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Ein Gott: Judentum, Christentum, Islam - Warum soviel gegenseitige Ablehnung?
(08-08-2014, 13:51)Sinai schrieb: Lies nach: Matt 26:63-66
sag uns: Bist du der Messias, der Sohn Gottes?

Falsche Stelle. Die Ursache steht hier (Matt. 27:37):

"37 Und oben über sein Haupt setzten sie eine Aufschrift mit der Ursache seines Todes: Dies ist Jesus, der Juden König."

Die Behauptung, der Messias zu sein, ist nicht strafbar.
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Zitat:Matt 26:63-66
sag uns: Bist du der Messias, der Sohn Gottes?
Jesus antwortete: Du hast es gesagt.

Ist das ein eindeutiges Ja? Ich finde, eine solche Antwort (korrekte Übersetzung vorausgesetzt) kann alles Mögliche bedeuten:
a) ja, bin ich
b) du scheinst zu glauben, dass ich es bin
c) irgendetwas muss dich auf die Idee gebracht haben, dass ich es sein könnte
d) du versuchst, mir eine solche Behauptung zu unterstellen, die ich nie aufgestellt habe
d) usw., usw.

Die Antwort ist genauso schwammig wie die auf die Frage nach der Steuer für die Römer.
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(06-08-2014, 23:22)bridge schrieb: Natürlich sind alle Menschen ;Brüder und Schwestern, aber nicht alle Menschen sind Kinder Gottes!

Das sind aber genau diese Semantik-Spielchen, die fuer die Frage des Threads wichtig sind. Deine Begruendung, warum der Christen-Gott nicht der Gott Abrahams der Juden und Moslems ist, liegt, Deiner Erklaerung nach, in der angenommenen biologischen Vater-Sohn-Beziehung zwischen Gott und Jesus, die aber mit all Deinen weiteren Erklaerungen in sich zusammenfaellt, wenn die Vater-Sohn bzw. Vater-Tochter Beziehung ploetzlich eine Frage der inneren Einstellung ist. Bei einem wirklich monotheistischen Weltbild waere dieses Problem auch nichtexistent.

Das alles lenkt ein wenig davon ab, dass die hellenistischen Wurzeln des Christentums dessen Monotheismus ziemlich aufgeweicht haben, wie wir an diesen ganzen Nebengoettern wie dem Logos, Jesus Christus oder dem Heiligen Geist sehen. Letztlich unterscheidet sich das Christentum hier fast gar nicht von einigen der hinduistischen Religionen, mit Brahma als oberstem Prinzip dieser Welt/entruecktem Gott und/oder Vishnu mit all seinen Avataren als Mittler in der Welt. Genau wie dort, ist der Monotheismus des Christentums in den Aussagen der Glaeubigen nicht spuerbar, weil sie so, wie Du, ein Pantheon erschaffen.
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(08-08-2014, 10:11)Erich schrieb: Dass sich Pontius Pilatus später die Hände in Unschuld wusch, kann ich allerdings ganz und gar nicht glauben. Einen römischer Gouverneur der Zeit der Blüte des Imperiums, der wegen eines von ihm verhängten Todesurteils gegen einen Angehörigen eines unterworfenen Volks Schuldempfinden entwickelte, kann ich mir nicht vorstellen.

Ich habe einen Freund gefragt, der Professor für Römisches Recht ist.
Der kennt sich gut aus in römischer Rechtsgeschichte, auch im Strafrecht
Er sagte mir, daß das absolut kein römischer Brauch ist, sondern ein jüdischer !
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(08-08-2014, 14:14)Ulan schrieb:
(08-08-2014, 13:51)Sinai schrieb: Lies nach: Matt 26:63-66
sag uns: Bist du der Messias, der Sohn Gottes?

Falsche Stelle. Die Ursache steht hier (Matt. 27:37):

"37 Und oben über sein Haupt setzten sie eine Aufschrift mit der Ursache seines Todes: Dies ist Jesus, der Juden König."

Die Behauptung, der Messias zu sein, ist nicht strafbar.

Das Schild mit INRI wurde erst nachher aufgesetzt.

Aber der jüdische Sanhedrin forderte den Tod Jesu, und zwar weil er sagte, der Sohn Gottes zu sein. Lies nach. Das war ein todeswürdiges Verbrechen der Blasphemie

Beachte: Die Behauptung, der Messias zu sein, ist nicht strafbar. Da hast Du schon recht.
Aber wenn sich herausstellt, daß es ein falscher Messias ist, wird er umgebracht

Ein falscher Messias ist aus jüdischer Sicht eine tödliche Gefahr, er führt das Judenvolk in einen aussichtslosen Konflikt

Und aus jüdischer Sicht war Jesus ein falscher Messias. Denn er brachte nichts zuwege gegen die römische Besatzung
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(08-08-2014, 14:33)Lelinda schrieb:
Zitat:Matt 26:63-66
sag uns: Bist du der Messias, der Sohn Gottes?
Jesus antwortete: Du hast es gesagt.

Ist das ein eindeutiges Ja? Ich finde, eine solche Antwort (korrekte Übersetzung vorausgesetzt) kann alles Mögliche bedeuten:
a) ja, bin ich
b) du scheinst zu glauben, dass ich es bin
c) irgendetwas muss dich auf die Idee gebracht haben, dass ich es sein könnte
d) du versuchst, mir eine solche Behauptung zu unterstellen, die ich nie aufgestellt habe
d) usw., usw.

Die Antwort ist genauso schwammig wie die auf die Frage nach der Steuer für die Römer.

Ich denke, Du hast recht.

Das mit der Steuer für die Römer ist auch so eine schwammige Sache.
Wieviel Steuer darf Rom aus Sicht der Urchristen einheben ? Welchen Steuersatz ?
Darf 5 % der Ernte als Steuer eingetrieben werden ?
Oder 10 % ? Der berühmte "Zehent" der Germanen ?
Oder 20 % ?
Oder 25 % ?
Oder 30 % ?
Oder 33 % ? Ein Drittel ?
Oder 40 % ?
Oder 50 % ? Die Hälfte ?
Oder 60 %?
Oder 70 % ?
Oder 80 % ?
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(08-08-2014, 14:37)Ulan schrieb:
(06-08-2014, 23:22)bridge schrieb: Natürlich sind alle Menschen ;Brüder und Schwestern, aber nicht alle Menschen sind Kinder Gottes!

Genau wie dort, ist der Monotheismus des Christentums in den Aussagen der Glaeubigen nicht spuerbar, weil sie so, wie Du, ein Pantheon erschaffen.

Unsinn !
Der Gott der Christen duldet keinen Gott neben sich !

Das weiß man spätestens seit Karl dem Großen.
Kulte anderer Götter wurden gnadenlos ausgerottet

Die "Engel" der Christenheit darfst Du nicht als echte Götter werten. Ja, es sind "Unsterbliche" (damit erfüllen sie den griechischen Götterbegriff), aber sie haben keinen eigenen Willen, sie sind reine Erfüllungsgehilfen Gottes

Und die Heiligen ebenso

Ist doch lächerlich von den Protestanten, die Heiligen zu beschimpfen und selbst an Engel und Erzengel zu glauben . . .
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(08-08-2014, 22:56)Sinai schrieb: Ist doch lächerlich von den Protestanten, die Heiligen zu beschimpfen und selbst an Engel und Erzengel zu glauben . . .
Wir (Protestanten) beschimpfen keine (katholischen) Heiligen, und wir glauben nicht an "Engel und Erzengel". Für uns sind das ledigliche "biblische Gestalten" ohne Bezug zu unserer Realität. (Katholische) Heilig gelten für uns als Vorbilder, sofern die Geschichtchen dazu glaubwürdig sind.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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(08-08-2014, 22:42)Sinai schrieb: Aber der jüdische Sanhedrin forderte den Tod Jesu, und zwar weil er sagte, der Sohn Gottes zu sein. Lies nach. Das war ein todeswürdiges Verbrechen der Blasphemie.

Auch eins dieser haltlosen Konstrukte im NT.
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(08-08-2014, 22:56)Sinai schrieb: Unsinn! Der Gott der Christen duldet keinen Gott neben sich!
Was tut er denn dagegen?

(08-08-2014, 22:56)Sinai schrieb: Das weiß man spätestens seit Karl dem Großen. Kulte anderer Götter wurden gnadenlos ausgerottet...

Frueher. Aber darum ging's hier gar nicht. Es ging mir um die innere Diskrepanz zwischen montheistischem Anspruch und polytheistisch begruendeter Argumentation einiger Glaeubiger hier.
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(08-08-2014, 14:33)Lelinda schrieb: Die Antwort ist genauso schwammig wie die auf die Frage nach der Steuer für die Römer.
Das Steuersystem der Römer war wohl durchdacht.
als Quelle benutze doch :*http://imperiumromanum.com/wirtschaft/geld/steuern_steuerarten_01.htm
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Ich zweifle nicht daran, dass das Steuersystem durchdacht war. Ich meinte mit "schwammig" Jesu Antwort, ob man dem Kaiser Steuern zahlen sollte.
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(09-08-2014, 12:42)Lelinda schrieb: Ich zweifle nicht daran, dass das Steuersystem durchdacht war. Ich meinte mit "schwammig" Jesu Antwort, ob man dem Kaiser Steuern zahlen sollte.

Gebt dem Kaiser was des Kaisers ist und Gott was Gottes ist..
Naja, so schwammig ist das eigentlich nicht. Aber ein deutlicher Hinweis, dass das Christentum ehemals eine Sklavenreligion gewesen sein muss.

Dienen und dienlich sein. Ob gegenüber dem Kaiser, dem Herrn oder gegenüber Gott.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
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(05-08-2014, 20:41)Mustafa schrieb:
(05-08-2014, 20:29)indymaya schrieb: Es geht ja eigentlich gar nicht um den Namen

Nein, sondern darum, dass bei "Einem" es einfach aus logischen Gründen derselbe sein muss
...
Aber dadurch wird es kein anderer Gott. Simple Logik.

genauso logisch wäre doch, daß es drei separate götter jahwe, gottvater und allah gibt, aber juden, christen und muslime den jeweils ihren als einzigen ansehen, weil sie ja das monotheistische dogma verinnerlicht haben

ein konstrukt, so plausibel wie deins. bei frei erfundenen konzepten ist das halt so eine sache mit deren logik außerhalb der selbst gesetzten zirkelschlüssigen bezüge (weil es nur einen gott gibt, kann es nur einen geben)
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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(05-08-2014, 21:18)bridge schrieb: ...wenn ich mehrere Menschen auffordern würde,zu beschreiben wie sie sich Gott,das höchste Wesen vorstellen,
dann kommen sicher ziemlich unterschiedliche "Bilder" dabei heraus,trotzdem meinen sie dieses eine höchste Wesen....

klar, wenn du schon nach dem einen höheren wesen fragst

frag einen hindu und er wird sich kringelig lachen

(05-08-2014, 21:18)bridge schrieb: Denn wir können über Gott nichts wissen......

es sei denn,Gott erzählt uns etwas über sich, -nennt man gemeinhin Offenbarung

leider können wir ebenso wenig wissen, ob eine sogenannte "offenbarung" echt ist oder auch nur sein kann

denn ebenso wie wir nichts über gott wissen können, können wir natürlich auch nicht wissen, ob es einen solchen (außer als menschliche vorstellung) überhaupt gibt

(05-08-2014, 21:18)bridge schrieb: Alle drei Religionen beanspruchen aber Offenbarungsreligion zu sein

q.e.d.

sieh es als marketingmasche, "offenbarung"sangebote treffen offenbar auf eine interesseierte zielgruppe
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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