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Freiheit des eigenen Willens
#31
[quote="Steffen"]Hallo Lhiannon

[quote]Versucht euch vorzustellen, daß ein Mensch komplett biologisch funktioniert. Auch sein Wille (Daß die Stärke des Willen biologisch bestimmt ist).

Als Atheist habe ich mit dieser Vorstellung keinerlei Probleme. Jedoch schreibst Du: Die Stärke des Willens sei biologisch arretiert. Dem kann ich so nicht zustimmen. Da ich der Auffassung bin; das die Stärke des Willens, auch wenn biologisch festgelegt, situationsabhänig ist. Sprich, je nach Situation ist der Wille stark oder schwach. Den Willen generell als stark oder schwach einzuordnen geht mir etwas zu weit.

[/quote]
Der Mensch reagiert auf seine Umwelt. Das ist richtig.
Er reagiert aber so, wie er biologisch darauf reagieren kann. D.h. die Bandbreite seiner Reaktionsmöglichkeiten ist festgelegt.

Daß ein Hirsch sich nicht freut, Opfer eines Wolfes zu werden, ist klar. Und daß man als Mensch sauer ist (und auch sauer sein soll) wenn ihm ein anderer die Arbeitsstelle wegschnappt, ist auch klar. Wenn es aber um das Erklären dieses Verlierens und Gewinnens geht, muß man sagen, daß alle Leben gleichwertig sind.

Zitat von Hyemeyohsts Storm (aus dem Gedächtnis):
"Last uns im Medizinkreis zusammenkommen. Last uns einander hingeben wie der Büffel sich hingibt."

Da steckt für mich eine Menge Weiheit drin. Eben die Leistung jener anzuerkennen, die durch ihr "Verlieren" (des Lebens z.B.) anderen das Leben ermöglichen.
Zu einem Gewinner gehört ein Verlierer. Das gehört zusammen. Darum ist ein Verlierer für mich auch nichts Schlechtes und ein Gewinner nichts Gutes. Wie ein Verlierer nicht gut und ein Gewinner nicht schlecht ist. Verlierer gibts, weil es Gewinner gibt und umgekehrt.
Ein Verlierer hat Sorgen, wie es weitergehen soll ohne diesen Gewinn und ein Gewinner ist über viele Verlierer an seinen Gewinn gekommen. So ist das Leben.

Wißt ihr was das Schöne am Leben ist ?
- Man weiß nie genau wann es endet.

Lhiannon
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#32
Gerhard schrieb:Hallo Lhiannon!

Auch Du kannst nicht hinter die Stirn eines Menschen schauen,
beurteilen, was wirklich in seiner Psyche vor sich geht.
Richtig, ich kann niemandem in den Kopf schauen. Darum ging es mir auch nicht. Es ging mir ausschließlich um die Akzeptanz des Gewesenen. Um die Akzeptanz der Entscheidungen anderer. Ob gesund oder krank ist egal. Er ist seinen Weg gegangen. Ob er sich so einmal sein Lebensende vorgestellt hat, ist eine andere Sache. Wir wünschen uns oft einen bestimmten Lebensweg und müssen dann doch einen anderen gehen. Das ist der Unterschied von "Weg der Träume" und "Weg der Wirklichkeit".

Zitat:Ist Dir bekannt, daß Frauen und Männer anders sozialisiert sind, daß sie anders auch mit Psychischen Problemen umgehen. Das fängt damit an, daß der Junge gesagt bekommt, daß eben ein solcher nicht zu weinen hat und ist damit noch lange nicht zu ende. Ein Mann zeigt üblicherweise viel weniger Gefühle nach außen als eine Frau.
Sicher gibt es Unterschiede zwischen Mann und Frau.
Zitat:Ist Dir bekannt was z. B. Depression bedeutet? oder ist es nur ein Wort für Dich? ist Dir bekannt, was es bedeutet, keine Perspektive mehr zu sehen? nicht mehr zu sehen, wie es weitergeht? nichts positives oder gutes noch zu sehen? zu meinen aus dieser Situation nicht mehr raus zu kommen? Eben in allem total unten zu sein?
Das ist mir besser bekannt als mir lieb ist.
Zitat:Das die wirkliche Situation normalerweise eine andere ist, spielt dabei keine Rolle mehr. Ich weiß nicht, wie es in der von Dir beschriebenen Situation wirklich gewesen ist, aber Deine Schublade ist für Dich für Dich die beste Lösung.

Aber denke bitte nicht, Du hättest keine Schubladen.
Du hast recht.
Hat mich jemand verletzt, schimpfe ich wie ein Rohrspatz. Doch bevor ich zurückschlage, versuche ich nach Möglichkeit über sein und mein Motiv nachzudenken.
Dabei kann die Herkunft des Menschen hilfreich seín. Mißverständnisse entstehen z.B. dann leicht, wenn mein Gegenüber und ich eine andere Muttersprache haben. Wann immer einer nicht in seiner Muttersprache reden kann, begibt er sich aufs verbale Glatteis. Doch die Antwort eines Menschen erstmal nach seiner Herkunft und seinen Vorlieben zu beurteilen finde ich nicht ok, aber durchaus biologisch.

Hier geht es ja auch um Gott. Und da glaube ich eben, daß er keine Gut/Böse-Schubladen hat sondern nach dem Motiv fragt.
Aber es ist jedem Freigestellt, sich seine eigenen Gedanken von Gott zu machen.

Anthony de Mello (aus dem Gedächtnis):
Eine Frau lag im Koma und sprach mit Gott.
Er fragte sie: "Wer bist du ?"
Sie sagte: "Ich bin Helga Meyer."
Ich habe dich nicht nach deinem Namen gefragt, sondern wer du bist."
"Ich bin die Frau von Rainer"
"Ich habe dich nicht gefragt wessen Frau du bist, sondern wer du bist ?"
"Ich bin eine Christin."
"Ich will nicht wissen, welcher Religion du angehörst, sondern wer du bist."
"Ich habe mich bei der Armenspeisung engagiert."
"Ich will nicht wissen wo du dich engagiert hast, sondern wer du bist."
Später erwachte die Frau aus ihrem Koma und nahm sich fest vor, herauszufinden wer sie ist.

Das ist es was ich meine. Zu fragen: Warum ist jemand verheiratet, Christ, Lagerarbeiter u.s.w.
Wir leben durch unsere Gefühle, wie Sicherheit, Einfachheit, Stille, Unternehmungslust, Streitlust, Angst, Langeweile, u.s.w.
Seine Gefühle wahrnehmen ist ganz wichtig. Dann erst kennen wir das Motiv. Solange wir unsere Gefühle vom Verstand kontrollieren und wegdrängen lassen, wissen wir nichts über unsere Motive.
Darum sind Gebote oft so gefährlich. Sie werden es dann, wenn wir den moralischen Verstand agieren lassen ohne vorher die wirklichen Gefühle wahrgenommen zu haben.

Im übrigen ist lautes Schimpfen und Fluchen eine tolle Sache. Denn nichts ist schlimmer, als ein zwanghaftes :D
Denn wenn einem das Lächeln ausgeht platzt die Bombe.
Verstand verliert die Macht und Gefühl explodiert.

Lhiannon
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#33
Danke Lhiannon,

daß Du mir noch ein mal beschrieben hast:

Es ist schon sehr wichtig für einen Menschen, zu seinen Gefühlen zu finden.

Ich würde auch nie etwas anderes behaupten.

Gruß
Gerhard
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#34
Hallo Lhiannon!

Zitat:Er reagiert aber so, wie er biologisch darauf reagieren kann. D.h. die Bandbreite seiner Reaktionsmöglichkeiten ist festgelegt.

Ich war auf Seminar gewesen. U. a. war das Herrmann Dominanz Instrument (H.D.I.) ein Thema; stimme Dir nun zu, da letzte Zweifel ausgeräumt.


Grüße
Steffen
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#35
Ja Steffen,
und man kann es trotzdem als gottgegeben oder eben gottverweigert erleben.
Es gibt eben körperliche und geistige, für mich von Gott gegebene, Grenzen.

Gruß Lhiannon

PS: Dem geistig Behinderten billigt man seine und bemitleidet man seine Schwäche.
Der Gesunde aber krankt am Größenwahn. Und meint, andere Gesunde hätten ALLE Möglichkeiten und könnten ALLES möglich machen.
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#36
Lhiannon schrieb:Der Gesunde aber krankt am Größenwahn. Und meint, andere Gesunde hätten ALLE Möglichkeiten und könnten ALLES möglich machen.
Ja. Und manche 'Gesunde' meinen, weil sie ja gesund seien, hätten sie alle Möglichkeiten und müßten alles möglich machen können - 'Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg'. :?
"Wenn ich mir nur intensiv genug vorstelle, daß der Mond aus grünem Käse gemacht ist, dann kann ich eines Tages 'reinbeißen..."

() qilin
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#37
eigentumswohnung
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#38
eigentumswohnung schrieb:eigentumswohnung
Das siehst du zu eng, Eigentumswohnung!
Ein freier Wille muss sich auch in einer Mietswohnung entfalten k
"Tradition ist die Weitergabe des Feuers, nicht die Anbetung der Asche!" (Gustav Mahler nach Thomas Morus)
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