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Jeremia 14
#1
Thema aus Bibeltexte (Studienbereich) hierher verschoben. Der Thread wendet sich gegen eine moralisierende Lesart der Bibel, die besonders im Christentum typisch ist oder war (Erläuterung)/Ekkard

Jeremia 14 lässt sich in ein paar Stichworten darstellen.

Alles trostlos...
Tränen auf beiden Seiten.
Trost finden wird abgeschlagen.
Vorwürfe statt Hilfe erhalten.

Die Auslegung von Jeremia 14 ist ein Bericht über das Fehlen der Sehnsucht und wie sie gehandhabt wird. Wie sie geschaffen wird, wie bei ihrem Umsetzen Aufbau gemacht wird und wie damit der Einsatz eines jeden geregelt wird.

Ich mache hier keine Bibelstunde, sondern brauche nur einmal ein ganzes Kapitel, um das hier darzustellen, wie ein Satz sich an den anderen in die Auslegung fügt. Denn man meinte bisher, da wären nur ein paar Worte zu korrigieren. Erst zeige ich die Lutherbibel, dann den (nachformulierten) Text, der aus der mehrseitigen Betrachtung der einzelnen Worte entstand.

Diesmal habe ich nachgebessert. Es gibt leider immer noch Stellen, die sind '"rund" sind. Wer die Auslegung kennt, weiß wie schwer das ist aus einem ganz anderen Feld den Satz zu drehen. Daher behielt ich - trotz des ganz anderen Textes noch ein paar "Ecksteine" zum Rumdrehen. Seufz, weil die etwas direkte Darstellung kam nicht richtig an. Ich sehe es ein... Hiermit der neue Versuch mit gesamtem Darstellen. Die Verkettung der beiden Textarten ist dabei leider nicht zu sehen. Wie ich die darlegen kann - darüber ist mir bis jetzt noch nichts anderes eingefallen als üben ...



Lutherbibel:

Zitat:Jeremia 14.1 Dies ist das Wort, das der HERR zu Jeremia sagte von der teuren Zeit: 2 Juda liegt jämmerlich, ihre Tore stehen elend, es stehet kläglich auf dem Lande, und ist zu Jerusalem eine große Dürre. 3 Die Großen schicken die Kleinen nach Wasser; aber wenn sie zum Brunnen kommen, finden sie kein Wasser und bringen ihre Gefäße leer. wieder. Sie gehen traurig. und betrübt und verhüllen ihre Häupter, 4 darum daß die Erde lechzet, weil es nicht regnet auf die Erde. Die Ackerleute gehen traurig und verhüllen ihre Häupter. 5 Denn auch die Hinden, so auf dem Felde werfen, verlassen die Jungen, weil kein Gras wächst. 6 Das Wild stehet auf den Hügeln und schnappet nach der Luft, wie die Drachen, und verschmachtet, weil kein Kraut wachst. 7 Ach, HERR, unsere Missetaten haben’s ja verdienet; aber hilf doch um deines Namens willen; denn unser Ungehorsam ist groß, damit wir wider dich gesündiget haben. 8 Du bist der Trost Israels und ihr Nothelfer; warum stellest du dich, als wärest du ein Gast im Lande, und als ein Fremder, der nur über Nacht drinnen bleibt? 9 Warum stellest du dich als ein Held, der verzagt ist, und als ein Riese, der nicht helfen kann? Du bist doch ja unter uns, HERR, und wir heißen nach deinem Namen; verlaß uns nicht! 10 ¶ So spricht der HERR von diesem Volk: Sie laufen gerne hin und wieder und bleiben nicht gerne daheim; darum will ihrer der HERR nicht, sondern er denkt nun an ihre Missetat und will ihre Sünden heimsuchen. Jeremia 14:11 Und der HERR sprach zu mir: Du sollst nicht für dies Volk um Gnade bitten.12 Denn ob sie gleich fasten, so will ich doch ihr Flehen nicht hören; und ob sie Brandopfer und Speisopfer bringen, so gefallen sie mir doch nicht, sondern ich will sie mit dem Schwert, Hunger und Pestilenz aufreiben. 13 Da sprach ich: Ach, HERR HERR, siehe, die Propheten sagen ihnen: Ihr werdet kein Schwert sehen und keine Teurung bei euch haben, sondern ich will euch guten Frieden geben an diesem Ort. 14 Und der HERR sprach zu mir: Die Propheten weissagen falsch in meinem Namen; ich habe sie nicht gesandt und ihnen nichts befohlen und nichts mit ihnen geredet; sie predigen euch falsche Gesichte, Deutung, Abgötterei und ihres Herzens Trügerei. 15 Darum so spricht der HERR von den Propheten, die in meinem Namen weissagen, so ich sie doch nicht gesandt habe, und sie dennoch predigen, es werde kein Schwert noch Teurung in dies Land kommen: Solche Propheten sollen sterben durch Schwert und Hunger. 16 Und das Volk, dem sie weissagen, sollen vom Schwert und Hunger auf den Gassen zu Jerusalem hin und her liegen, daß sie niemand begraben wird; also auch ihre Weiber, Söhne und Töchter; und will ihre Bosheit über sie schütten. 17 ¶ Und du sollst zu ihnen sagen dies Wort: Meine Augen fließen mit Tränen Tag und Nacht und hören nicht auf; denn die Jungfrau, die Tochter meines Volks, ist greulich zerplagt und jämmerlich geschlagen. 18 Gehe ich hinaus aufs Feld, siehe, so liegen da Erschlagene mit dem Schwert; komme ich in die Stadt, so liegen da vor Hunger Verschmachtete. Jeremia 14:19 Hast du denn Juda verworfen, oder hat deine Seele einen Ekel an Zion? Warum hast du uns denn so geschlagen, daß uns niemand heilen kann? Wir hofften, es sollte Friede werden, so kommt nichts Gutes; wir hofften, wir sollten heil werden, aber siehe, so ist mehr Schadens da. 20 HERR, wir erkennen unser gottlos Wesen und unserer Väter Missetat; denn wir haben wider dich gesündiget. 21 Aber um deines Namens willen laß uns nicht geschändet werden; laß den Thron deiner Herrlichkeit nicht verspottet werden; gedenke doch und laß deinen Bund mit uns nicht aufhören! 22 Es ist doch ja unter der Heiden Götzen keiner, der Regen könnte geben; so kann der Himmel auch nicht regnen. Du bist doch ja der HERR, unser Gott, auf den wir hoffen; denn du kannst solches alles tun.



Jeremia 14 in Auslegungsseiten

Dies ist die Angelegenheit "wird sein" - ist noch nicht - Ist keine Höhe über die Sache? Soll Höhe kommen über die Sache. Ist Dürre?

Das Ideal ist, wie gelobt wird. So entsteht Wohlstand - wenn man das trüb sein im Lande wendet, und Leben zeigt / Geschrei macht? / Sie sollen Vollkommenheit sehen! Das soll hochkommen.

3 So, die Vornehmen schicken das Wachsein aus. Was ist vielleicht? Kehren sie alle um, sehen was hochkommt, restaurieren oder bleiben alle dort wo sie sind und verhüllen den Kopf. Oder ihr Rand bildet einen Anfang.

4 Indem rüberkommt - es ist dort etwas zu verwirklichen im Land - wird es hoch.

5 Denn das Beste bei dem Gebiet wird etwas hervorbringen - oder verlassen werden, denn es sprießt nicht.

6 Aber blüht es, steht darüber die Aufwertung, statt Kahlheit. Es wird Sinn geben, erfassen sie das und vollenden die Blickweise, weil es leicht wird den Wunsch zu machen.

7 Falls Missestaten sind, quälen sie - aber falls sie reagieren - da reagiert man, antwortet, sie verstehen wie es sein soll. Man nimmt das Restaurieren, es geht als Öse - statt ihrer Sünden.

8 Wegen der Hoffnung kämpft man für Bestes. Bei der Zeit der Bedrängnis wird erlöst. Darum wird da ausgestreckt - zum Wenden.

9 Warum wird es? Weil jeder überrascht ist von der Idee. Weil sie kraftvoll ist, nicht zu fassen ! Zum Erlösen geeignet, indem sie näher bringen wie es sein soll - und setz dich darüber, komm hoch, wir rufen auf. Es soll losgehen. Nicht beschwichtigen!

10 So sagt man wie es sein soll! Es soll Zukunft haben. Mit dem stimmt man zu. Sie lieben herumschweifen, auskundschaften. Nicht sparen damit - sodass wie es sein soll nicht abgetragen wird. Es soll sich ereignen und man soll sich daran erinnern. Sie reagieren und man passt auf was fehlt.

11 Man sagt wie es sein soll wäre das Beste. Zu richten sei es was es zu erblicken gilt.

12 Denn kommt etwas was leicht ist, hört man ihr jubeln, denn sie kommen hoch und es ist ein Geschenk. Es ist Ruhe, denn ein nobler Wunsch ist da und man hungert danach - wegen der Vollendung und dem Zeichen dafür.

13 Sagt man "aha" ich soll richten wie es sein soll. Und kommen sie - sagt man nicht fürchten. Es ist ein nobler Wunsch, nicht öde. Aber sieht einer da Ruinen, ist kein wirklicher Friede da. Den soll man aber geben.

14 Man sagt wie es sein soll als Bestes. Täuschung kommt. Sind Propheten da, die das behindern. Nicht Verrücktheit als Offenbarung schicken - eine Täuschung? Betrug als Mitte - was geben sie und was kommt bei ihnen ...

15 Deshalb sagt man wie es sein soll! (und auch tatsächlich kommt)
Darüber kommt es vielleicht.
Mit diesem Ruf ereignet es sich. Nicht losschicken, weil sie sagen es ist öde. Sondern sie sind hungrig nach einem "noblen Wunsch" der noch nicht im Lande ist , aber kommen soll.

16 Und damit soll etwas bei ihnen ankommen - halb wegen dem, dass sie Vollkommenheit sehen - und dafür ringen sie. Öde ist nichts. Mit einem noblen Wunsch geht es leicht. Das hebt ihr Verständnis hoch, baut noch mehr auf und überflutet sie mit Freundschaft.

17 Wenn man ihr Bestes erkennt - dies ist die Sache! -dann werden Quälerei und die Tränen zertreten. Es wird hier gewendet. An die Drohung nicht anpassen. Das ist ein großer Bruch, das zerbrechen wir. Das schlägt Wunden und erschöpft sehr.

18 Falls ich herausging - nun statt erschlagensein, einen noblen Wunsch hatte und vielleicht kam ich zu Aufmerksamkeit, und nun - fängt es an? Ui! Darauf ist Hunger. Der Wunsch sollte verwirklicht werden. Er will kommen und bereitet werden, das Land durchziehen, und, sie wussten es nicht?

19 Ablehnung ist bei Verworfenem. Wird etwas aber gelobt, falls man es richtig erkennt und richtig bezeichnet - - mit dem wird gelobt. Falls man es anders definiert verabscheut es deine Seele - warum? Zerschlägst du leicht - wegen heilt man: Hoffnung zu Freien und leicht sein des Guten. Stürzt man auf die Heilung wegen Schrecken...

20 Wir wissen wie es sein soll - unser Übel ist Vergehen. Die Wünsche die wir geben, weil sie Sünde sind - geh damit. (Nur an das Bessere anpassen!)

21 Zum Verschmähen wegen deiner Sache, nicht für richtig erklären, dass es dir schwer sei. Erinnere, dass dies dir wert sei, zum Blühen bringen, wenn man das erkennt.

22 Weil jeder mit Nichtigkeit oder mit Idolen in allen Teilen verwirklicht, herrscht das Chaos, ist der Mangel oder auch der Hunger.
Viel wird kommen - warum kommt nicht dies - "wie es sein soll"? Ihr bestes?
Aber sie hoffen es geht.

Es geht, weil es von dir gemacht wird mit all jenem
(mit dem Besten für alle, für sie und für mich).

--------

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#2
Und was willst du diskutieren?
Gruß
Motte

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#3
Wie wär's wenn man die Geschichte in's hier und heute überträgt?:

"Es steht nicht gut im Lande. Klar, wir haben's hinbekommen das wir uns nicht mehr die Köpfe blutig schlagen - wie das un sere Grosseltern noch gemacht haben. Stattdessen haben wir das teure Kriegsgeschäft weit weg verlagert. Wir haben eine Wirtschaft aufgebaut die uns für Generationen versorgen sollte - und stllen jetzt fest das "genug" irgendwann mal genug ist. Wir haben diejenigen die uns protegierten, ebenfalls unterstützt - mit dem Geld das wir halt so eingenommen haben. Und nun - ist Ebbe in den Kassen; wenn wir für die Grossen den Standard von gestern halten wollen, müssen wir die Kleinen auspressen wie die Zitronen...

Eigentlich hätten wir wissen müssen wohin der Hase läuft. Aber mal ehrlich: Unsere Herrscher sind doch nur daran interessiert gewesen entweder wieder gewählt zu werden - oder den Schlamassel "den anderen" zu überlassen - nach mir die Sintflut. Und wir, die wir das hätten wissen müssen - haben uns gesagt: "Was soll's, die Zukunft, die Zukunft wird's schon richten..." Als ob unsere Kinder und Enkel ad hoc eine Lösung für den Atommüll hätten, oder für das Märchen das Geld auf Bäumen wächst und Zinsen die legitimen Früchte wären...

Eigentlich - gab's ja genug Warner. Aber wenn der Bauch voll und das Konto dick ist, hört man lieber auf auf die Verführer, anstatt auf die Mahner.
Und nun - sind wir mit unserer Weisheit bald am Ende. Es droht Bürgerkrieg, es droht Chaos, es droht Diktatur - oder Anarchie...."
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#4
Thomas, das hast Du wunderschön geschrieben. Es trifft auch mein Empfinden, wenn ich solche Texte "neu" - also mit Auslegung lese.
Dann aber - mit ganz viel Fürchten - auch die Chancen sehen lerne.
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#5
Tja das Problem ist das die Mehrzahl der Anhänger der abrahamitischen Religionen - meine eigene eingeschlossen - nicht gelernt haben, die historischen Überliederung unter dem Licht des "Hier und Heute" zu sehen. Dürre und Hungersnöte sind nicht alleine Kennzeichen des aktuellen Klimawandels; die gab's schon vorher. Und "Dürre" herrscht immer auch dann, wenn das Bewusstsein für die Wichtigkeit der Lehre fehlt. Die "Wüste" hat zwei Naturen: Einmal die Wüste im Sinne der Sahelzone, der Sahara, der Gobi, der Namib - und einmal die Wüste im Kopf....
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#6
In jedem christlichen Gottesdienst werden die alten Texte auf heute übertragen. Das ist auch ohne Weiteres möglich, wenn man auf die gesellschaftliche (soziale) Deutung schaut. Die von Jeremia beklagten Folgen von unbarmherziger Ausbeutung und kriegsbedingter Zerstörung sind uns ja bestens vertraut. Zudem wissen wir alle um die ungerechten Strukturen z. B. Billig-Importe.

Ich sehe nur den Vorteil nicht, den eine so holprige, teilweise unzusammenhängende Transliteration bringt. Ich habe mal, soweit das überhaupt nachvollziehbar ist, die Buber-Rosenzweig Übersetzung daneben gehalten. Die ist auch holprig - aber zusammenhängend, im Kontext konsequent und im Gegensatz zur Luther-Übersetzung in direkter Rede (Gottes). Dagegen geht mir bei der Transliteration MaSofias der Kontext vollkommen verloren.

Nehmen wir nur die Nr. 18 nach MaSofia:

"18 Falls ich herausging - nun statt erschlagensein, einen noblen Wunsch hatte und vielleicht kam ich zu Aufmerksamkeit, und nun - fängt es an? Ui! Darauf ist Hunger. Der Wunsch sollte verwirklicht werden. Er will kommen und bereitet werden, das Land durchziehen, und, sie wussten es nicht?"

Was bei mir, und ich nehme an bei anderen Deutsch-Muttersprachlern auch, ankommt, ist das Folgende:

18 Wenn ich hinaus gehe, und statt erschlagen worden zu sein, nun einen noblen Wunsch (eine göttliche Idee) verkünde, könnte dieser (die Idee) Aufmerksamkeit erzeugen. Aber es herrscht Hunger. Gleichwohl sollte der Wunsch (die Idee) verwirklicht werden. Es (das Vorgeschlagene) will kommen und (sollte) vorbereitet werden, damit es das Land durchziehe. Aber (noch) will niemand etwas davon wissen.

Das hat doch mit der deutschen Übertragung (Luther) absolut nichts zu tun: "Gehe ich hinaus aufs Feld, siehe, so liegen da Erschlagene mit dem Schwert; komme ich in die Stadt, so liegen da vor Hunger Verschmachtete."

Wenn etwas dermaßen Abweichendes heraus kommt, dann bedarf es einer gelungenen Erklärung. Und die finde ich hier nicht. Im Gegenteil, ich darf begründet vermuten, dass sich diese spezielle Transliteration nicht um den übrigen Textfluss kümmert und gewissermaßen Wort für Wort überträgt - meinetwegen mit dem Hintergedanken, "philosophische Ideen" hinter dem Text hervor zu bringen. Letztere vermag ich leider auch nicht zu erkennen.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#7
Ekkard, ***, denk mal der Andere hat Recht.
Denk anders rum. Geh nicht von dem deutschen Text als richtigen Text aus, denn er ist nicht beweisbar und zutiefst ungerecht.

Ein Spiegelei gibt es in Englisch nicht. Würde man mirror egg übersetzen und das essen, gäbe es ein analoges Problem mit Spiegel kauen.


*** Unsachliches wurde entfernt (Bion)

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#8
(16-07-2011, 23:02)MaSofia schrieb: Ein Spiegelei gibt es in Englisch nicht. Würde man mirror egg übersetzen und das essen, gäbe es ein analoges Problem mit Spiegel kauen.

Aber natürlich gibt es auch im Englischen ein Spiegelei, nur heißt es dort fried egg.
MfG B.
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#9
Nein, MaSofia! Du könntest selbstverständlich Recht haben, aber als Leser muss ich verstehen, was mein(e) Partner(in) sagen will. Und das ist nicht der Fall.

Sieh'mal, Texte - selbst das, was wir hier verfassen - erzählt einen Sinnzusammenhang. Verstehen besteht darin, Stück für Stück diesen Sinn entweder auf etwas Bekanntes abzubilden oder einen Grund zu erkennen, das Neue aufzunehmen.

Mir ist ja aus unseren Bibeldiskussionen keineswegs neu, dass die biblischen Bilder fälschlich "wörtlich" (noch dazu deren deutsche/englische Übersetzung) genommen worden sind. Damit ist viel Intoleranz in die Welt gesetzt worden. Ich denke, da sind wir uns auch einig. Dass Worte in jeder Sprache mehr Anklänge haben, als die Standardbedeutung, bestreite ich nicht. Und im Hebräischen kommen noch die dazu gelesenen aber nicht geschriebenen Vokale dazu, wodurch sich Bedeutungsverschiebungen ergeben können. Dass Worte auch Zahlen und umgekehrt sein können, weiß ich auch. Ferner haben hebräische Namen in vielen, möglicherweise allen Fällen auch noch eine semantische Bedeutung. Alles klar.
Hinzu tritt, dass die jüdische Auslegungstradition über Jahrhunderte gänzlich anders aussah, als die christliche - nämlich wesentlich hintergründiger und ohne apodiktische Entscheidungen. Im Vordergrund stand dort immer die Liebe zu Gott, gleichbedeutend mit der Liebe zum Mitmenschen.

Wenn ich mal einer Auslegungstradition folge, die mehr der jüdischen entspricht, dann kann man natürlich die grundsätzlichen Menschenerfahrungen aus einzelnen Worten (und vielleicht Reimen) heraus lesen. Gleichwohl kann das doch nur punktuell geschen und müsste sich in den Kontext einpassen. Vernüfntig erzählen kann man nur eine "zusammen hängende Geschichte", sagen wir "Rotkäppchen und der Wolf". Dass dort Sonne und Sommer (Rotkäppchen) sowie der Winter (Wolf) mitgemeint sind, ist eine Sonderinterpretation. Genauso könnte man über Liebe und Hass oder weibliche und männliche Geschlechterrolle philosphieren, wenn man die Sprachbilder im Volk kennt. Gleichwohl wird eine im Kontext zusammenhängende Geschichte erzählt.

Aber dann bin ich genauso auf der sicheren Seite einer toleranten Textinterpretation, wenn ich mir die Sprachbilder z. B. des Jeremia in deutscher Translitertation hernehme und sie so ähnlich auf mich wirken lasse, wie T.Logemann dies weiter vorne getan hat bzw. wie das Rotkäppchen-Märchen von eben.

Warum sollte ich akzeptieren, dass ein Text ausschließlich zusammenhanglose Hinweise philosophischer Natur enthalten soll, wenn dort eine zusammenhängende Geschichte und sei es ein Klagelied erzählt wird? Ähnlich wie das Wort "Wolf" im Deutschen können natürlich auch übertragene Bedeutungen enthalten sein. Aber eben nicht nur!
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#10
(17-07-2011, 00:23)Ekkard schrieb: Warum sollte ich akzeptieren, dass ein Text ausschließlich zusammenhanglose Hinweise philosophischer Natur enthalten soll, wenn dort eine zusammenhängende Geschichte und sei es ein Klagelied erzählt wird? Ähnlich wie das Wort "Wolf" im Deutschen können natürlich auch übertragene Bedeutungen enthalten sein. Aber eben nicht nur!

Ekkard, in den Zeiten als man noch auf einer Filmkamera Schmalfilmaufnahmen machte, sah man "Tausend" Bilder auf den Filmstreifen, die sich alle nur ein klein wenig unterschieden, aber vom Bücken eines Menschen bis zu dessen Hände in die Luft strecken führten. Erst der Ablauf des Films ließ darin die Bewegung entstehen.

Der biblische Text ist -beweglich- und ich kann nicht in Einzelschritten arbeiten und gleichzeitig die Bewegung zeigen. Das ist vermutlich Dein Verständnisproblem. Der laufende Text entsteht bei etwas Übung automatisch. Wie das Erlernen einer Fremdsprache ist es NUR AM ANFANG schwer. An einer Darstellung - wie Du sie vermutlich gern hättest - scheiterten bereits Reiche und Religionen. Man verwendete also nur die Erzählung - und predigte darüber die Moral.
"Zitiert" man die Bibel, ist sie jedoch unmoralisch.
Das ist das Kernproblem.

Nun bin ich schon wieder bei der Frage - "wie stellt man das dar?"
Nürnberger Trichter habe ich keinen zur Verfügung, Nachschlagewerke und entsprechende Literatur sind nur nach dem Schema Erzähltext - und keiner denkt selbständig.

Ekkard, es war wenigstens nett zu sagen - was Du verstanden hast.
Was man nicht sah - ist eine Sache des Umdenkens. Das fällt gewaltig schwer besonders bei dem Satz von Jeremia 14:

"Dies ist das Wort, das der HERR zu Jeremia sagte von der teuren Zeit"

Das ist nämlich nicht nur ein Sprachproblem - sondern die ganze Weltanschauung / das frühere Durchdenken aller Möglichkeiten / gegen die Annahme ein Gott sagt persönlich zu Jeremia... die man ja im Text sicher zu sehen meint ... und sich daher nicht bequemt, den Ungereimtheiten nachzugehen ...

Spätestens bei Vers 6 kommt -vielleicht- ein Kommentar, dass dieser Satz doch etwas seltsam sei:
Zitat:Jer 14. 6 Das Wild stehet auf den Hügeln und schnappet nach der Luft, wie die Drachen, und verschmachtet, weil kein Kraut wächst.

Der Satz ist auch vielleicht geeigneter, um Schritt für Schritt den Film ablaufen zu lassen. Bist Du beim Vergleich mit Drachen stutzig geworden - und geht dort irgend ein Denken los? Vielleicht siehst Du bildlich, dass das Wild nicht auf dem Hügel nach Luft schnappen würde, sondern im Schatten stehen und die Kräuter an einem Bachlauf suchen würde. Dann wären wir der Realität etwas näher. An diesem Punkt setzte bei einem Hebräer nicht nur die Logik sondern auch das Überlegen zum Wortschatz ein, ob er alles so richtig verstanden hat - oder ob es noch eine andere Möglichkeit gäbe.

Das Bildliche verbindet sich im hebräischen Vokabular meist auch mit der Philosophie. Der Flußlauf würde auch in Deutsch das fließen von Ideen darlegen können. Wild oder Kühe sind wegen dem Wort mit Fruchtbarkeit verbunden. Man verliert kurzzeitig den Faden, wenn man denkt, dass das Wild bei Trockenheit nicht auf den Hügeln steht, sondern im Schatten liegt. Erneut verliert man den Faden, sobald einer denkt, dass die Fruchtbarkeit auf den "Hügeln" steht, weil die im Gegensatz zur Not unten ganz oben auf der Rangskala ist. Trotzdem ergibt sich ein ganzheitliches Bild, weil das Rätsel sich auflöst. Die Lösung ist "umgeblendet". Trotzdem braucht man alles gesamtheitlich und sieht nun den Ausblick: Fruchtbarkeit ist oben - man schnappt nach Luft. Möchte das sogar erweitern ...

Ruach ist sowohl Wind, Luft als auch erleichtert sein und geht als gleich geschriebenes [ravax] mit den Gedanken nach Wohlstand und Gewinn noch einen Schritt weiter. [ravax] ist auch erleichtert sein und verbreiten. Man will sich verbreiten und geht in Gedanken weit über die Hügel hinaus, hat aber grad den Hunger hinter sich.

Wieder gibt dieser Abschnitt an sich keinen Sinn, denn man steht vor dem "Wild auf dem Hügel, nach Luft schnappend wie ein Drache". Das sieht ein Hebräer aber nun wirklich anders ... Er ist so gedankenverloren, dass er den Drachen als solchen gar nicht mehr wahr nimmt und k_tanim einem normalen Wort zuordnet, was gegeben wird und was sich entwickelt. Vielleicht hängt er immer noch an den Gedanken, dass für die Hügel gar nicht der Name eines Hügels genannt wurde, sondern ein Wort, das ihn zu so vielen anderen Gedanken bringt und zu Überlegungen, wo etwas zu Ende wäre und wo es absolut Spitze wäre - dass Du nach Luft schnappst.
Wobei er wieder am Boden der Tatsachen ist und den nächsten Satz aus der GESAMTHEIT der Gedanken liest.

Er merkt dann recht schnell, dass hier so gedichtet wurde, dass genau diese Gedankenwege (die er aber nur mit dem hebräischen Wortschatz bekommt) vorbereitet wurden und dafür ausgelegt werden.

Konnte das ein klein wenig weiterhelfen?



Noch etwas Generelles in Darstellungsarten:

Andererseits, so eine Darlegung ist sehr umfangreich. Soll man alle Sätze wirklich so umfangreich darlegen (oder kurz und knapp: Jer 14. 6 Das Wild stehet auf den Hügeln und schnappet nach der Luft... weil kein Kraut wächst...)

Das ist auch gleich - aber das Fehlen einiger Worte und Gedanken brächte einen Leser doch schon wieder in ein ganz anderes Feld, etwa so, dass unten Überschwemmung wäre, z.B.
Das musste ich noch zeigen, um die Schieflage der Gedanken zur Bibel erneut auch an diesem Beispiel zu zeigen.










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#11
(17-07-2011, 09:50)MaSofia schrieb: Der biblische Text ist -beweglich- und ich kann nicht in Einzelschritten arbeiten und gleichzeitig die Bewegung zeigen. ...
Dieser Satz sagt gar nichts über das hinaus, was ich bereits zum Ausdruck brachte: Der Text beschreibt in Sprachbildern den Lauf einer Klage über Dürre, die man selbstverständlich und ohne geistige Verrenkungen auch als "geistige Dürre" lesen kann.

(17-07-2011, 09:50)MaSofia schrieb: Der laufende Text entsteht bei etwas Übung automatisch. Wie das Erlernen einer Fremdsprache ist es NUR AM ANFANG schwer. An einer Darstellung - wie Du sie vermutlich gern hättest - scheiterten bereits Reiche und Religionen. Man verwendete also nur die Erzählung - und predigte darüber die Moral.
"Zitiert" man die Bibel, ist sie jedoch unmoralisch.
Das ist das Kernproblem.
Mag ja sein, dass "man" die Erzählung im Blick auf ihre ethischen Implikationen abklopfte und, wie du schreibst, Moral predigte. Aber es gibt auch andere Sichtweisen, die durchaus im allgemeinen Gottesdienstgebrauch vorkommen. Ganz sicher kommen sie in so genannten Bibelkreisen zur Sprache. Hier werden auch die vielfältigen Bedeutungen hebräischer Begriffe erläutert und ausgelegt. Wie mir scheint, gehst du von einer historischen Situation aus, die so einseitig nicht mehr existiert. Das ist mein Problem, mit deiner Art der Interpretation! Du klaubst "Oberschwingungen" des Hebräischen heraus, die im übersetzten Text (in der deutschen Erzählung) genauso zum Ausdruck kommen, weil sie in den Sprachbildern stecken, und die in unseren Bibelkreisen heraus gearbeitet werden.

(17-07-2011, 09:50)MaSofia schrieb: "Dies ist das Wort, das der HERR zu Jeremia sagte von der teuren Zeit"
Das ist nämlich nicht nur ein Sprachproblem - sondern die ganze Weltanschauung / das frühere Durchdenken aller Möglichkeiten / gegen die Annahme ein Gott sagt persönlich zu Jeremia... die man ja im Text sicher zu sehen meint ... und sich daher nicht bequemt, den Ungereimtheiten nachzugehen ...
Mir scheint eher, du konstruierst hier eine Ungereimtheit, die du dann interpretierend umgehst. Buber-Rosenzweig schreiben:
"Welche Rede von IHM zu Jirmejahu geschah, die Mangelzeiten beredend:"
Auch die Lutherbibel sagt sinngemäß das Gleiche. Darüber hinaus ist es eine der üblichen Einleitungsformeln. Kein Grund, sich eine abweichende Einleitung abzuringen!

(17-07-2011, 09:50)MaSofia schrieb: Spätestens bei Vers 6 kommt -vielleicht- ein Kommentar, dass dieser Satz doch etwas seltsam sei:
Jer 14. 6 Das Wild stehet auf den Hügeln und schnappet nach der Luft, wie die Drachen, und verschmachtet, weil kein Kraut wächst.
Ich habe in keiner meiner Bücher "Drachen" gefunden. Es heißt durchgehend "Schakale". Dieses Sprachbild passt, wenn man Schakale bei Hitze beobachtet, wie sie "Luft schnappen". Bei "das Wild" handelt es sich um "Wildesel" - also sind deine Verdeutschungen nicht übermäßig genau.

(17-07-2011, 09:50)MaSofia schrieb: Vielleicht siehst Du bildlich, dass das Wild nicht auf dem Hügel nach Luft schnappen würde, sondern im Schatten stehen und die Kräuter an einem Bachlauf suchen würde.
Keine Ahnung - warum sollte ich nicht dem durchaus schlüssigen Bild folgen, wie Tiere in der flirrenden Hitze der judäischen Wüste stehen und allmählich verdursten und verhungern? "Kräuter am Bachlauf" findet man dort nicht - das ist typisch für mitteleuropäische Bachläufe bestenfalls für die Niederungen am Jordan, die ich nicht so genau in Erinnerung habe - also von wegen "näher an der Realität"!

(17-07-2011, 09:50)MaSofia schrieb: Das Bildliche verbindet sich im hebräischen Vokabular meist auch mit der Philosophie.
Das streite ich gar nicht ab, ist aber auch im Deutschen nicht anders.

(17-07-2011, 09:50)MaSofia schrieb: Trotzdem braucht man alles gesamtheitlich und sieht nun den Ausblick: Fruchtbarkeit ist oben - man schnappt nach Luft.
An der Stelle löst sich kein Rätsel und man "schnappt nach der Luft" - dem ruach sprachlicher Logik!

(17-07-2011, 09:50)MaSofia schrieb: Möchte das sogar erweitern ...
Ruach ist sowohl Wind, Luft als auch erleichtert sein und geht als gleich geschriebenes [ravax] mit den Gedanken nach Wohlstand und Gewinn noch einen Schritt weiter. [ravax] ist auch erleichtert sein und verbreiten. Man will sich verbreiten und geht in Gedanken weit über die Hügel hinaus, hat aber grad den Hunger hinter sich.
Ja und? Eine solche übertragene Interpretation geht am deutschen Sprachbild ebenso gut! Das bestreitet doch niemand! Für mein Gefühl zeigst du auf einem kompliziertem Umweg auf, wie man übertragene Bedeutungen aus einem Text heraus arbeiten kann.
Das ist schlicht selbstverständlich und wird durchaus auch in kirchlichen (Bibel-)Kreisen so gemacht - sogar unter Verwendung von hebräischen Brocken!

(17-07-2011, 09:50)MaSofia schrieb: Noch etwas Generelles in Darstellungsarten:

Andererseits, so eine Darlegung ist sehr umfangreich. Soll man alle Sätze wirklich so umfangreich darlegen (oder kurz und knapp: Jer 14. 6 Das Wild stehet auf den Hügeln und schnappet nach der Luft... weil kein Kraut wächst...)

Das ist auch gleich - aber das Fehlen einiger Worte und Gedanken brächte einen Leser doch schon wieder in ein ganz anderes Feld, etwa so, dass unten Überschwemmung wäre, z.B.
Das musste ich noch zeigen, um die Schieflage der Gedanken zur Bibel erneut auch an diesem Beispiel zu zeigen.
Sorry MaSofia, diesen sprachlogischen Sprüngen vermag ich nicht zu folgen. Für mich bleibt das bestenfalls "weit hergeholt".
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#12
Der Text erzählt die Geschichte vom Untergang Judas (zum Teil?) aus der Perspektive des Exils.

14, 2-6

Die große Dürre. Zustandsschilderung.

Juda und seine Tore (=Städte, pars pro toto, am Platz vor den Stadttor spielte sich das städtische Leben ab) leiden unter der Trockenheit. Alles ist betroffen, Menschen und Tiere. Jerusalem bleibt nicht verschont. Auch außerhalb Jerusalems ist kein Wasser zu finden.

Der Wildesel ist das zäheste Tier der Steppe, auch er stirbt, seine Augen sind trübe, ein Zeichen der Erschöpfung und Todesnähe. Der Vergleich mit dem Schakal, der, wenn er heult, aussieht als ob er nach Luft ringt, dürfte ein später redaktioneller Zusatz sein.

14, 7-9

Das Volk bekennt seine Sünden und hofft auf Jahwe.

14, 10-18

Doch Jahwe verwirft das Volk. Er straft die Sünden Judas. Da nützt kein Brand- oder Speiseopfer, Jahwe hat sein Volk verlassen. Durch Schwert, Hunger und Pest (= Krieg, Dürre und Krankheit) macht er ihm ein Ende.

Die Schuld am Ende Judas haben die falschen Propheten.

14, 19-22

Das Volk bringt seine Klage vor Jahwe.

Diese Klage wurde in der Zeit des Exils formuliert, die "Schuld der Väter" wird angesprochen. Die Klage endet mit einem Bekenntnis zu Jahwe, nur er kann helfen, nur er kann Regen spenden.

15, 1-4

Doch das Strafgericht ist nicht abzuwenden.

Ein exilischer Rückblick auf den Untergang Judas.
MfG B.
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#13
(18-07-2011, 18:31)d.n. schrieb: Würde es dir etwas ausmachen, nicht gleich auf jeden loszugehen, der deine, wie du zugeben mußt, etwas eigenwillige Deutung nicht als für sich richtig empfindet? Glaubst du, du hast die alleinige Wahrheit gepachtet?

d.n. Deine Beiträge zu Jeremia 14 oder zu anderen Bibelstellen, waren bis jetzt sehr mager.
Da konnte ich nicht auf Dich "gleich" losgehen.
Hast Du Dir eigentlich über den 2. Vers in Jer. 14 Gedanken gemacht?

Zitat:Das Ideal ist, wie gelobt wird. So entsteht Wohlstand - wenn man das trüb sein im Lande wendet, und Leben zeigt / Geschrei macht? / Sie sollen Vollkommenheit sehen! Das soll hochkommen.

Du kommst mit dem Stock und Ermahnung - wo sie gar nicht nötig ist daher. Prügelst mich wegen "eigenwilliger Deutung, die Du, oder mancher andere hier, glaubt durch "Nichtwissen" beurteilen zu können.
Beurteilen kann man es aber nicht von dieser Sicht aus.

Um in dem Fall als Anwendungsbeispiel bei Jer.14 zu bleiben:
Du meinst mit Stock oder Befehl reindreschen bringt's.
Die alte Philsophie meint - Loben und Ideale beherrschen die Welt.

Dein Ideal heißt "Befehl". Da wird alles gemacht wie befohlen und wer nicht gehorcht, der wird niedergeschossen.
Diese Ansicht blockiert das Seelenleben, sie tötet die Gefühle, den Selbstwert und die Kreativität.
Ich stelle es mit Absicht abstrakt hin. In manchen Fällen und in manchen Berufen braucht es eine gleiche Ausrichtung "wie auf einen Befehl". Das ist also relativ. Als Lebensanschauung kann diese Ansicht gewaltige Blockaden hervorrufen und das Leben in vielen Bereichen zerstören.

Die Lehren im AT zeigen, wie Gefühle verstanden werden, wie das Aufeinander zugehen klappt - und trotzdem Ordnung ist - oder, dass sie hier anfängt mit gesundem Leben.

Karla, diese Dinge möchte ich besprochen haben!
Ich bin kein Guru, habe nur entsprechende Lebenserfahrung und einen Anstoß dadurch erhalten, in welche Richtung die Gesellschaft sich bewegen muss, wenn sie nicht abstürzen soll.

Ekkard, Du hast Talent die Dinge stets so zu drehen als hättest Du Recht und es wäre nichts geschehen. Das ist es dann auch. Nur das Herz hat sich nicht bewegt dabei, scheint nur so. Es gibt dafür einen guten Ausdruck: kasche.
Einerseits bedeutet es erhärten und erschweren - andererseits viel wert machen. Ich weiß nicht, ob das Deutsche "kaschieren" aus der Ecke kommt. Pharao wurde das Herz verhärtet. Vielmehr lasen die Ägypter, wie er es schaffte, dem Herz wieder Geltung zu schaffen und es viel wert zu machen.
Ist nur die Frage, ob es auch ehrlich ist. Das war ein anderes Kapitel. Wir sind hier bei Jeremia.

In Bibelkreisen mag das eine oder andere Wort in Hebräisch für etwas Licht sorgen. Solange jedoch nicht der ganze Komplex der Idee rüberkommt, hat es mit den Religionskriegen kein Ende. Erst beim Besprechen der wirklich revolutionären Ideen - die Gefühle verstehen lassen und echte Ideale finden lassen - geht etwas los. Das kann man dann als "Christentum" verstehen.

Bestimmt nicht das Besprechen von Versen wie
Jer.14.2 Juda liegt jämmerlich, ihre Tore stehen elend, es stehet kläglich auf dem Lande, und ist zu Jerusalem eine große Dürre.

... und dem Behaupten, da wäre bestimmt früher einmal eine Dürre gewesen, weil es eine Weile nicht geregnet hat und symbolisch war die große Dürre, weil die nicht an den alleinigen Gott glaubten.

Ach du meine Güte -
Leute, macht mich nicht verrückt und erklärt, das wäre so richtig, wunderbar, Wort Gottes.
Schon vom Sinn her ist es das nicht.
Der würde sagen: Leute, macht nicht solche Ideale wie den Elendstourismus, damit ihr nur seht wie gut ihr seid und wie gut es "euch" geht. Erkennt doch endlich wo es liegt. Bringt einen Wettbewerb wie das Gute geht und sich gewaltig ausbreitet und wie das überall dort hinkommt, wo man es braucht.


P.S. Es kam noch immer keine Anfrage, zu keinem einzigen Textbeispiel.
Wie wollt Ihr also die Eigenwilligkeit beurteilen?

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#14
Du kannst deine Textbeispiele so oft bringen wie du willst, wenn Andere anderer Meinung sind, so ist es deren gutes Recht,...oder hast du etwa die alleinige Wahrheit gepachtet?
Aut viam inveniam aut faciam
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#15
(19-07-2011, 08:22)MaSofia schrieb: Es kam noch immer keine Anfrage, zu keinem einzigen Textbeispiel.
Wie wollt Ihr also die Eigenwilligkeit beurteilen?

Was sollte denn zu Textbeispielen gefragt werden, wenn Deine Methode, dem Text (aus der Vielfalt der möglichen Wortbedeutungen heraus aus dem Kontext gelöst einen anderen) Sinn zu geben, als ungeeignet empfunden wird?

Es gibt kein Beispiel aus der einschlägigen Literatur, das Deine Sicht auf den Text auch nur vom Ansatz her stützt.

Das Jeremia-Buch setzt sich aus vorexilischen Texten und umfangreichen textlichen Erweiterungen aus der Zeit des Exils zusammen. Das Buch wurde mehr als einmal redaktionell bearbeitet, es erzählt und begründet, warum es zur Katastrophe Judas von 587 vC kommen musste.

Dazu herrscht unter Alttestamentlern weitestgehend Übereinstimmung.
MfG B.
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