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Die Götterstatue im Haus des Gerechten
#76
(30-07-2014, 03:01)Ulan schrieb: Wie der Bibel-Absatz so schoen sagt:"Zu der Zeit war kein König in Israel und jeder tat, was ihn recht dünkte".
Gott war ihr "König". Also bezieht sich eine "Abtrünnigkeit" auf Gott.
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#77
(30-07-2014, 08:10)indymaya schrieb: Gott war ihr "König". Also bezieht sich eine "Abtrünnigkeit" auf Gott.

Merkwuerdige Interpretation, weil dann daraus ein "zu der Zeit war kein Gott in Israel" wird, was laut der Geschichten nicht stimmt. Die Israeliten befragen Gott wegen jeder Kleinigkeit, und er antwortet.

Natuerlich steht was in Kapitel 2 zur Untreue Israels gegenueber Jahwe in der Zeit, aber die Geschichten strafen die Aussage Luege. Da hat wohl nur jemand die Natur des Jahwe-Kultes der Zeit, der in die Verehrung anderer Goetter eingebunden wurde, im Rueckblick moralisch zu beurteilen versucht. Jahwe in den Geschichten scheint's mit Fassung zu tragen.
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#78
(30-07-2014, 13:33)Ulan schrieb: Merkwuerdige Interpretation, weil dann daraus ein "zu der Zeit war kein Gott in Israel" wird,
Genau das aber ist der Fall wenn der Gott gemeint ist der Israel den Namen gab. Er wendet sich ab wenn das Volk sich abwendet.
Zitat:
was laut der Geschichten nicht stimmt. Die Israeliten befragen Gott wegen jeder Kleinigkeit, und er antwortet.
Die antworteten sich selber.
Was Gott sagt, sagten die Propheten und die haben sie ermordet als sie es sagten.
Komm mal auf den Teppich.
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#79
(29-07-2014, 23:40)Sinai schrieb: Die Bibel schreibt über abtrünnige Israeliten.

(30-07-2014, 03:01)Ulan schrieb: Wenn Du "abtruennig" schreibst, dann macht das schmunzeln. Abtruennig wovon? Wie der Bibel-Absatz so schoen sagt:"Zu der Zeit war kein König in Israel und jeder tat, was ihn recht dünkte".

(30-07-2014, 08:10)indymaya schrieb: Gott war ihr "König". Also bezieht sich eine "Abtrünnigkeit" auf Gott.

(30-07-2014, 13:33)Ulan schrieb: Merkwuerdige Interpretation, weil dann daraus ein "zu der Zeit war kein Gott in Israel" wird


Hier muß man folgendes beachten:
Für die Israeliten war Gott der König. Das ist ganz klar. Siehe auch das Gebet Jesu "Dein Königreich komme"
Aber es gab in alten Zeiten auch den irdischen "König"

Da es sich um ein theokratisches Königreich handelte, von Gott eigesetzt, war hier auch kein Widerspruch.
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#80
Nun gab es in alten Zeiten immer wieder Perioden der Anarchie.
Fremde Götter (deutscher Übersetzungsversuch: "Götzen") wurden verehrt.
Dies kam zweifellos durch den Kontakt mit Fremdvölkern.
Israel hatte keinen irdischen König, und Gott hatte sich abgewandt

Zu diskutieren wäre allenfalls Ursache und Wirkung.

Nichtreligiöse Juden sagen heute, daß damals der König eben schwach war, gestürzt wurde und daher Anarchie aufkam. In dieses Vakuum konnten dann Fremdkulte ungehindert eindringen.

Religiöse Juden sagen, daß der allmächtige Gott es niemals geduldet hätte, daß der irdische König seines Israel gestürzt wurde, solange Volk und König die israelitischen Gesetze befolgten. Nach der Logik der religiösen Juden war die Reihenfolge eine andere:
zuerst wurde das Volk untreu, begann fremde Götter anzubeten. Der irdische König schritt nicht ein, sah zu. Nun schickte Gott als Strafe fremde Heere, die die untreuen Israeliten schlugen und den König verjagten
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#81
So sagen Orthodoxe Juden heute, daß Gott sofort die Zwangsdiaspora beenden wird, wenn alle Juden auf der ganzen Welt einen einzigen Tag alle 613 Gesetze einhalten würden.
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#82
(30-07-2014, 15:25)Sinai schrieb: So sagen Orthodoxe Juden heute, daß Gott sofort die Zwangsdiaspora beenden wird, wenn alle Juden auf der ganzen Welt einen einzigen Tag alle 613 Gesetze einhalten würden.
Die "Zwangsdiaspora", wenn es sie gab, ist beendet. Allen Juden auf der ganzen Welt steht es frei, nach Israel zurück zu kehren.
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#83
(30-07-2014, 15:53)indymaya schrieb:
(30-07-2014, 15:25)Sinai schrieb: So sagen Orthodoxe Juden heute, daß Gott sofort die Zwangsdiaspora beenden wird, wenn alle Juden auf der ganzen Welt einen einzigen Tag alle 613 Gesetze einhalten würden.
Die "Zwangsdiaspora", wenn es sie gab, ist beendet. Allen Juden auf der ganzen Welt steht es frei, nach Israel zurück zu kehren.
Wieso denn dahin, die jüdische Diaspora entstand im babylonischen Exil.
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#84
Hallo Sinai
an dieser Stelle,-danke das du so fleißig bist im ausgraben besonderer Stellen
auf diese Weise hab ich schon eine menge gelernt,da ich im im AT nicht so zuhause bin wie im NT,hilft die Auseinandersetzung mit euch , - mich selbst mehr mit den betreffenden Stellen und Zusammenhängen vertraut zu machen ,auseinanderzusetzen,zu vertiefen...

Diese Stelle hier um Richter 17, fand ich jetzt auch ziemlich interressant....
Insgesammt ist dieser Abschnitt ,besonders 19 ziemlich schrecklig...

aber zu 17.

Da ist der Micha der seiner Mutter viel Geld geklaut hat und die ,ohne es zu ahnen- das es ihr eigener Sohn ist,verflucht den Dieb.
Fluch möchte Micha aber nicht auf sich ziehen,also denkt der;lieber gestehe ich meine Tat.
Die Mutter wandelt den Fluch in Segen um.Mit dem Geld gehts ein bischen hin und her,-schließlich wird vom Teil des Geldes ein Götterbild hergestellt und im Hausalter oder Hauskappelle hingestellt und einfach der Sohn zum Priester ernannt.

Später kommt ein Levit vorbei,ein Geistlicher,ein Theologe und Micha ersetzt mit ihm, seinen Sohn,gibt ihm Brot und Unterkunft und denkt sicher das er Segen davon hat.

Der Schlüsselsatz bei der ganzen Geschichte,hat Ulan schon genannt; leider aber nicht die richtigen Schlüsse gezogen.
6 Zu der Zeit war kein König in Israel und jeder tat, was ihn recht dünkte.



Zitat:UlanMein Einwurf wies darauf hin, dass der Gott der Juden und Christen, Jahwe, noch zur Zeit des Buches "Richter" mit seiner eigenen Statue verehrt wurde.

Nun ja, das mit der Statue steht aber nun mal so in der Bibel.

Wesentlich deutlicher als im Buch Samuel uebrigens, da es im Richter-Buch tatsaechlich um die Einrichtung eines Gotteshauses zur Jahwe-Verehrung ging. Jahwe Statue, mit Silber ueberzogen. Plus Teraphim. Die standen um Jahwe herum, wie man an dem in spaeteren Buechern immer wiederholten Hinweis sieht, man solle keinen Holzpfahl (also kein Bild von Jahwes Frau) neben ihn stellen.

1.Es geht dort nicht um den Tempel, - um das "offiziele Haus Gottes",sondern um eine persönliche "Hauskappelle"
und
2.- ,steht dort ausdrücklich
Zu der Zeit war kein König in Israel und jeder tat, was ihn recht dünkte.


-jeder tut was er will.....was ihm recht dünkt !

Es geht prezise in dieser Geschichte nicht um Jahwe Verehrung,noch um eine Jahwe Statue,sondern ein Götzenbild.


Natürlich gab es auch oft genung ,was indymyer hier auch schon sagte den Abfall von Glauben an Jahwe,und zwar schrecklich oft !
Israel hat sich erschreckend oft von den Umliegenden Völkern zu Götzendienst verführen lassen.
Dabei haben sie Jahwe ganz verworfen oder ihm "Götzen zur Seite gestellt".

Gott hat sie, Israel, dafür gerügt, hat Phropheten geschickt,
sie hörten trotzdem nicht,Gott liess sie gewähren
bis sie so sehr, in innere und außere Bedrängniss geraten sind
das Gott sich ihrer erbarmt und wieder jemanden "erweckt" der ihnen wieder Hoffnung und Richtung gibt
so gehts dauernd.

Das sich der Monotheismus entwickelt hätte im laufe der Zeit
ist wenn man die Bibel ernsthaft und im Zusammenhang studiert,völliger Unfug.

diese Spekulation kann man nur pflegen
wenn man selektiv und unaufmerksam mit der Bibel umgeht,
ansonsten stellt man fest das Jahwe von Anfang an ,Gott Israels war , das Israel aber immer wieder ins Götzentum verfiel
so ging das hin und her,hin und her.....

Das Christentum gibt dazu auch seine Paralelle
Das ist ganz ähnlich,im persöhnlichen Glaubensleben oder
z.B hat die römische Kirche Jesus auch "Götzen", zur Seite gestellt
Der Papst ist solch ein "Götze",Maria und all die "Heiligen"
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#85
(30-07-2014, 20:57)bridge schrieb: Dabei haben sie Jahwe ganz verworfen oder ihm "Götzen zur Seite gestellt".

Gott hat sie, Israel, dafür gerügt, hat Phropheten geschickt,
sie hörten trotzdem nicht,Gott liess sie gewähren
bis sie so sehr, in innere und außere Bedrängniss geraten sind
das Gott sich ihrer erbarmt und wieder jemanden "erweckt" der ihnen wieder Hoffnung und Richtung gibt
so gehts dauernd.

Das finde ich jetzt spannend, Gott hat gerügt, das Jahwe nicht
genug verehrt wurde.

War das ein Schützling von ihm , ein erster Sohn o.ä. ?
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#86
(29-07-2014, 01:50)bridge schrieb: eine andere Moglichkeit;
die Sinnflut hat tatsächlich stattgefunden und dieses Ereigniss ist von anderen Völkern verarbeitet und in ihr Glaubens-Gebilde verrzerrt eingeflochten worden

selbstverständlich haben regional fluten stattgefunden und sind von gläubigen in ihren glaubensmythen verarbeitet worden

das ist keine neue erkenntnis, sondern stand des religionswissenschaftlichen wissens
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#87
(29-07-2014, 16:45)Sinai schrieb: Ganz egal, wie die offenbar lebensgroße Statue heute in Deiner deutschen Bibelausgabe bezeichnet wird,
es stellt sich die Frage was sie im Haus eines Gerechten zu suchen hatte

sie war damals so üblich wie heute der spreißelsepp im herrgottswinkel
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#88
(30-07-2014, 15:53)indymaya schrieb:
(30-07-2014, 15:25)Sinai schrieb: So sagen Orthodoxe Juden heute, daß Gott sofort die Zwangsdiaspora beenden wird, wenn alle Juden auf der ganzen Welt einen einzigen Tag alle 613 Gesetze einhalten würden.

Die "Zwangsdiaspora", wenn es sie gab, ist beendet. Allen Juden auf der ganzen Welt steht es frei, nach Israel zurück zu kehren.


Wegen Überfüllung geschlossen !
Absolut undenkbar. Ist nicht einmal jetzt genug Platz zum wohnen. Es gibt keine leerstehenden Wohnungen mehr in Israel. Wenn jetzt tatsächlich all die vielen Juden der Diaspora (von New York bis Moskau, von London bis Genf) den Entschluß fassen würden, nach Israel zu übersiedeln, müßten die Leute dort in Zelten hausen.

Aber es gibt vor allem religiöse Bedenken. Die Zwangsdiaspora verhängte Gott als Strafe über das Judentum. Keinesfalls wurde der Tempel von den Römern zerstört, weil die Götter Roms stärker waren als der Gott Israels. Der Gott Israels als allmächtiger Gott war nicht schwächer als die Götter Roms (was für ein Gedanke!) sondern er strafte die Juden für ihren dauernden Ungehorsam. Nicht die Juden können von sich aus (mit amerikanischer Hilfe) diese Strafe der Zwangsdiaspora beenden. Das kann nur der Gott Israels. Und das wird im Zeitalter des Messias sein. Laut der Bibel wird das Zeitalter des Messias eine Zeit tiefsten Friedens sein, davon ist derzeit in Israel keine Rede. Somit ist aus religiöser jüdischer Sicht die derzeitige Rückkehr nach Israel eine (weitere) Rebellion gegen den Gott Israels
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#89
(30-07-2014, 23:14)Sinai schrieb: Laut der Bibel wird das Zeitalter des Messias eine Zeit tiefsten Friedens sein, davon ist derzeit in Israel keine Rede. Somit ist aus religiöser jüdischer Sicht die derzeitige Rückkehr nach Israel eine (weitere) Rebellion gegen den Gott Israels

Wo ist deine Bibel her ?
Das Wort gibts da garnicht was mit Diaspora übersetzt werden könnte.
Wörtlich einfach Zerstreuung.
Du bist doch immer urhebräisch Fan, da steht nichts von Diaspora.
"Die eigentlich entsprechenden hebräischen Begriffe (
גולה
/golah,
und
גלות
/galuth)
für Deportation, Wegführung und Gefangenschaft werden in der
LXX nicht mit „diaspora“ übersetzt, sondern aus den Derivaten von „oikos“ gebildet.
Israel erleidet Vertreibung und Flucht,
nicht schicksalhaft, sondern als Gottes
Handeln und Geschick. "
*http://www.uni-leipzig.de/~diaspora/Publikationen/Referate%20Tagung%20Erfurt%202011/Diaspora.%20Schicksal%20und%20Chance.pdf

Der Rest ist wohl deine Inspiration.
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#90
"Israel erleidet Vertreibung und Flucht,
nicht schicksalhaft, sondern als Gottes
Handeln und Geschick"

Das mag schon sein. Die religiösen Juden dürften das so sehen
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