, diese aber auch akzeptieren müssen, dass ich denke sie irren, so wie sie denken, dass ich irren würde.
Weisst Du, man kann grundsaetzlich nur sehr schwer bis gar nicht die Nichtexistenz von irgendetwas beweisen, weshalb ja auch die Nachweispflicht immer bei dem liegt, der die Existenz von etwas behauptet, nicht bei dem, der diese bezweifelt. Du redest jetzt aber nicht von Existenz, sondern von einem aktiven Agieren Gottes, was eine andere Sache ist. Glauben kannst Du das, sicher. Gibt's dafuer irgendeine Notwendigkeit? Auch nur irgendeinen Hinweis? Aus der Sachlage heraus, sicherlich nicht. Daher kommt die Einstufung von "Gott" in diesem Zusammenhang als "ueberfluessige Zusatzannahme, die keine weiteren Erkenntnisse liefert" und deshalb in den Naturwissenschaften keinen Platz hat. Ich habe deshalb auch an Deinen konkreten Beispielen angesetzt, weil ueber diffuse Glaubensvorstellungen - egal bei wem die jetzt existieren - kann man nicht diskutieren, aber ueber konkrete, fehlerhafte Schlussfolgerungen schon.
Die Diskussion unter manchen Glaeubigen hat sich aus solchen Gruenden hauptsaechlich in den Bereich der Biogenese verlagert. Da gibt's tatsaechlich eine grosse Wissensluecke, die man munter mit allen moeglichen Spekulationen fuellen kann. Da feiert dann der Lueckengott froehliche Urstaend.
Die Herausforderung für andere Wissenschaften ist es zu akzeptieren und zu tolerieren, dass die Theologie aufgrund des allmächtigen Gottes allumfassendere Ansprüche stellt, ohne diese als Angriff zu werten. Erst daher rühren Vorurteile, dass es stets Religiöse wären, die die Evolution,usw ins Spiel bringen oder das Übertragen von Ansprüchen, dass es nicht möglich wäre die Nichtexistenz von etwas zu beweisen. In der Theologie gibt es viele Belege für Gott und seien es nur die ganzen Zeugnisse vieler Menschen im Laufe der Geschichte.
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Weil wohl niemand meinen wichtigen Post gelesen hat - hier noch einmal das wichtigste:
Ein Alleingott (JHWH, Gott, Allah ....) ist eine ausgedachte Figur. Alte Alleingötter (Aton, Ahura Mazda ...) waren Personifikationen der Lichtenergie (das immaterielle) und damit kann man natürlich alles sagen. Überall ist die Sonnenlichtenergie und diese hat die unbelebte und belebte Natur erschaffen. Die Priester haben die unsichtbare Energie als Person gedacht - die Lichtenergie (das immaterielle - den Geist) personifiziert.
Nein, es ging nie darum sich vor der Sonne, dem Himmel, dem Mond und der Sonnenlichtenergie auf den Boden zu schmeißen, es ging darum dem einfachen Menschen ein kollektives Über-Ich zu generieren - einen Wahn zu induzieren. Alles was der Machthaber bzw. der Priester wollte sagte die Gottesfigur z. B. "Gehorche deinem Machthaber", "bleibe in deiner sozialen Kaste", "folge deinem Priester", "Frauen sollen sich Männern unterordnen", "das Leid der einfachen Menschen ist positiv", "wenn du glaubst, bist du ein guter Mensch".
In den abrahamitischen Religionen ging und geht es darum soziale Strukturen aufzubauen und die verschiedenen sozialen Schichten unterschiedlich zu programmieren, wobei der untersten Schicht einen Wahn induziert wird, um die Selbstwahrnehmung und das Selbstbewusstsein des einfachen Menschen zu schädigen - Stichwort: Gaslighting! Das einfache Volk (DU) wurde und wird geistig versklavt und zu Mitläufern und Ja-Sagern programmiert.
Selbst unter den Theologen gibt es verschiedene Wissensstufen ....
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 17-12-2023, 19:25 von Geobacter.)
(17-12-2023, 18:36)Rex schrieb: Gott ist aber, zumindest im Christentum, größer als die Welt, größer als alles menschlich Vorstellbare und kann daher auch nicht mit menschlichen Methoden nachgewiesen werden. Das wäre beispielsweise ein stark vereinfachter Erklärungsansatz. Dazu muss der Chemiker aber erst seine Brille ablegen.
Du merkst aber schon, dass wenn alles was menschlich vorstellbar ist, Gott nicht erfassen könne, du hier von etwas redest, was nur du dir einbildest / einbilden willst... um damit / darüber dich selber besonders wichtig zu meinen.
Gerade auch deswegen, weil du dich selber zur Messlatte machst, was menschlich so alles vorstellbar ist und deshalb auch nur vorstellbar sein dürfe. (Narzissmus) Der Chemiker solle nur mal sein Brille abnehmen, dann würde er schon sehen, was du so alles besser weist.... er menschlich doch noch erfassen könne und würde.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 17-12-2023, 19:59 von Ulan.)
(17-12-2023, 18:55)Rex schrieb: Die Herausforderung für andere Wissenschaften ist es zu akzeptieren und zu tolerieren, dass die Theologie aufgrund des allmächtigen Gottes allumfassendere Ansprüche stellt, ohne diese als Angriff zu werten.
Wie gesagt, Theologie ist fuer die Naturwissenschaften komplett irrelevant. Warum das so ist, hast Du ja noch einmal sehr schoen in Deiner letzten Antwort an Gundi zusammengefasst. Da "Gott" mit wissenschaftlichen Methoden kein behandelbares Thema ist - wie Du selbst einraeumst (Du nanntest das "dinglich") - ist er kein fuer die Wissenschaft in irgendeiner Weise relevanter Faktor.
Ich weiss, Du haettest es gerne beide Weisen, mit diesem "Wasch mich, aber mach mich nicht nass"-Argument, dass Gott, einerseits, mit menschlichen Mitteln nicht fassbar ist, aber, andererseits, der Theologie irgendwie zugaenglich waere, aber das ist eine in sich selbst widerspruechliche Haltung. Im Prinzip befasst sich die Theologie ja auch gar nicht mit Gott; sie befasst sich mit menschlichen Vorstellungen von Gott und den Texten, in denen diese niedergeschrieben wurden.
(17-12-2023, 18:41)Sinai schrieb: Erst daher rühren Vorurteile, dass es stets Religiöse wären, die die Evolution,usw ins Spiel bringen oder das Übertragen von Ansprüchen, dass es nicht möglich wäre die Nichtexistenz von etwas zu beweisen. In der Theologie gibt es viele Belege für Gott und seien es nur die ganzen Zeugnisse vieler Menschen im Laufe der Geschichte.
Es gibt keine Belege fuer Gott. Punkt. Es dreht sich hier um eine reine Glaubensfrage.
Dass es auch theoretisch nicht moeglich ist, die Nichtexistenz Gottes zu beweisen - also die von Dir eingeraeumte fehlende Falsifizierbarkeit - ist ein formaler Grund, der Gott als wissenschaftliches Subjekt disqualifiziert.
Anekdotische Zeugnisse sind fuer die Wissenschaft ebenfalls irrelevant. Anekdoten moegen ein Ausgangspunkt fuer irgendwelche Untersuchungen sein, aber subjektive Erlebnisse haben normalerweise nicht die Eigenschaft, dass sie irgendwie belegbar waeren.
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(17-12-2023, 18:55)Rex schrieb: Die Herausforderung für andere Wissenschaften ist es zu akzeptieren und zu tolerieren, dass die Theologie aufgrund des allmächtigen Gottes allumfassendere Ansprüche stellt, ohne diese als Angriff zu werten. Erst daher rühren Vorurteile, dass es stets Religiöse wären, die die Evolution,usw ins Spiel bringen oder das Übertragen von Ansprüchen, dass es nicht möglich wäre die Nichtexistenz von etwas zu beweisen. In der Theologie gibt es viele Belege für Gott und seien es nur die ganzen Zeugnisse vieler Menschen im Laufe der Geschichte.
Erst musst du uns mal erklären, wie du dir einen Gott vorstellen kannst, von dem du behauptest, dass dieser Gott den du dir da vorstellst etwas ist, das über alles menschlich Vorstellbare hinausgehe. Von dem du sogar weist, dass er über deine eigene - (wohl auch nur menschliche) - Vorstellung hinaus sogar allmächtig und allwissend sei. Sind Theologen unmenschlich?
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
(17-12-2023, 18:36)Rex schrieb: (17-12-2023, 14:14)Gundi schrieb: Könnte ein Chemiker eine juristische Frage abschließend klären, wenn er sich mit Jura befasst? Vermutlich irgendwann ja.
Könnte ein Chemiker die Frage nach der Gottesexistenz abschließend klären, wenn er sich mit Theologie befasst? Definitiv nein. Oder könntest du mir sagen, wie das gehen soll?
Um eine juristische Frage zu beantworten muss der Chemiker aber subsumieren,... und nicht etwa nach chemischen Methoden eingrenzen. Das wäre unsinnig.
Es gibt keine "chemischen Methoden". Es gibt wissenschaftliche Methoden. Diese gelten für alle Wissenschaften. Man kann diskutieren, ob Rechtswissenschaften wirklich eine Wissenschaft sind. Aber Logik und Nachweisbarkeit gelten auch hier.
Du begehst den Fehler und meinst, dass wissenschaftliche Methoden abhängig wären von der jeweiligen Fachrichtung. Das ist aber nicht der Fall. Lediglich die Auswahl der Methoden mag varrieren (ein Historiker geht anders vor als ein Chemiker). Sie gelten aber für alle Wissenschaften.
(17-12-2023, 18:36)Rex schrieb: Würde der Chemiker seine naturwissenschaftlichen Vorstellungen hintanstellen und sich rein den Methoden der Theologie bedienen
Auch für die Theologie gilt, dass sie sich wissenschaftlicher Methodik bedienen muss, wenn sie als Wissenschaft angesehen werden möchte. Ist ja eigentlich logisch. Astrologie und Homöopathie würden wir ja auch nicht zu den Wissenschaften zählen, obwohl sie ihre eigenen "Methoden" haben.
Ich verstehe auch irgendwie nicht, wo genau das Problem liegen soll. Für Wissenschaft gibt es klare Bedingungen. Erfüllt ein Gebiet diese nicht, dann ist es keine Wissenschaft.
(17-12-2023, 18:36)Rex schrieb: Gott ist aber, zumindest im Christentum, größer als die Welt, größer als alles menschlich Vorstellbare und kann daher auch nicht mit menschlichen Methoden nachgewiesen werden.
Dann können wir über diesen Gott auch wissenschaftlich nichts sagen.
Ich frage daher noch einmal: Welchen Mehrwehrt hätte die Annahme eines nichtnachweisbaren Gottes für die Wissenschaft?
(17-12-2023, 18:55)Rex schrieb: Die Herausforderung für andere Wissenschaften ist es zu akzeptieren und zu tolerieren, dass die Theologie aufgrund des allmächtigen Gottes allumfassendere Ansprüche stellt, ohne diese als Angriff zu werten.
Werten die anderen Wissenschaften derlei denn als Angriff? Die Theologie kann doch machen was sie möchte. Problematisch wird es dann, wenn sie Aussagen zu naturwissenschaftlichen Themen trifft, zb. dass Gott die Evolution lenken würde. Denn dann begibt sie sich auf naturwissenschaftliches Terrain und muss den dortigen Regeln folgen.
Stell dir vor, jemand behauptet, dass unter Brücken Kobolde leben. Und es finden sich genügend Menschen, die daran glauben. Sie sagen, man könne diese Kobolde nicht mit menschlichen Mitteln nachweisen, aber sie sind sich absolut sicher, dass die Kobolde existieren.
Wärst du wirklich der Meinung, Ingenieure sollten diese unbelegbare, logisch unbrauchbare und unnötige Annahme in ihren Überlegungen zum Brückenbau mit einbeziehen? Nicht anders verhält es sich mit der Annahme "Gott existiert".
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Oh, gesellschaftlich werden manchmal auch unsinnige Haltungen bei eigentlich sachlichen Entscheidungen beruecksichtigt. In Island haben manche Strassen merkwuerdige Verlaeufe, weil sie um "bekannte" Wohnorte von Elfen herum gebaut werden mussten. Anscheinend gibt's dafuer Geld.
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