Vatikan und der Holocaust

[Reklov]

Hallo zusammen,

heute bringt der TV-Sender ARTE um 20:15 Uhr eine Doku. über Absprachen zwischen Vatikan und dem Führer des 3. Reiches.

U.a. wurden, in Absprache mit Hitler, damaliger Kindesmissbrauch durch die Kirche nicht mehr weiter juristisch verfolgt und das Thema der Rasse, wie auch die Judenverfolgung ... etc. ausgeklammert, weil auch in großen Teilen der Kirche ein latenter Antisemitismus vorherrschte.
Der Historiker Kertzer hat sich dieses Thema für seine Doku vorgenommen.
Sicher nicht uninteressant!

Gruß von Reklov

[Bion]

2014 hat Kertzer unter dem Titel "The Pope and Mussolini - The Secret History of Pius XI and the Rise of Fascism in Europe" eine Art Parallelbiographie zu Pius XI. und Mussolini geschrieben.

2016 wurde das Werk von Martin Richter ins Deutsche übersetzt:

David I. Kertzer. Der Erste Stellvertreter. Papst Pius XI. und der geheime Pakt mit dem Faschismus. 2016 Darmstadt. Verl. Wissenschaftliche Buchgemeinschaft Darmstadt.

Der deutsche Titel ist in Anlehnung an das kritische Theaterstück von R. Hochhuth gewählt. Bis zum Erscheinen des Werks galt Pius XI. im Gegensatz zu seinem Nachfolger nicht nur dem Dramatiker Hochhuth, sondern auch den meisten Historikern als jemand, der dem Faschismus die Stirn geboten hatte.

Kertzer beschreibt auf guter Quellenbasis die Verstrickungen der katholischen Kirche mit dem Faschismus unter Pius XI. Er beschreibt u.a. wie der Papst die politischen Gegner Mussolinis aus der katholischen Volkspartei aus dem Weg geräumt hatte und im Gegenzug von Mussolini mit Geld und Privilegien überhäuft wurde.

Im März 1938 berichtet Mussolini dem Papst, dass er bei Hitler die Einstellungen von Schauprozessen gegen Geistliche, die wegen sexueller Handlungen an Knaben angeklagt waren, erwirkt habe (S. 284f.).

Ein lesenswertes Buch.

[Reklov]

2014 hat Kertzer unter dem Titel "The Pope and Mussolini - The Secret History of Pius XI and the Rise of Fascism in Europe" eine Art Parallelbiographie zu Pius XI. und Mussolini geschrieben.

Im März 1938 berichtet Mussolini dem Papst, dass er bei Hitler die Einstellungen von Schauprozessen gegen Geistliche, die wegen sexueller Handlungen an Knaben angeklagt waren, erwirkt habe (S. 284f.).

@ Bion,

man darf sich erst gar nicht vorstellen, wieviel Kindesmissbrauch von Geistlichen (und auch anderen Personen) seit der Einführung des Christentums begangen wurden und ungesühnt geblieben waren!  

In den TV-Nachrichten wurde mal der aktuelle Papst gezeigt, wie er dazu vor versammelten Bischöfen eine mahnende Bibelstelle verlas, indem er ein Jesus-Zitat heranzog:
>> Wer aber einem von diesen Kleinen, die an mich glauben, Anstoß zur Sünde gibt, für den wäre es besser, dass ein großer Mühlstein um seinen Hals gehängt und er in die Tiefe des Meeres versenkt würde. <<
Die Kamera streifte dabei die Gesichter der anwesenden Bischöfe, an deren betagten und versteinerten Gesichtern aber nicht die geringste Regung zu erkennen war.

Es ist wohl nicht falsch, anzunehmen, dass bereits schon lange vor den Zeiten Jesu, sowie all die Jahrhunderte danach - das Übel des Kindesmissbrauchs unter den Menschen existierte, - - - bis heute!

Mit B. Mussolini wurde damals aber auch noch ein anderer "deal" abgeschlossen. Weil der damalige italienische Faschistenführer von Rom verlangte, dass von der Kanzel nicht gegen den Faschismus gepredigt wird, willigte er im Gegenzug dazu ein, dass der Vatikan ein Stadtstaat werden darf. Ab diesem Zeitpunkt hatte weder Polizei, Geheimdienst, oder Finanzamt das Recht, dort Eintritt zu verlangen. Was seitdem hinter den Mauern des Vatikans so alles "verwaltet" wurde, entzog sich also jeder Art von Kontrolle! -

Ein angesehener Broker von der Börse in New York merkte einmal an, dass jeder Finanzprofi von der kath. Kirche bestens lernen könne, wie man ein riesiges Vermögen ohne Verluste durch alle Tragödien, Wirrnisse und Schwankungen innerhalb der Weltgeschichte bringen kann.

Gruß von Reklov