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Die Bibel von Gott oder das Werk weiser Männer?
(29-04-2014, 21:46)Ulan schrieb:
(29-04-2014, 20:59)Lelinda schrieb: Die Evangelien sehen Jesus nicht als besonders tierlieb an, wenn man an die Geschichte denkt, in der er böse Geister in Schweine fahren lässt, die sich dann in den Tod stürzen...

Na ja, da geht's wohl nicht direkt um Schweine. Wenn Du Dich erinnerst, spielt das in heidnischem Land, der Name des Daemons war "Legion", und der Eber war eins der Symbole der Legio X Fretensis, die sich bei der Zerstoerung Jerusalems hervorgetan hat. Sie war auf dem Oelberg stationiert. Sie blieb auch nach der Zerstoerung Jerusalems dort stationiert.

Hochinteressant !!!
Klingt plausibel. Kannst Du das weiter ausführen ?
(29-04-2014, 23:40)Sinai schrieb: Und im Gebüsch saß eine Mäusemama und sie beobachtete Jesus.
Sie schrie zu ihm "du blöder Jesus ! Warum unterstützt du diese blutgierige Bestie ? Vor zwei Monaten hat sie meinen Gemahl ermordet und vor einem Monat hat sie mein jüngstes Kind gefressen ! Jetzt hast du sie gestärkt und sie kann jetzt wieder schnell laufen"

Unsere Welt ist sehr grausam. Jedes kleine Tierchen kämpft draußen ums nackte Überleben.
Ein Wurm würde vielleicht Jesus danken, dass er die kleine Katze gerettet hat. Obwohl essen Katzen auch Würmer?

Allerdings muss das Kätzchen nicht unbedingt, die Mäusemama und ihr Baby töten.
Das ist erstmal nur Fiktion, auch wenn es der Wahrheit sehr nahe kommt.
Die Wahrheit bleibt dennoch - das Kätzchen brauchte dringend Nahrung und Jesus half.
(29-04-2014, 23:47)Sinai schrieb: Deshalb wollten die Priester aller Religionen auch, daß schuldiges Blut zu vergießen ist.
Es wurde der Mörder gesucht und dann geopfert. Die Todesstrafe vor 3000 Jahren war keine Angelegenheit der Juristen (die gab es damals noch gar nicht) sondern der Priester. Ein Menschenopfer.

25 Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, Heuchler! denn ihr reiniget das Äußere des Bechers und der Schüssel, inwendig aber sind sie voll von Raub und Unenthaltsamkeit. 26 Blinder Pharisäer! reinige zuerst das Inwendige des Bechers und der Schüssel, auf daß auch das Auswendige derselben rein werde. 27 Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, Heuchler! denn ihr gleichet übertünchten Gräbern, die von außen zwar schön scheinen, inwendig aber voll von Totengebeinen und aller Unreinigkeit sind. 28 Also scheinet auch ihr von außen zwar gerecht vor den Menschen, von innen aber seid ihr voll Heuchelei und Gesetzlosigkeit. 29 Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, Heuchler! denn ihr bauet die Gräber der Propheten und schmücket die Grabmäler der Gerechten 30 und saget: Wären wir in den Tagen unserer Väter gewesen, so würden wir nicht ihre Teilhaber an dem Blute der Propheten gewesen sein. 31 Also gebet ihr euch selbst Zeugnis, daß ihr Söhne derer seid, welche die Propheten ermordet haben; 32 und ihr, machet voll das Maß eurer Väter! 33 Schlangen! Otternbrut! wie solltet ihr dem Gericht der Hölle entfliehen? 34 Deswegen siehe, ich sende zu euch Propheten und Weise und Schriftgelehrte; und etliche von ihnen werdet ihr töten und kreuzigen, und etliche von ihnen werdet ihr in euren Synagogen geißeln und werdet sie verfolgen von Stadt zu Stadt; 35 damit über euch komme alles gerechte Blut, das auf der Erde vergossen wurde (176), von dem Blute Abels, des Gerechten, bis zu dem Blute Zacharias', des Sohnes Barachias', den ihr zwischen dem Tempel und dem Altar ermordet habt. 36 Wahrlich, ich sage euch, dies alles wird über dieses Geschlecht kommen. 37 Jerusalem, Jerusalem, die da tötet die Propheten und steinigt, die zu ihr gesandt sind! Wie oft habe ich deine Kinder versammeln wollen, wie eine Henne ihre Küchlein versammelt unter ihre Flügel, und ihr habt nicht gewollt! 38 Siehe, euer Haus wird euch öde gelassen; 39 denn ich sage euch: Ihr werdet mich von jetzt an nicht sehen, bis ihr sprechet: „Gepriesen sei, der da kommt im Namen des Herrn!“ (177)
(29-04-2014, 21:54)Lelinda schrieb: Ulan:

Das würde natürlich bedeuten, dass Jesus gegen die Römer agierte. Ich finde, diese Theorie hat viel für sich. Allerdings:
Für die Römer müsste eine solche Symbolik sehr viel deutlicher gewesen sein als für uns (ich wusste zum Beispiel nicht, dass sie einen Eber als Symbol hatten). Wenn diese Geschichte also ein versteckter Hinweis auf Römer-Feindlichkeit gewesen sein sollte, warum wurde sie dann nicht aus den Evangelien herausgestrichen? Schließlich bestimmte der römische Kaiser doch (mit), was ins Neue Testament aufgenommen wurde.

Jesus agierte mit diesem Text nicht gegen die Römer, sondern er agitierte gegen die Römer.

Der spätere römische Kaiser Konstantin – der Christ wurde – sympathisierte nicht mit den heidnischen Römern. Er hatte kein Problem einen Text des Jesus aufzunehmen, wo dieser gegen das heidnische Rom agitierte.
(29-04-2014, 22:06)Ulan schrieb: . . . ist die ganze Geschichte merkwuerdig zurueckhaltend. Ganz gegenueber seinen sonstigen Gepflogenheiten, bittet Jesus hier den Geheilten, hinauszugehen und zu verbreiten, was ihm widerfahren ist


Verstehe nicht ganz . . .
ist die Geschichte nun zurückhaltend – oder fordert Jesus den Geheilten auf, die Sache an die große Glocke zu hängen ?
(29-04-2014, 22:55)Ulan schrieb: Zu der Sache mit der Legion X Fretensis, hier ein Link:

*http://www.bsw.org/Biblica/Vol-88-2007/Die-Legio-X-Fretensis-Und-Der-Besessene-Von-Gerasa-Anmerkungen-Zur-Zahlenangabe-Ungefahr-Zweitausend-Mk-5-13/77/article-p353.html

Klappt leider nicht, auch wenn man das ins Google reinkopiert
(30-04-2014, 00:21)Sinai schrieb: Klappt leider nicht, auch wenn man das ins Google reinkopiert

Hab's gerade noch mal probiert; funktioniert einwandfrei. Den Stern hast Du entfernt, nehme ich mal an? Der Anfang ist uebrigens zwei Seiten zurueck von dem Link (Seite 351).

Hier noch mal ein Link zum Anfang:

*http://www.bsw.org/Biblica/Vol-88-2007/Die-Legio-X-Fretensis-Und-Der-Besessene-Von-Gerasa-Anmerkungen-Zur-Zahlenangabe-Ungefahr-Zweitausend-Mk-5-13/77/
(30-04-2014, 00:08)jässes schrieb: Allerdings muss das Kätzchen nicht unbedingt, die Mäusemama und ihr Baby töten.



Vielleicht war es eine vegetarische Katze ?

Frißt Salat und Nüsse.
In der Bibel ist so was gut denkbar . . . denn im alten Paradies waren auch die Tiger Vegetarier (ihre langen Zähne hatten sie zum Nüsse knacken) und im neuen Paradies werden die Menschen mit den Löwen spielen – dies verheißen die Propheten
(30-04-2014, 00:23)Ulan schrieb:
(30-04-2014, 00:21)Sinai schrieb: Klappt leider nicht, auch wenn man das ins Google reinkopiert

Hab's gerade noch mal probiert; funktioniert einwandfrei. Den Stern hast Du entfernt, nehme ich mal an?

OK, jetzt hat es geklappt. Den Stern muß man also entfernen

Danke, werde das jetzt lesen !
(29-04-2014, 23:17)Sinai schrieb: In einigen Gebieten Zentralafrikas und Zentralasiens gab es viel größeres Leid

Möglichkeit 1:
Jesus war auch dort gewesen, schon bevor er in Bethlehem geboren wurde, und hatte dort geholfen...?
Und als später seine Zeit als Jesus von Nazareth begann, waren die Afrikaner und Asiaten längst in ihrer Aufbauphase, sie brauchten keinen Jesus mehr.

Möglichkeit 2:
Die Afrikaner und die Asiaten hatten das nicht so empfunden und haben nicht nach ihm geschrien, sondern verlangten gleich Regengott und den Früchtegott.

Sollte ein Scherz sein. Icon_lol

Nein, ich weiß es nicht. Bin ja schließlich nicht Jesus, sondern nur Jässes.

Ich habe meine These über Jesus sein jüdisches Volk versucht zu erklären.
Eine bessere These kann ich leider nicht anbieten.
(30-04-2014, 00:25)Sinai schrieb: Vielleicht war es eine vegetarische Katze ?

Frißt Salat und Nüsse.
In der Bibel ist so was gut denkbar . . . denn im alten Paradies waren auch die Tiger Vegetarier (ihre langen Zähne hatten sie zum Nüsse knacken) und im neuen Paradies werden die Menschen mit den Löwen spielen – dies verheißen die Propheten

Das ist ein sehr guter Gedanke. Danke.
(29-04-2014, 22:55)Ulan schrieb: Zu der Sache mit der Legion X Fretensis, hier ein Link


Wirklich eine sehr interessante Theorie.
Es wird dort angemerkt, daß diese Theorie eine 'contradiction' hat.
Es ist von 2000 Schweinen die Rede, aber eine römische Legion hatte 5000 – 6000 Mann.

Aber ich finde da keine 'contradiction'
Denn es muß zwischen Friedensstärke und Kriegsstärke unterschieden werden.

Ja, es stimmt, in der offenen Feldschlacht hatte eine römische Legion 5000 – 6000 Mann.

Aber bei Besatzungstruppen war das anders. Da hatte eine Legion schon mal einen deutlich kleineren Stand als die Kriegsstärke.
(30-04-2014, 01:14)Sinai schrieb: Wirklich eine sehr interessante Theorie.
Es wird dort angemerkt, daß diese Theorie eine 'contradiction' hat.

Da steht unten der ganze Artikel auf Deutsch, mit allen Seiten, nur mal so am Rande erwaehnt. Der Widerspruch wird in dem Artikel uebrigens aufgeloest. Und zwar schreibt Josephus, dass Cestius im Jahre 66 die gesamte 12. Legion aus Antiochien auf einen Feldzug, unter anderem nach Galilaea, mitnahm, plus je 2000 Mann von den anderen in der Gegend stationierten Legionen; diese anderen Legionen waren zu der Zeit Legio III Gallica, Legio VI Ferrata und eben Legio X Fretensis. D.h., dies ist eine direkte Bestaetigung, dass die Fretensis zu Beginn mit 2000 Mann in den juedischen Krieg eingriff.

Irgendwo anders habe ich gelesen, dass ein Teil der Fretensis zu der Zeit irgendwo mit Strassenbau beschaeftigt war.
Ich seh den Zusammenhang mit dem Titel jetzt nicht.
So überfliegend macht die Bibel eher keinen weisen
Eindruck, wenn sie göttlich sein soll,
da gabs dann ein ziemlich eigenwilliges Menschenbild
was auch mit Jesus wie Mohammed eingefroren wurde
und extrem mühsam mit dem Wandel der Zeiten
kompatibel gemacht wird.

In den alten Schriften steht doch, jede Generation bekam
die Offenbarung ihrer Zeit.
Da steht noch was aus.
(30-04-2014, 05:31)Harpya schrieb: Ich seh den Zusammenhang mit dem Titel jetzt nicht.
So überfliegend macht die Bibel eher keinen weisen
Eindruck, wenn sie göttlich sein soll,

Der Zusammenhang ist mehr mittelbar. Du hast hast als traditionelles Konzept im Prinzip das Doppelpaket aus "die Bibel ist goettlich inspiriert und beschreibt reale Vorgaenge, die sich etwa um das Jahr 30 abspielten". Diese Stelle beschreibt nun aber anscheinend das erwuenschte Schicksal einer Legion, die ab 66 n.Chr. im Juedischen Krieg eingesetzt wurde (Zerstoerung von Qumran, Jerusalem, Masada), genau wie das ganze Markus-Evangelium wie ein Kommentar zum Juedischen Krieg und zur Zerstoerung des Tempels wirkt, was natuerlich nahelegt, dass es keine realen Vorgaenge aus der ersten Haelfte des ersten Jahrhunderts beschreibt (Legio X Fretensis existierte von 41 n. Chr. bis etwa 410); was wiederum die Sache mit der goettlichen Inspiriation etwas haengen laesst.

Aehnlich ist es mit den anderen Erklaerungen, wie "Judas Iskariot" als "Judas der Sikarier", was im Prinzip die naheliegendste Deutung ist, aber halt auch ein Begriff ist, der erst spaeter im Jahrhundert aufkam. Dies, zusammen mit den dauernden Hinweisen auf die Zerstoerung des Tempels, spricht halt fuer ein Werk, das sich mit Geschehnissen um das Jahr 70 herum befasst, aber gekleidet in ein Gewand aus Parabeln und Andeutungen aus dem Alten Testament.

Ein anderes Thema des Evangeliums ist die Heidenmission und die Uebergabe des Bundes von den Juden an die Heiden. Hier wird die Heidenmission direkt durch Jesus gestartet, oder denke an die Bekehrung des Platonikers mit dem aramaeisch-griechschen Namen (Bartimaeus).


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